Egal welche Stilrichtung das neue Haus hat, Bauherren können fast immer Wintergärten oder Ähnliches integrieren. Das Haus sieht so nicht nur ansprechend aus, sondern der Vorbau bringt auch einige Vorteile mit sich. Schon bei der Planung in Richtung Wintergarten müssen ein paar wesentliche Punkte bedacht werden, denn in jedem Fall steigen die Baukosten für die fertigen Häuser deutlich an. Wir möchten aufzeigen, wie ein Wintergarten zu nutzen ist und was es zu beachten gilt. Dies kann die Entscheidung für oder gegen den Wintergarten stark beeinflussen.
Was sind die Vorteile eines Fertighauses mit Wintergarten?
In der Vergangenheit wurde der Wintergarten sehr oft als geschützter Überwinterungsort für empfindliche Pflanzen genutzt. Heute kommen die lichtdurchfluteten Oasen beim Einfamilienhaus als Essbereich, Arbeitszimmer, Entspannungsraum, Leseecke oder einfach als stilvoller Anbau zum Haus zum Einsatz.
Bei Wintergärten muss zuerst einmal zwischen dem Kaltwintergarten, der nicht beheizt wird, und dem Warmwintergarten, der den Wohnbereich sinnvoll ergänzt, unterschieden werden. Da letzterer ganzjährig genutzt werden kann, stellt er eine zusätzliche Wohnfläche mit entsprechendem Komfort dar. Zwangsläufig führt dies durch die höheren Anforderungen in Bezug auf Energieeinsparung und Baugenehmigung zu höheren Baukosten.
Fertighäuser mit Wintergarten bieten folgende Vorteile:
Energieersparnis – Die Sonneneinstrahlung trägt zur Gewinnung von Wärme bei und wirkt sich dadurch temperaturausgleichend auf das komplette Haus aus.
Erweiterung vom Wohnbereich– Insbesondere kleinere Häuser profitieren von dem zusätzlichen Wohnraum, den ein Wintergarten bietet.
Steigerung der Wohnqualität – Mit einem Wintergarten genießen die Bewohner den geschützten Blick in die Natur, was nachweislich das Wohlgefühl steigert.
Schutz vor Witterung – Selbst an kühlen Wintertagen lässt sich im Wintergarten Licht und Sonne tanken. Des Weiteren bietet der Wintergarten auch empfindlichen Pflanzen Platz und entsprechenden Schutz.
Zusätzliche Spielfläche für Kinder – Gerade Familien mit Kindern profitieren von einem entsprechend gestalteten Wintergarten beim Einfamilienhaus.
Kostenersparnis – Wird der Wintergarten bereits im Grundriss für das Einfamilienhaus integriert, ist dies in der Regel deutlich günstiger als ein nachträglicher Anbau, der oft zwischen 10.000 und 25.000 Euro kostet.
Wertsteigerung – Durch einen Wintergarten oder ein Wintergartenhaus wird der Wert vom Einfamilienhaus nachhaltig gesteigert.
Auf einige dieser Vorteile möchten wir näher eingehen.
Energieersparnis
Kann der Wintergarten das ganze Jahr über auf mehr als 19 Grad geheizt werden, ist die Rede vom warmen Wintergarten bzw. dem Wohnwintergarten. In einem solchen Fall muss der Wintergarten besser isoliert werden, da er den höheren Anforderungen an die Energieeinsparung sowie den Baugenehmigungen genügen muss. Unter bestimmten Voraussetzungen bekommen Bauherren eine Förderung von BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) oder KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Um den Anforderungen des GEG oder Gebäudeenergiegesetzes (Energieeinsparverordnung) zu genügen, muss der Wintergarten eine Nutzfläche von mindestens 50 qm haben und er muss den üblichen U-Werten für Bauteile am Wintergarten entsprechen.
Mehr Platz
Fertighäuser werden durch einen Wintergarten nicht nur zum optischen Highlight, sondern sie bieten gleichzeitig mehr Wohnfläche, was gerade bei kleineren Häusern eines der wesentlichen Argumente für den Bau sind. Der daraus entstehende Raum ist dank der Glasflächen komplett lichtdurchflutet, was den Wohlfühlfaktor deutlich erhöht. Die potenzielle Wohnfläche im Haus wird durch den ganzjährig nutzbaren Raum erweitert. Der Wintergarten kann mit entsprechender Ausstattung nicht nur als extra Spielecke für Kinder genutzt werden, sondern auch als Essplatz für die Familie oder entspannte Leseecke für die persönliche Auszeit.
Kostenersparnis
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der Wintergarten direkt bei der Planung im Grundriss für das Traumhaus integriert wird. Der Bungalow oder das Einfamilienhaus mit Wintergarten wird so zur Investition für die Zukunft, da dies eine deutliche Wertsteigerung für das Haus mit sich bringt.
Dank der großen Glasflächen kann die Sonneneinstrahlung genutzt werden, um den Wintergarten stetig ähnlich wie beim Treibhauseffekt zu erwärmen. Für die Glasfronten des Wintergartens kommt zweifach isoliertes Wärmeschutzglas zum Einsatz. Bei der Dachverglasung des Wintergartens kann wahlweise zu Echtglas oder zu Plexiglas-Doppelstegplatten gegriffen werden.
Was kostet ein Fertighaus mit einem Wintergarten?
Die Kosten für einen Wintergarten an Fertighäusern können nicht pauschal beziffert werden. Der Preis wird durch zahlreiche Faktoren wie Ausführung, Außenmaße, verwendetes Material sowie eventuelle Zusatzbauteile (Wintergartenbeschattung) bestimmt.
