Flachdachhaus bauen – Das müssen Sie wissen

Erfahrungen & Bewertungen zu Tobias Beuler
Tipp vorab: Ein Flachdachhaus sollte im besten Fall von einem Architekten geplant werden, der mit dieser Bauweise vertraut ist. Spezialisten, die genau wisen, wie man mit diesem Baustil umgeht, finden sie auf a-better-place.de/architekten
 
Und um zu ermitteln, wie hoch die Architektenkosten für so ein Flachdachhaus ausfallen werden, können Sie dieses kostenlose Tool zur Wertermittlung nutzen: a-better-place.de/tool/
 

Sie wirken futuristisch mit einem puristischen Touch, gleichzeitig lassen sie eine besonders flexible Grundrissplanung zu. Flachdachhäuser liegen nicht ohne Grund wieder sehr im Trend: Einschränkungen, die etwa Dachschrägen mit sich bringen, umgehen sie genauso elegant als Bungalow wie als Stadtvilla oder Kubushaus mit gleich mehreren Etagen. Eines muss jedoch gleich vorausgeschickt werden – es gibt leider zahlreiche Regionen in der Republik, in denen die Flachdachbauweise in den kommunalen Bebauungsplänen ausgeschlossen wird.

Achtung, eines vorab: wenn man sein Flachdachhaus /Architektenhaus in Fertigbauweise bauen lässt, können Sie bei Ihrem Bauvorhaben sehr viel Geld sparen. Schöne Flachdachhäuser mit zum Beispiel 300 m2 lassen sich dann auch für weniger als 800.000 Euro realisieren.

Aber nicht alle Anbieter, die Fertighäuser bauen, sind wirklich dafür geeignet, auch wenn so manche Musterhäuser einen vermeintlich anderen Eindruck erwecken und die Handelsvertreter und Hauverkäufer natürlich immer für den besten Fertighausbauer / Flachdachhausanbieter arbeiten. Bleiben Sie skeptisch. Die Musterhäuser werden üblicherweise nur ein paar Jahre genutzt und dann gegen neue Fertighäuser ausgetauscht. Eine Prüfung, wie gut das Flachdach wirklich gebaut ist und wie viele Jahre es dicht bleibt, können Sie als Bauherr nur schwer herausfinden. Bei Flachdachhäusern, egal ob in Massivbauweise oder Fertigbauweise, kommt es vor allem auf die Langlebigkeit des Daches an und auf die Bonität des Anbieters. Was nutzen einem 30 Jahre Garantie, wenn der Fertighausanbieter beim nächsten wirtschaftlichen Abschwung nicht mehr über die Runden kommt? Bestes Beispiel war hier der Fertighausanbieter Kampa Haus in 2009. Der Fertighausanbauer war neben Davinci Haus und Huf Haus mal die Premiummarke im deutschen Fertighausmarkt und ging dann pleite (heute ist die Marke  Kampa wieder zurück – mit neuen Fertighäusern, neuem Konzept und neuem Eigentümer, der in 2010 die Markenrechte erworben hat). Aber auch in jüngster Vergangenheit gibt es genug Beispiele, die zeigen, dass man lieber auf ein sehr solventes Pferd setzen sollte. Erst letztes Jahr hat es Haacke Haus aus Berlin erwischt, obwohl der Anbieter in 2017 noch fleißig Preise eingeheimst hat. Wer hier noch Tipps braucht, kann mir gerne eine Mail schicken. Je nach Fertighausanbieter und auch Ihrer Region gibt es je 0-5 Anbieter, die für gute bis sehr gute Flachdachhäuser in Frage kommen.

Ein Haus mit Flachdach, Pool und Garten

Vorteile und Nachteile eines Flachdachhauses auf einen Blick

Die Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig, allerdings erfordert diese Dachform auch eine ganze Menge Sorgfalt bei der Errichtung des Hauses. So muss bei den Ausführungen von Tragkonstruktionen, von Dämmungen und Abdichtungen professionell gearbeitet werden.

Vorteile und Nachteile vom Flachdach:

kein unnötiger Platzverlust durch Dachschrägen im oberen Geschoss
Nutzung als Dachgarten oder -terrasse
perfekt für Dachbegrünung
Solaranlagen und weitere Energieeffizienzanlagen installierbar
bei passender Statik ist eine Aufstockung möglich
relativ wartungsintensiv. Regelmäßige Wartungen des Dachs empfohlen
bei Häusern älteren Baujahres, Schäden durch mangel- oder fehlerhafte Bauweise
umweltschädliches Bitumen wurde früher als Abdichtungsmaterial verwendet
regional Gefährdung der Tragfähigkeit bei massivem Schneefall

Mehrschichtiger Dachaufbau überzeugt

Das Flachdach überzeugt mit einem mehrschichtigen Dachaufbau: Tragkonstruktion, dann Wärmedämmung und zuletzt die Dachhaut. Dabei unterscheidet man zwischen Kalt-, Warm- und Umkehrdach. Beim Kaltdach, es ist auch unter der Bezeichnung belüftetes Dach bekannt, handelt es sich um eine Bauweise, die mit einer unteren und oberen Schalung aufwartet. Dabei hat der obere Teil des Dachs die Aufgabe Regen, Schnee und andere Feuchtigkeit fernzuhalten während der untere Teil für die Dämmung sorgt. Dazwischen liegt ein Freiraum, der von außen belüftet wird und einen besonderen Hitzeschutz mit sich bringt.

