Gewährleistung
Auch wegen der Gewährleistung brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Sie können davon ausgehen, dass die Fertighausfirma immer die Fertigkellerfirma rufen wird, wenn am Keller oder der Bodenplatte was sein sollte. Also können Sie die Fertigkellerfirma auch direkt beauftragen. Unabhängig davon nimmt der Hausbauer sowieso das fremde Gewerk ab, sobald er das Fertighaus draufstellt.
Um jetzt den Handelsvertreter mit seinen eigenen Waffen schlagen zu können, müssen Sie nur noch eines tun. Gehen Sie ins Musterhaus und teilen Sie mit, dass Sie sich den Hausbau eigentlich nicht leisten können (das gibt dann auch gute Argumente für die Preisverhandlung – Sie ankern hier schon nach unten und der Hauverkäufer lernt gleich, dass er Ihr Haus besser mit spitzem Bleistift rechnen sollte) und deswegen den Fertigkeller oder die Bodenplatte „bauseits“ vergeben werden.
Da Hausverkäufer aber unbedingt das Haus verkaufen möchte, ist er in diesem Fall dann gleich bereit, Ihnen zuzustimmen. Denn er denkt sich: Lieber 12.000 Euro Provision für das Haus sicher haben als auf 16.000 Euro Provision für Haus und Keller zu pokern, aber dafür mit hohem Risiko, keinen Anschluss zu erzielen und mit 0 Euro dazustehen. Die genannten Zahlen hängen natürlich von der Gesamtsumme ab, die zahlen müssen. Kaufen Sie nur ein Ausbauhaus für 200.000 Euro, bleiben die Prozente zwar gleich hoch, aber die ausgezahlte Provisionssumme für den Hausverkäufer verkleinert sich.
Wählen Sie die richtige Taktik
Um jetzt 4 bis 5-stellig bei Ihrer Bodenplatte oder Ihrem Fertigkeller zu sparen, müssen gucken, mit welchem Fertigkelleranbieter die Fertighausfirma und der Handelsvertreter zusammenarbeiten. Dort sind Sie zwar in dem Moment gesperrt, sobald Sie Ihre Daten im Musterhaus lassen, aber es gibt ja Gott sei Dank noch 4 andere Anbieter, die alle den exakt gleichen Fertigkeller bauen.
Fragen Sie zum Beispiel bei Kellerbauer A an, der Partner der Hausbaufirma X ist, erhalten Sie genau das gleiche Angebot, welches der Handelsvertreter von X Ihnen schon überreicht hat. Bei diesem Kellerbauer kommen Sie dann ohne Aufschläge nicht mehr aus der Sache raus. Also müssen Sie wechsln. Und keine Angst: Jeder der großen Kellerbauer hat schon für jede Hausbaumarke gearbeitet. Alle Schnittstellen und Details sind schon bekannt. Auch hier gibt es nur eine einzige Ausnahme: Es gibt einen Kellerbauer, der ein Patent auf einen Detailanschluss für Holzhäuser mit Klinkerfassade hält – und das betrifft nur nur 0,2% aller Bauvorhaben in Deutschland.
Soweit das richtige Vorgehen, wenn man Ihnen in einem Musterhaus schon einen Fertigkeller oder eine Bodenplatte angeboten hat.
Wenn Sie noch bei Null stehen
Noch einfacher ist es natürlich, wenn Sie noch gar keine Angebote vorliegen haben und wirklich bei 0 anfangen können. Sollte Ihr Fertighausanbieter also noch nicht feststehen, können Sie sich gleich als „Privatkontakt“ bei einem Fertigkelleranbieter listen lassen. Versucht danach ein Hausanbieter bzw. der Hausverkäufer, Sie beim Kellerbauer anzumelden, erhält er die Meldung: „Sorry, der Bauherr hat schon privat angefragt“.
Wie gesagt, der Hausverkäufer wird deswegen nicht in eine Depression verfallen, seine Provision für das Haus ist ja auch nicht so schlecht.
Da die Kellerbauer Sie aber nicht als „Privatanfrage“ listen können, wenn Sie keine Unterlagen schicken, gilt es hier, clever vorzugehen. Denn der Kellerbauer braucht Dokumente und Pläne, um für Sie kalkulieren zu können (Die Unterlagen erhalten Sie ja eigentlich erst im Musterhaus – merken Sie, wie der Mechanismus funktioniert?).
Um diesen Mechanismus zu umgehen, brauchen Sie also einen Kellerplan, den Sie beim Fertigkeller- oder Bodenplattenanbieter direkt an der Quelle einreichen. Der muss vollständig sein und diese Punkte erfüllen:
- Kellerplan / Kellerzeichnung mit allen Wänden
- Maßketten und Höhenangabe
- Abbildung der Lichtschächte
- Angabe / Zeichnung Kellertreppe, innen oder außen
Um Ihnen das ganze Vorgehen möglichst einfach zu machen, habe ich Ihnen mal 3 Kellerpläne vorbereitet, die Sie downloaden können. Oder machen Sie einfach einen Screenshot, das geht noch leichter. Nehmen Sie einfach einen Kellerplan, der Ihrem Bauvorhaben ziemlich nahe kommen könnte. Es kommt hier wirklich nicht auf einen Meter an, sondern es geht darum, dass Sie mit kompletten Unterlagen als Privatkontakt gelistet werden. Wenn Sie später mal Ihren richtigen Kellerplan haben, dann reichen Sie diesen einfach nach und das Angebot wird angepasst. Darum nehmen Sie lieber gleich einen großen Plan, dann ist die Schwankung / Anpassung später nicht zu groß.
Hängen Sei außerdem auch gleich das Bodengutachten mit an, falls schon vorhanden. Denn auch das sorgt oft noch für Mehrkosten. Falls Sie noch keines haben, sollten Sie zügig eines beauftragen. Nur so erhalten Sie Kostenklarheit.
Falls Sie noch einen Bodengutachter suchen, kann ich Clayton Umweltconsult aus Mannheim empfehlen. Dieser Bodengutachter ist nämlich der einzige Anbieter, der Mitglied im Bundesverband deutscher Fertigbau ist. Das heißt, egal mit wem Sie dann später Fertighaus und Fertigkeller bauen, dass Bodengutachten passt immer zu Anbieter. In Mannheim sitzt übrigens nur die Zentrale. Damit Ihnen die Anfahrtskosten für den Bodengutachter nicht die Haare vom Kopf fressen, hat diese Firma ein deutschlandweites Netzwerk gespannt. Wenn Sie jetzt nicht gerade auf Sylt bauen, sollten Sie das Bodengutachten also zu einem guten Preis- Leistungsverhältnis erhalten. Bodengutachten liegen je nach Anfahrt, Grundstücks- und Objektgröße zwischen 1000 Euro und 2000 Euro.