Autor: Tobias Beuler - Fertighausexperte
Kategorie: Fertighaus Anbieter
Datum: 17. April 2023
Kommentare: 0
Inhaltsverzeichnis
Die schlechtesten Fertighäuser werden häufiger gekauft, als man denkt. Weil eben genau die Verkäufer und Marketingabteilungen extrem gut darin sind, schlechte Fertighäuser so gut darzustellen, dass man diese eben doch kauft.
Aber es gibt viele Indikatoren, die es zukünftigen Bauherren erlauben, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wir zeigen hier die typischen Fallen, die es zu vermeiden gilt. Und wir bieten Ihnen gleich Lösungen an, wie man gewisse Fallen umgeht, damit man eben nicht eines der schlechtesten Fertighäuser am Markt kauft.
Schlechte Fertighäuser erkennen – Die Zahlungsschritte im Vertrag
Schlechte Fertighäuser erkennt man als Bausachverständiger nicht nur auf der Baustelle, sondern sogar schon im Vorfeld, wenn man sich von den Fertighausanbietern, die schlechte Fertighäuser bauen, die Verträge und Baubeschreibungen anschaut.
Dies sind oft zum Nachteil von Bauherren ausgelegt und ich möchte gleich ein paar Beispiele dazu bringen. Es gibt zwar Baufirmen, die damit werben, das Baurisiko auf beide Schultern fair zu verteilen. Aber damit meinen die nicht deren und Ihre Schultern, sondern Ihre linke und Ihre rechte Schulter.
Sollte in einem Vertrag zum Beispiel stehen, dass der Einbehalt für den Außenputz, falls dieser nicht bis zu Ihrer Hausübergabe angebracht werden konnte, nur 2000 Euro beträgt, ist dies relativ unfair für Sie. Denn für 2000 euro bekommen Sie noch nicht mal das Gerüst gestellt, geschweige denn den Putzer mit seiner Arbeitszeit und das Material.
Hier haben wir als Bausachverständige dann auch keine Chance, Sie bei diesem Punkt bei der Hausübergabe zu unterstützen, da Sie sich vertraglich bei einem schlechten Anbieter schon ein Jahr zuvor festgelegt haben.
Tipp: Wer abkürzen will, holt sich für das exakt gleiche Haus 5 Angebote ein. Der Billigste ist in der Regel auch der mit der schlechtesten Leistung. Sein Traumhaus sollte man sich hier planen lassen und sich erst danach für einen Fertighausanbieter entscheiden: https://www.a-better-place.de/architekten/
Schlechte Fertighäuser erkennen – Das Kleingedruckte im Vertrag
Schlechte Fertighäuser, bzw. schlechte Fertighausanbieter erkennt man auch an dem Kleingedruckten im Vertrag. Auch hier geht es oft nicht fair zu. Und zwar genau bei denen, die sagen, sie wären besonders fair, weil man sich so eine Bewertung bei Fokus Money oder anderen Zeitschriften gekauft hat. Insidertipp: In der Regel verhält es sich mit solchen Listen genau umgekehrt 😉
Aber auch hierzu mal ein Beispiel, damit Sie besser verstehen, warum es gute und schlechte Fertighausanbieter gibt. So steht bei einem Fertighausunternehmen im Kleingedruckten folgendes: “Für den Fall, dass für den Bau des Hauses ein Gerüst notwendig sein sollte, trägt der Bauherr Kosten.”
Das ist schon etwas mehr als frech, schließlich kann man ohne Gerüst gar nichts bauen. Außer das Haus wurde nur 1 Meter hoch und steht in Schlumpfhausen. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Auto und im Vertrag des Händlers steht: “Für den Fall, dass Sie Reifen zum Fahren benötigen, trägt der Autokäufer die Kosten.”
Hier ist aber eines ganz wichtig, bevor Sie uns als Bausachverständiger zum Prüfen von Angeboten und Verträgen hinzuziehen. Wir können auf solche Punkte beim Prüfen nur aufmerksam machen. Wir können aber nicht verhindern, dass später die Gerüstkosten, in der Regel sind es circa 5000 Euro, auf Sie zukommen. Also wir zeigen Ihnen auf, mit welcher Summe die Hausbaufirma vermutlich im Nachhinein noch um die Ecke kommt. Die 5000 Euro hingegen wegzuverhandeln, wäre dann Ihre Aufgabe.
Oft ist es so, dass die schlechten Fertighäuser, bzw. die schlechten Fertighausanbieter, nicht auf alle Punkte eingehen, die wir für Sie finden, wenn Sie uns mit der Prüfung der Dokumente beauftragen. Deswegen sollten Sie im besten Fall noch bei keiner Firma unterschrieben haben, sondern immer noch die Wahl haben, mit wem Sie bauen.
So können Sie immer noch frei entscheiden, ob Sie trotzdem mit einer Firma bauen möchten, die noch einmal 5000 Euro für das Gerüst verlangt, oder ob Sie lieber eine Alternative wählen, wo das eben nicht der Fall ist.
