Frostschürze – Ein unverzichtbarer Schutz für Bodenplatten im Winter

Erfahrungen & Bewertungen zu Tobias Beuler

Beim Hausbau ist es von entscheidender Bedeutung, die richtigen Maßnahmen zum Schutz vor Frost zu ergreifen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Bodenplatte als Fundament verwendet wird. Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus und kann dadurch eine enorme Kraft entwickeln. So kann gefrierendes Bodenwasser das Fundament anheben und nach dem Auftauen wieder absenken. Solche Schäden am Fundament gilt es natürlich zu vermeiden, daher ist eine Frostschürze für die Bodenplatte in den meisten Fällen unabdingbar. Doch wie sieht eine Frostschürze genau aus? Wie wird sie geplant und gebaut? Wir von Fertighausexperte haben die Antworten.

Tipp vorab: Die Frostschürze als Teil der Bodenplatte wird gleich vom Bodenplattenanbieter mitgebaut. Wer hier noch Firmen sucht, die deutschlandweit ein gutes Preis-Leistungsverhältnis suchen, findet hier eine Liste: https://www.kellerexperte.com/bodenplatte/anbieter

Was ist eine Frostschürze und warum wird sie benötigt?

Eine Frostschürze wird als Schutz vor Bodenfrösten für Gebäude ohne Keller benötigt. Dem liegt die Ursache zugrunde, dass die Fundamente in der Regel nicht bis in die frostfreie Tiefe von 80 bis 120 Zentimetern reichen. Insbesondere Böden mit einer feinen Struktur, etwa lehmige oder sandige Böden beziehungsweise ton- und schluffreiche Böden sind anfällig für Frostschäden.

Die Frostschürze soll gewährleisten, die Gründung, also das Fundament von den Bauwerken bestmöglich vor Frost zu schützen. Das ist nicht nur eine Empfehlung, sondern gemäß den Richtlinien DIN EN 1997-1 festgelegt. Diese verlangen, dass alle Gründungen optimal vor Frostschäden geschützt werden.

Wie funktioniert eine Frostschürze?

Die Frostschürze wird in Form von flüssigem Beton als eine ringförmige Fundamentwand unter die Außenwände des Bauwerkes gefüllt. Dort verhindert sie, dass Wasser unter die Bodenplatte läuft. Zusätzlich übernimmt sie auch noch statische Funktionen und kann obendrein gedämmt sein. Das kann sowohl an den Seiten des Betonstreifens als auch an der Unterseite der Betonplatte realisiert werden.

Aus welchem Material besteht eine Frostschürze?

In der Regel besteht eine Frostschürze aus Beton oder Stahlbeton. Ein Frostschaden kann ziemlich schnell entstehen, und zwar immer dort, wo Wasser zu Eis gefriert. Es kommt bei dem Aggregatwechsel zu einer Volumenvergrößerung von neun bis elf Prozent. Das kann die Bodenplatte anheben. Schmilzt das Eis dann wieder, verkleinert sich das Volumen und die Bodenplatte senkt sich dadurch.

Fast unvorstellbar, was für unglaubliche Kräfte Gefrierwasser mitbringt. So kann es sogar massive Steine zum Springen bringen. Daher ist je nach Region und geografischer Lage ein ausreichender Frostschutz für die Bodenplatte eines Hauses unabdingbar.      

Wie wird eine Frostschürze ordnungsgemäß geplant?

Frostschürzen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Ein erfahrener Architekt oder ein Tragwerkplaner kann diese passend zum Bauwerk und den örtlichen Gegebenheiten planen. Die erforderliche Tiefe der Frostschürze richtet sich danach, wie frostempfindlich der Boden vor Ort ist, wobei das Mindestmaß 80 cm beträgt. In Deutschland sind je nach Bodenqualität 80 bis 120 cm üblich. Eine ausreichende Tiefe ist sehr wichtig, denn nur so wird verhindert, dass Bodenwasser eindringt und die Bodenplatte unterspült.