Als einschaliges Dach ist das Warmdach bei der Flachdachausführung bekannt. Hier findet keine Belüftung statt, denn es wird unmittelbar auf die Dachhaut der Dämmschicht aufgebracht. Vom Umkehrdach spricht man, wenn über der Dachhaut die Dämmschicht angebracht wird. Der Vorteil bei dieser Flachdachvariante besteht darin, dass die Dachfläche schon in einer sehr frühen Phase abgedichtet ist. Beim belüfteten Dach, auch Kaltdach, findet man eine untere und eine obere Schalung. Hier sorgt der obere Teil dafür, dass vor Niederschlag geschützt wird, während die untere Schalung für die Dämmung verantwortlich ist.

Ein Austellungshaus mit Flachdach und Pool

Satteldach- oder Flachdachhaus?

Viele stellen sich immer wieder die Frage, was ihnen wohl ein steiles Satteldach bringt, zumal vielleicht lediglich ein niedriger Kniestock eingeplant wurde? In vielen Fällen werden hier Kompromisse eingegangen. Genau diese waren es allerdings, die durch den Neubau der eigenen vier Wände hätten abgestellt werden sollen. Und zumeist bringt die Dachschräge relativ wenig, da dort Räumlichkeiten zu finden sind, die im Alltag nicht allzu viele Vorzüge bringen.

In zahlreichen Fällen dienen die Flächen, die sich unter einer sehr steilen Dachschräge befinden, sogar ausschließlich als Stauräume – nur um dort dann den alten Krempel, die Koffer oder den Staubsauger unterzubringen. Auch in Sachen Mobiliar ist der Einsatzbereich unter einem steilen Dach begrenzt. Allenfalls kommt ein Bett oder eine flache Kommode infrage.

Darum gewinnt das Flachdach hier auf ganzer Strecke. Durch die Bauweise ergibt sich im Dachgeschoss eine Vollgeschossigkeit und alle Flächen im Flachdachhaus lassen sich optimal nutzen.

Dadurch verbaut man natürlich wesentlich mehr Material, was auf jeden Fall den Preis steigen lässt. Bauherren, die hier rein für Haus und Keller weniger als 400.000 Euro ausgeben möchten, sollten also lieber ein Satteldachhaus bauen.

Flachdachhaus: kaum Einschränkungen bei der Grundrissplanung

Einschränkungen und Probleme, wie sie zuvor angesprochen wurden, treten in einem Holz-Fertighaus, das über ein Flachdach verfügt, ganz bestimmt nicht auf. Dafür sorgt allein schon die Grundrissplanung, die jeder Hauskäufer individuell vornehmen kann und die Hersteller dann in vollem Umfang darauf eingehen können. Dies wiederum gewährleistet, dass keine Wohnfläche verloren geht, denn diese ist kostbar. So haben alle Räume dieselbe Deckenhöhe und die Flächen lassen sich ganz nach persönlichem Gusto möblieren, durchaus auch mit höherem Mobiliar – lediglich die Türen und Fenster bleiben ausgespart.

Bauhausstil und Flachdachhaus – die perfekte Symbiose

Heutzutage wird der Bauhausstil wieder sehr geschätzt. Dies ist vor allem auch seinem architektonischen Minimalismus zu danken. Einfachheit ist wieder „in“ und so wundert es nicht, dass das Flachdachhaus mit seinem äußeren Erscheinungsbild als Teil eines puristischen Wohnkubus daherkommt. Als ein Gegenstück zur immer komplexer werdenden Gesellschaft, beschränkt sich der Bauhausstil aufs Wesentliche und damit ist auch das Flachdachhaus gemeint – nämlich auf reduzierte und einfache Formen. Hierbei strahlt das Haus mit Flachdach durchaus eine gewisse Portion an Charme und Anziehungskraft aus, der man sich nur unschwer entziehen kann.