Schlechte Fertighäuser erkennen – Auf der Baustelle
Auch auf der Baustelle haben wir gute und auch schon schlechte Erfahrungen mit Fertighäusern gemacht. Oft ist es auch, dass die Firmen eher schlecht sind, die auch schon schlechte Angebote abgeben und auch schlechte Verträge haben.
Viele Bauherren wissen zum Beispiel nicht, dass ein großer Teil der schlechten Fertighausanbieter ihren Bauleitern nur 500 Euro bei der Hausübergabe zur Wiedergutmachung zur Verfügung stellen. Das bedeutet, dass wenn der Boden bei der Hausübergabe zerkratzt ist, die Treppe schief steht oder Scheiben Einschlüsse haben, man Ihnen maximal erlaubt, 500 Euro von der Schlussrechnung abzuziehen. Das ist natürlich ein Witz. Und wenn man schon als Bauherr an eine solche schlechte Fertighausfirma gerät, sollte man dann eben zusammen mit seinem Bausachverständigen darauf bestehen, dass gewisse Mängel in einer gewissen Frist noch abgearbeitet werden.
So können dann der auf Fertighäuser spezialisierte Bausachverständige und der Bauleiter der Fertighausfirma festlegen, dass die Scheibe innerhalb von 2 Monaten ausgetauscht wird.
Allerdings sind den Bauleitern, die die Firmen der schlechten Fertighäuser vertreten, oft die Hände gebunden. Die wissen sogar, dass der Bausachverständige und die Bauherren oft recht haben. Aber Sie können dann oft trotzdem nichts machen, weil die interne Vorgabe der Firma einfach Mist ist und die Bauleiter dann Ihren Job verlieren, wenn sie sich zu sehr ins Boot der Bauherren setzen. Weil das die Fertighausfirma ja wieder Geld kostet.
Schlechte Fertighäuser – Fazit
Bauherren sollten sich also gut vorbereiten und im Netz gut einlesen, um alles richtig zu machen, oder wenigstens nicht zu viel falsch. Beste Hilfestellung in Sachen Kosten wäre zum Beispiel diese Tabelle. Damit bekommen Sie schon mal einen Großteil der Kosten gegriffen, die da noch auf Sie zukommen. Die oben erwähnten Punkte finden Sie natürlich auch in der Liste:
“Die schlechtesten Fertighäuser zeichnen sich oft durch mangelhafte Planung, minderwertige Materialien und unzureichende Ausführung aus. Eine sorgfältige Auswahl des Anbieters, die Prüfung des Vertrages und eine fundierte Beratung sind unerlässlich, um solchen Fallstricken zu entgehen.” – Tobias Beuler, Bausachverständiger.
Außerdem können Sie mehr richtig machen, als 95% aller Bauherren, wenn Sie erst mal Ihr Traumhaus mit einem Architekten planen, statt in ein Musterhaus zu rennen, wo man behauptet, die Architektenkosten wären schon inklusive. Denn auch das ist eine Masche von schlechten Fertighausverkäufern, um Sie vom Markt zu nehmen, damit Sie eben nicht mehr vergleichen können und herausfinden, welche Firma wirklich das beste Preisleistungsverhältnis hat.
Lassen Sie also Ihr Traumhaus planen und gehen Sie dann erst in den Musterhauspark. Dann müssen alle Firmen das gleiche Haus anbieten und es fällt schwer, Kosten zu verstecken. Die besten Architekten für so was finden Sie hier. Die meisten architekten planen / designen Ihr Haus übrigens zu einem Festpreis:
Und wer bis hierhin gelesen hat, um alles über schlechte Fertighäuser zu erfahren, sollte außerdem auch mal lesen, woran man gute Fertighäuser erkennt. Hier gibt es von Fertighaus Experte ebenfalls einen Text dazu, der sicher weiterhilft:
FAQs zum Thema schlechteste Fertighäuser
Warum werden manche Fertighäuser als die schlechtesten bezeichnet?
Welche Probleme können bei schlechten Fertighäusern auftreten?
Bei schlecht gebauten Fertighäusern können verschiedene Probleme auftreten. Dazu gehören undichte Dächer, Probleme mit der Isolierung, fehlerhafte Elektrik oder Sanitärinstallationen, mangelhafte Fenster und Türen, Risse in den Wänden oder Fundamentprobleme. Diese Probleme können zu Energieverlust, Feuchtigkeit, Schimmelbildung, mangelnder Stabilität und anderen unerwünschten Folgen führen.
Wie erkennt man potenziell schlechte Fertighäuser?
Es gibt einige Anzeichen, die auf potenziell schlechte Fertighäuser hinweisen könnten. Dazu gehören extrem niedrige Preise im Vergleich zu ähnlichen Modellen, fehlende oder begrenzte Garantien seitens des Herstellers, schlechte Kundenbewertungen oder Berichte über Qualitätsprobleme, bekannte Baumängel oder strukturelle Probleme bei bestimmten Modellen oder Herstellern. Es ist wichtig, gründliche Recherchen anzustellen, den Ruf des Herstellers zu überprüfen und gegebenenfalls Fachleute hinzuzuziehen, um die Qualität des Fertighauses zu prüfen.