Auch die Breite der Frostschürze wird entsprechend der örtlichen Frostgefahr geplant. Sollte die Frostschürze gedämmt sein, ist auch eine geringere Tiefe möglich. Das wird der Fachmann aber vor Ort individuell entscheiden. Zudem dürfen hier nur bestimmte Dämmstoffe verwendet werden, da diese mit Bauteilen in Verbindung stehen, welche die Erde berühren. Das heißt, sie dürfen weder Wasser aufnehmen, noch dem Druck oder den Witterungsbedingungen nachgeben.  

Was sind die Vorteile einer Frostschürze?

Die Hauptfunktion einer Frostschürze besteht im Frostschutz, sie verhindert das Eindringen von Gefrierwasser in den Boden und somit in das Fundament. So schützt sie das Gebäude vor Frostschäden und erhöht damit die Lebensdauer der Bodenplatte. Obendrein können dadurch langfristige Reparaturkosten vermieden werden. Kommt es zu einem Frostschaden an der Gründung, ist das mit kostspieligen Reparaturen verbunden.

Ein weiterer Vorteil ist das Verhindern von Stabilitätsproblemen aufgrund von Frostschäden an der Gründung. Das kann die gesamte Stabilität des Gebäudes beeinträchtigen und eine Frostschürze als solide Grundlage trägt dazu bei, dass dies nicht passiert.

Alle Vorteile einer Frostschürze im Überblick:

  • Frostschutz,

  • Kosteneinsparungen und

  • Stabilität des Gebäudes.

Gibt es Nachteile in Bezug auf Frostschürzen?

Wie überall gibt es auch bei einer Frostschürze für die Bodenplatte potenzielle Nachteile. Da wären etwa die zusätzlichen Kosten, denn die Frostschürze erhöht natürlich die Baukosten der Bodenplatte. Dasselbe gilt für den Zeitaufwand, die Errichtung der Frostschürze erfordert zusätzliche Zeit und verzögert den Bauprozess. Obendrein muss der Boden vorher gründlich vorbereitet werden, hier können etwa zusätzliche Grabungs- oder Planierarbeiten beim Hausbau anfallen. Das ist notwendig, um den Boden zu erheben und die Frostschürze richtig positionieren zu können.

Bedacht werden muss auch, dass die natürliche Drainage des Bodens beeinträchtigt werden kann. Ist es nicht gewährleistet, dass das Wasser ordnungsgemäß abfließen kann, sammelt es sich in der Nähe der Frostschürze und erhöht die Bodenfeuchtigkeit. Im schlimmsten Fall kommt es so zu Feuchtigkeit im Gebäude. Dennoch ist eine Frostschürze ein wesentlicher Bestandteil des Frostschutzes beim Neubau mit Bodenplatte.

Müssen Frostschürzen gewartet werden?

Eine regelmäßige Wartung der Frostschürze ist durchaus von Bedeutung, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten. So kann es theoretisch zu Rissen oder Beschädigungen kommen. Ist das der Fall, müssen diese Schäden umgehend repariert werden müssen, um das Eindringen von Feuchtigkeit oder Frost zu verhindern.

Gibt es eine Alternative zur Frostschürze?

Die gibt es, dabei handelt es sich um den sogenannten Frostschirm. Dieser kommt bei einer hochwärmegedämmten Bodenplatte (Thermobodenplatte) zum Einsatz. Er besteht aus Dämmstoffen, die in einer horizontalen Schicht um die Bodenplatte herum verlaufen. Die Dämmschicht wird etwa 20 bis 30 Zentimeter unter der Erde eingebaut.

Als Frostschutzmaterial werden entweder Schaumglasschotter oder Perimeterdämmplatten verwendet. Auch hier ist es wieder wichtig, dass die Dämmung den besonderen Anforderungen genügt, unter anderem nicht zu viel Feuchtigkeit aufnimmt, und dass die Verlegbreite sowie die Verlegdicke stimmen.  