Im Schnitt kostet ein Wintergarten zwischen 22.500 und 30.000 Euro, wobei es nach oben keine Grenzen gibt.
Für einen einfachen Wohnwintergarten aus Aluminium muss mit Kosten pro Quadratmeter Oberfläche von 500 bis 700 Euro gerechnet werden. Mit Oberfläche sind hierbei die Frontseiten, die Seitenflächen und das Dach gemeint. Bei einem zusätzlichen Fundament, einer Lüftung, einer Heizung sowie Maßnahmen zur Sicherheit steigen die Kosten für den Wintergarten auf 1.500 bis 2.500 Euro pro Quadratmeter Grundfläche. Ein Wintergarten mit einer Grundfläche von 10 qm würde dann zwischen 15.000 und 25.000 Euro kosten.
Bei diesen Zahlen handelt es sich selbstverständlich um die einfachste Art der Ausführung. Kommen hochwertigere Materialien und Ausstattungen zum Einsatz, dann treibt dies den Preis in die Höhe.
Es lohnt sich in jedem Fall, mehr Geld in den Wintergarten zu investieren, da es sich um einen Mini-Anbau an das Haus handelt, welcher nicht nur ästhetisch, sondern auch funktional sein sollte. Eigenheimbesitzer haben so lange Freude an dem Wintergarten. Zusätzlich wird das Risiko von häufigen Wartungsarbeiten gesenkt.
Was ist die Alternative zum Fertighaus mit Wintergarten?
Wer die hohen Kosten für einen Wintergarten scheut, der kann auch zu einer der nachfolgenden Alternativen rund um das Haus greifen. Viele Fertighaushersteller können in dieser Richtung beraten.
Fertighaus mit Erker
Bei einem Erker handelt es sich um einen überdachten und geschlossenen Vorbau an der Fassade des Hauses. Ein solcher Vorbau kann sich über ein oder auch mehrere Geschosse erstrecken.
Vielfach wird der Erker aus ästhetischen Gründen an ein Haus gebaut. Er kann aber auch als Erweiterung der Wohnfläche angesehen werden. So bietet ein ausreichend großer Erker genügend Platz für einen Essbereich oder gar eine gemütliche Sofaecke. Beim Massiv- oder Fertighaus wird der Erker in der Regel mit eingelassenen Erkerfenstern gebaut, die für das nötige Tageslicht sorgen. Beim modernen Haus werden sehr oft bodentiefe Glasfronten genutzt, während bei traditionellen Häusern eher die kleinen Sprossenfenster Verwendung finden.
Neben dem bodentiefen Erker gibt es noch den Fenstererker, welcher sich lediglich auf Fensterhöhe befindet. Auch die Gaube ist ein Vorbau, der als Dachaufbau realisiert wird.
Die Vor- und Nachteile beim Erker sind:
Vorteile
Deutlich mehr Tageslicht im Haus
Zusätzliche Wohnfläche im Erdgeschoss
Von außen optisch sehr ansprechend
Nachteile
Zu den wichtigsten Erkerformen gehören:
Trapezerker – am häufigsten genutzter Erkertyp bei Fertighäusern. Besteht aus 3 bzw. 5 Wänden, wobei mindestens 3 davon aus Fensterfronten bestehen.
Rechteckerker – aus drei Wänden, die jeweils im 90 Grad Winkel zueinanderstehen. Daraus bildet sich ein Rechteck als Grundfläche.
Runderker – hierbei handelt es sich um eine luxuriöse Sonderform, die häufig bei großen Villen zu finden ist. Der Erker wird rund gebaut und bildet einen Halbkreis als Grundfläche.
Spitzerker – besteht aus zwei Seiten und bildet so ein Dreieck als Grundfläche. Aufgrund seiner besonderen Form sieht er optisch ansprechend aus und passt sehr gut zu modernen Häusern.
Fertighaus mit Terrasse
Das Fertighaus lässt sich auch sehr gut mit einer Terrasse kombinieren, die als gemütlicher Sitzplatz im Freien dient. Bei einem Winkelbungalow entsteht so ein vor Wind geschützter Terrassenbereich, der mit entsprechender Überdachung vom Frühling bis in den Herbst genutzt werden kann.
Fertighaus mit Zwerchgiebel
Wer sich für den Anbau eines Zwerchgiebels entscheidet, profitiert in mehrfacher Hinsicht. Zum einen sorgt der Zwerchgiebel für viel Licht und Helligkeit im Obergeschoss und zum anderen lässt sich der Wohnraum erweitern. Nicht zuletzt wird die Fassade vom Haus durch den Zwerchgiebel optisch aufgewertet und somit zum echten Hingucker.
Fazit zum Fertighaus mit einem Wintergarten
Durch einen Wintergarten kann nicht nur die Ästhetik des Hauses verändert werden, sondern es wird auch an Wohnraum gewonnen. Das Haus wirkt durch den Wintergarten großzügiger und gleichzeitig wohnlicher, da er auch als künstlerisches Gestaltungselement der Fassade angesehen werden kann. Dennoch sollten Baufamilien im Vorfeld genau abwägen, ob die zusätzlichen Kosten den späteren Nutzen wert sind. Beim Wintergarten muss in jedem Fall bedacht werden, dass er die Wärme ableitende Außenfläche des Hauses vergrößert, was wiederum bedeutet, dass sich der Heizbedarf für das Haus erhöht. Letztendlich dient der Wintergarten ebenso wie der Erker als zusätzliche Lichtquelle und bietet eine gemütliche Fläche zum Entspannen und mehr. Entsprechende Ideen und Informationen rund um Gestaltung und Ausführung gibt es beim Architekten.