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Beim Hausbau spielt neben vielen anderen Faktoren, der Bau von Betondecken eine wichtige Rolle. Hierbei ist vor allem die Stabilität besonders wichtig, aber auch die Kosten sollten das Budget nicht übersteigen, auch wenn die Betondecken von Profis vor Ort auf der Baustelle angefertigt werden. Um einen Überblick über die möglichen Methoden einer Betondecke und deren Preise zu erhalten, haben wir Ihnen das Wichtigste in diesem Artikel zusammengefasst, um Ihnen die Entscheidungen zu erleichtern.
Was ist eine Betondecke?
Bei einer Betondecke handelt es sich um eine horizontale Deckenkonstruktion, welche, wie der Name schon sagt, aus Beton besteht. Es gibt jedoch verschiedene Ausführungen und Bauarten von Betondecken, welche alle ihre Vor- und Nachteile mitbringen, was Energieeffizienz, Preis, Zeitaufwand oder auch Optik betreffen. Neben Beton und Stahl kommen je nach Art noch weitere Elemente, wie zum Beispiel Dämmstoffe, Hohlräume oder Kanäle, hinzu. Betondecken können entweder mittels Profi-Handwerker aufgebaut werden oder Sie erledigen den Bau der Decken als Heimwerker und Bauherr selbst.
Unterschiedliche Arten von Betondecken und ihre Eigenschaften
Bei der Konstruktion von Gebäuden spielt die Auswahl der geeigneten Betondeckenart eine entscheidende Rolle für die Stabilität und die Kostenkontrolle des Projekts. Im Folgenden werden die charakteristischen Eigenschaften, Aufbauweisen, Kosten sowie Vor- und Nachteile der häufigsten Arten von Betondecken dargestellt.
Ortbetondecke
Eigenschaft | Beschreibung |
Definition | Direkt vor Ort aus Massivbeton gegossen; besteht ausschließlich aus Massivbeton ohne Wärmedämmung |
Aufbau | Notwendigkeit einer Randschalung als Gussform; Verdichtung durch Rüttelmaschine; Aushärtung dauert ca. drei bis vier Wochen; Sicherung durch Stützelemente während der Aushärtung |
Kosten | Ca. 170 Euro pro m²; Materialpreis für eine Dicke von 15 cm liegt zwischen 26 und 30 Euro pro m² |
Vorteile | Hohe Flexibilität und Vielseitigkeit; robust und widerstandsfähig gegen hohen Druck; ausgezeichnete Schalldämmung; kann direkt vor Ort gegossen werden |
Nachteile | Geringe Wärmeisolierung; hohe Materialkosten; zeitintensiver und aufwendiger Bauvorgang; Notwendigkeit von Stützelementen während der Aushärtung, was andere Bauarbeiten einschränken kann |
Beton-Hohlsteindecke
Eigenschaft | Beschreibung |
Definition | Bestehend aus drei leichten Elementen, die ohne Kran vor Ort verbaut werden können |
Aufbau | Verwendung von vorgefertigten Hohlsteinen auf Metallträgern/-platten und Betonfußleisten; anschließendes Ausgießen mit Ortbeton |
Kosten | Ca. 140 Euro pro m²; Materialkosten pro Quadratmeter ca. 39 Euro |
Vorteile | Geringes Eigengewicht; gute statische Eigenschaften; einfache und schnelle Montage; Möglichkeit zur Integration von Isolierung in Hohlräumen; niedrigere Materialkosten im Vergleich zu anderen Deckenarten |
Nachteile | Der Aufbau kann zeitintensiv sein; möglicherweise höhere Lohnkosten; in einigen Fällen kann ein Kran für den Aufbau erforderlich sein |
Filigrandecke (Elementdecke)
Eigenschaft | Beschreibung |
Definition | Auch bekannt als Halbfertigteildecke; beliebte Wahl aufgrund der schnellen und effizienten Installation |
Aufbau | Lieferung als Stahlbetonfertigteile, inklusive Bewehrung als Stahlgitter; Vor-Ort-Vervollständigung mit Massivbeton |
Kosten | Ca. 150 Euro pro Quadratmeter; etwas günstiger als die Ortbetondecke |