Fazit zur Frostschürze

Beim Hausbau mit einer Bodenplatte ist ein Frostschutz in Form einer Frostschürze oftmals unabdingbar. Sie verhindert, dass Wasser unter die Bodenplatte eines Hauses läuft. Gefriert dieses im Winter zu Eis, kann es sich infolgedessen ausdehnen und so zu einem großen Schaden am Bauwerk führen. Trotzdem sind Frostschürzen nicht bei jedem Haus mit Bodenplatten zwingend notwendig. Hier spielen Faktoren wie die Frostgefährdung, Frostgrenze, Bodentiefe oder die geografische Lage eine Rolle. Eine professionelle Begutachtung des Bodens und eine Beratung von einem Fachmann geben den Bauherren die notwendigen Informationen. Allerdings sind Böden mit einer lehmigen, feinsandigen, schluff- und tonreichen Beschaffenheit immer anfällig für Frost.

So lässt sich zusammenfassend sagen, dass es bei Häusern mit Bodenplatte beziehungsweise ohne eine Unterkellerung so gut wie immer ratsam ist, eine Frostschürze zu verbauen. Das heißt zwar erst mal mehr Kosten und Zeit für die Bauherren, dafür vermeiden sie aus Frost resultierende Hebungen und Schäden der Bodenplatte, die bis ins Unermessliche reichen können. Eine Alternative zur Frostschürze, die man stattdessen für den Einsatz unter der Bodenplatte nehmen könnte, um die Frostgefahr abzuhalten, gibt es noch nicht.

Man könnte höchstens überlegen, den Beton für etwas anderes zu nutzen und baut einen Keller. Bei Gebäuden mit Keller muss man dann natürlich auch die Bodenarten, die frostempfindlichen Böden, Hanglagen und viele mehr berücksichtigen, aber ein Keller kann durchaus Vorteile haben, weil m sich vor allem die Streifenfundamente spart und der Keller in Sachen Raumgewinn einen ganz anderen Job macht, wie eine Bodenplatte. Wer also noch nicht festgelegt ist, ob er mit Fertigkeller oder Bodenplatte bauen soll, kann sich beides auch mal auf diesem Beitrag, bzw. auf diesem Link eines Kellerbauers rechnen und anbieten lassen: https://www.buerkle.net/keller-oder-bodenplatte/keller-konfigurator/

Weil man mit Keller nicht mehr Angst vor gefrieren haben muss, wie bei der Bodenplatte, sondern hier eher auf die Nässe achten sollte, sollte seinen Keller übrigens als weiße Wanne ausführen.

Autor Tobias Beuler

Aktualisiert: 05.06.2021

social icon social icon social icon

Newsletter Anmeldung

Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.

Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.


Auf unserer Website erhalten Sie kostenlose Tipps rund rum den Fertighausbau und können auf Wunsch eine individuelle Betreuung Ihres Bauprojekts buchen. Unsere Experten helfen Ihnen u. a. beim Prüfen von Angeboten und Baubeschreibungen oder dem Optimieren von Werkverträgen, damit Sie Baurisiken mindern können. Zudem besuchen wir Baustellen vor Ort und führen bspw. Rohbaukontrollen durch oder begleiten Hausabnahmen.

Holen Sie sich professionelle Unterstützung und verhindern Sie Bauzeitverzögerungen, Mängel oder lästige Diskussionen um Schadensersatzansprüche. Wir helfen Ihnen.

Shop - Unsere 4 Bestseller

Rohbaukontrolle Haus Produktbild

1.499,40  inkl. MwSt.

Mehr Informationen zu Fertighäusern und weiteren Themen

Wenn Sie sich noch unsicher sind, ob diese Bauform, die richtige für Sie ist, empfehlen wir Ihnen sich noch weitere Artikel und Erfahrungsberichte auf unserer Homepage durchzulesen. Der Fertighausexperte hat mehrere Bauvorhaben begleitet und kann daher einen ausführlichen Einblick in Fertighaus-Welt geben. Auf der Startseite finden Sie im Menü eine Übersicht zu den weiteren Berichten.

Buchempfehlung

Bau keinen Scheiss

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet.

Post comment