Vorteile | Schneller Aufbau; kosteneffizient; ermöglicht die Integration von Versorgungsleitungen; Herstellung unter Qualitätskontrollen |
Nachteile | Aufwendiger Transport und Aufbau; Stützung der Elemente beim Aufbau notwendig |
Spannbeton-Fertigdecke / Spannbeton-Hohldecke
Eigenschaft | Beschreibung |
Definition | Vorgefertigte, standardisierte Teile mit Hohlräumen für ein geringes Eigengewicht; verbesserte Wärmedämmung durch Dämmmaterial in Hohlräumen |
Aufbau | Fertigteile werden auf der Baustelle zu einer Decke zusammengefügt; Spannstähle halten die Spannung zwischen den Betonplatten |
Kosten | Ca. 130 Euro pro Quadratmeter; günstigste Variante unter den Betondecken |
Vorteile | Geringes Eigengewicht; unter strengen Qualitätskontrollen hergestellt; Hohlräume können mit Dämmmaterial ausgefüllt werden; günstiger Transport; schneller und effizienter Aufbau |
Nachteile | Geringere Schalldämmung im Vergleich zu anderen Deckenarten |
Diese Tabellen bieten einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Betondeckenarten und sollen Bauherren, Planern und Architekten bei der Auswahl der geeigneten Deckenart unterstützen.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es bei einer Betondecke?
Da es nicht jedem gefällt, wenn man sofort sieht, dass es sich um eine Betondecke handelt, gibt es verschiedenste Gestaltungsmöglichkeiten und Ideen, um das Aussehen Ihren Wünschen anzupassen.
Einerseits kann der Beton einfach sichtbar gelassen werden. Dies wird Sichtbeton genannt und sorgt für einen modernen und industriellen Look. Hierfür bleibt die Oberfläche unverputzt. Mit Hilfe von verschiedenen Beleuchtungselementen kann die Betondecke in Szene gesetzt werden. Alternativ kann der Sichtbeton jedoch auch poliert oder eingefärbt werden.
Am beliebtesten ist jedoch eine weiß gestrichene Betondecke, da diese den Raum höher wirken lässt und für eine helle und zugleich freundliche Ausstrahlung sorgt. Für diese Variante sollte die Betondecke jedoch zuvor vorbehandelt und verspachtelt werden, damit keine Unebenheiten mehr vorhanden sind.
Fazit zum Thema
In den meisten Fällen können Sie die Betondecke ganz nach Ihren Wünschen auswählen und sich für diese entscheiden, welche Ihren Wünschen, aber auch Ihrem Budget, am meisten entspricht. In manchen Fällen kann es jedoch auch sein, dass aufgrund der Statik nur eine bestimmte Betondecke eingesetzt werden kann. Hierbei sollten Sie auf jeden Fall dem Statiker vertrauen, da Sie ja ein stabiles Zuhause möchten.
FAQs zum Thema Betondecke
Was ist eine Betondecke?
Eine Betondecke ist eine horizontale Struktur aus Beton, die dazu dient, den Raum zwischen zwei Etagen oder Geschossen eines Gebäudes zu überbrücken. Sie wird auch als Betonplatte, Betonboden oder Betonflachdecke bezeichnet. Betondecken werden üblicherweise in Wohn- und Gewerbegebäuden sowie in Brücken und anderen Infrastrukturprojekten verwendet.
Was kostet eine Betondecke?
Je nachdem, welche Art von Betondecke verwendet wird, können sich die Preise stark unterscheiden. Der Quadratmeterpreis liegt jedoch zwischen 130 und 170 Euro.
Wie wird eine Betondecke hergestellt?
Fast immer bestehen Betondecken aus zwei Elementen- aus Beton und Stahl. Jedoch gibt es auch Drei-Elemente-Ausführungen, welche zusätzlich noch Hohlsteine benötigen. Bei der Bauweise von Betondecken gibt es zwei Varianten. Entweder die Betondecke wird bereits als Fertigteile geliefert oder es wird eine Ortbetondecke gewählt. Wie genau die Betondecke gebaut wird, hängt von der Konstruktion des Hauses und von den statischen Anforderungen ab.
Gibt es alternative Materialien zur Betondecke?
Ja, es gibt alternative Materialien zur Betondecke. Einige davon sind:
Stahldecke: Stahldecken bestehen aus vorgefertigten Stahlplatten, die auf Stahlträgern oder Stahlrahmen montiert werden. Sie bieten eine hohe Tragfähigkeit und ermöglichen größere Spannweiten. Stahldecken werden oft in industriellen und kommerziellen Gebäuden eingesetzt.
Holzdecke: Holzdecken bestehen aus Holzbalken oder Sperrholzplatten, die auf Holzträgern oder Holzrahmen montiert werden. Sie sind leichter als Betondecken und eignen sich gut für den Einsatz in Wohngebäuden oder Gebäuden mit Holzkonstruktion.
Verbunddecke: Verbunddecken bestehen aus einer Kombination von Beton und Stahl. Sie verwenden Bewehrungsstahl und Beton, um eine hohe Festigkeit und Tragfähigkeit zu erreichen. Verbunddecken werden häufig in großen Gebäuden oder Brücken eingesetzt.
Die Wahl des geeigneten Materials hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Tragfähigkeitsanforderungen, der architektonischen Gestaltung und den individuellen Präferenzen. Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen des Bauprojekts zu berücksichtigen, um die beste Lösung zu finden.
Wie stark muss eine Betondecke sein?
Wie stark die Betondecke sein muss, ist unterschiedlich. Einerseits spielt hierbei die Deckenart eine Rolle, aber auch die Raumgröße. Es gilt jedoch: Je größer der Abstand der tragenden Wände ist, umso stärker muss auch die Betondecke sein.
Wie dämmt man eine Betondecke?
Wenn eine Betondecke über Hohlräume verfügt, können diese mit flexiblen Dämmstoffen, wie zum Beispiel verschiedenen Mineralwollarten oder auch Schafwolle. Diese Stoffe können flexibel zugeschnitten und anschließend in die Holzkonstruktion oder die Hohlräume eingepresst werden.
Ist eine Holzbalkendecke oder Betondecke besser?
Grundsätzlich haben beide Deckenarten Vor- und Nachteile. Während eine Holzdecke um einiges günstiger als eine Betondecke ist, da die Holzdecke schnell errichtet werden kann und das Baumaterial preiswerter ist, ist die Betondecke dafür belastbarer und hat eine längere Lebensdauer. In Bezug auf das Wohnklima ist jedoch meist die Holzdecke die bessere Wahl. Betondecken hingegen sind fast wartungsfrei und besser dämmbar, wodurch Energiekosten gesenkt werden können.
Kann man die Betondecke mit Holzbalken verkleiden?
Ja, eine Holzverkleidung bei einer Betondecke ist grundsätzlich möglich. Diese Variante kommt oftmals zum Einsatz, wenn der Sichtbeton nicht gemocht wird. Bei der Auswahl der Holzverkleidung gibt es verschiedenste Möglichkeiten, welche alle für ein wohlfühlendes Ambiente sorgen.
Welche Grundierung / Farbe ist für eine Betondecke geeignet?
Als allererstes ist es notwendig, die Betondecke mit einem Tiefgrund zu streichen. Dieser Tiefgrund sollte in zwei dünnen Schichten aufgetragen werden. Grund dafür ist, dass bei einer Betondecke meist ein Trennöl eingesetzt wird, damit die Schalung nach dem Eingießen des Betons wieder gelöst werden kann. Erst nach dem Streichen mit dem Tiefgrund kann eine spezielle Betonfarbe aufgetragen werden.
Wie ist eine Stahlbetondecke aufgebaut?
Bei einer Stahlbetondecke, welche monolithisch ist, handelt es sich um eine Verbundkonstruktion, welche aus Stahlstäben oder -matten und Beton besteht. Hierbei dient der Stahl als Bewehrung und hat alleinig die Aufgabe, die Zugkräfte der Decke zu übernehmen. Der Beton wiederum übernimmt die Druckkräfte.