Ein Fertighaus des Anbieters Fischer von vorne

Eine erbauliche Ergänzung – das Pultdach beim Fertighaus

In diesem Zusammenhang stellt auch das Fertighaus mit Pultdach eine bestechende Alternative dar. Vor allem für diejenigen, für die das Flachdachhaus in seiner originären Ausführung dann doch zu flach ist. Die Vorteile beider Haustypen sind dabei gleichermaßen präsent. Zügige Bauzeiten durch Vorfertigung im Werk, ausgezeichnete Kalkulierbarkeit bei der Baufinanzierung – der Festpreisgarantie sei es gedankt. Damit reduziert sich die Gefahr von unnötig zu zahlenden Bereithaltungszinsen bei der Darlehensauszahlung auf ein Minimum. Und ganz bestimmt nicht zuletzt, ist es das hervorragende Raumklima, das allen Fertighäusern zu eigen ist – dies kann einmal mehr der Verwendung des Naturmaterials Holz in die Dankesagenda geschrieben werden. Damit stellt das Pultdach, im direkten Vergleich zum Flachdach, beim Fertigbau den goldenen Mittelweg dar. Beide einen die soeben genannten Vorzüge in sich – und es werden platzraubende steile Dachschrägen vermieden.

Von der Lichtkuppel bis zur Dachterrasse

Bei einem Flachdachhaus gibt es also etliche Vorteile bei der Nutzung, wie im Vorfeld bereits beschrieben. Darüber hinaus sind es allerdings noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, die ein Haus mit Flachdach besonders attraktiv machen. Weil die Dachhaut selbst bei dieser Bauweise ein sehr geringes Eigengewicht hat, ist beispielsweise eine Lichtkuppel eine ausgezeichnete Lösung, um das erste Stockwerk des Hauses mit viel wohn-gesundem Tageslicht zu fluten. Ferner stellt auch eine Dachterrasse eine attraktive Nutzung dar. Ebenso können begrünte Anlagen oder Flächen installiert oder die Sonnenenergie wie Photovoltaik oder Solarthermie nutzbar gemacht werden.

 

Fazit

Es kann also festgehalten werden, dass ein Flachdachhaus in Fertigbauweise mit zahlreichen Vorteilen aufwarten kann. Zumeist sind es Schäden und Probleme, die durch in der Vergangenheit vernachlässigte Maßnahmen entstanden sind und so heute noch fortwirken. Ein maßgeblicher Vorteil bei der Flachdachbauweise ist die nachträgliche Aufstockung, dennoch muss stets die Tragfähigkeit des Daches gewährleistet sein. Grade in Regionen, in denen im Winter auch wirklich noch Schnee fällt, muss dies bei großen Schneefallmengen berücksichtigt werden. Ebenso sollte Wert daraufgelegt werden, dass das Flachdach regelmäßig gewartet und je nach Bedarf entwässert wird sowie Abdichtungen kontrolliert werden. Bewohner eines Flachdachhauses, die Maßnahmen und Vorkehrungen wie diese regelmäßig treffen, bringt ein Flachdachhaus jede Menge Wohn-Spaß.

Weitere Flachdachhaus-Impressionen

Ein modernes Flachdachhaus
Ein klassisches Flachdachhaus
Ein Haus mit Flachdach

FAQs zum Thema Flachdachhaus

Ein Flachdachhaus ist ein Haus, bei dem das Dach eine geringe Neigung oder sogar eine komplett flache Oberfläche hat. Im Gegensatz zu geneigten Dächern bietet ein Flachdachhaus einen modernen und minimalistischen Look.

Flachdachhäuser haben mehrere Vorteile. Sie bieten beispielsweise eine größere Nutzung der oberen Wohnfläche, da es keine geneigten Wände gibt. Dies ermöglicht die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum wie einer Dachterrasse oder eines Gartens auf dem Dach. Flachdächer sind auch einfacher zu reinigen und zu warten, da sie leicht zugänglich sind. Darüber hinaus kann ein gut isoliertes Flachdachhaus energieeffizienter sein, da es weniger Wärmeverluste durch das Dach gibt.

Flachdachhäuser haben auch einige potenzielle Nachteile. Der wichtigste Nachteil ist die begrenzte Entwässerungsfähigkeit. Wenn das Dach nicht ordnungsgemäß abgedichtet oder entwässert wird, können Undichtigkeiten auftreten, die zu Wasserschäden im Inneren des Hauses führen können. Regelmäßige Inspektionen und Wartung sind daher erforderlich, um sicherzustellen, dass das Dach in gutem Zustand bleibt. Ein weiterer Nachteil ist, dass Flachdächer bei starkem Regen oder Schneefall eine höhere Belastung haben können, da das Wasser oder der Schnee nicht so leicht abfließen kann wie bei einem geneigten Dach.

Autor Tobias Beuler

Aktualisiert: 05.06.2021

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Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.

Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.


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2 Kommentare

  1. Dieser Betrag zum Flachdach ist genial.
    Genau so bin ich zum Flachdach in der Planung gekommen- da mir die Optik des Hauses sehr wichtig ist und ich es leid war den Grundriss der Gebäudehülle zu unterwerfen um z,B, Symmetrie der Fenster in die Stadtvillafassade zu bekommen. Da bleibt der Kubus für mich immer schön- beinahe egal wie ich die Fenster setze oder Schränke im OG verschiebe.
    Das einem nahezu immer vom Flachdach abgeraten hat sicher viele Gründe wie: nicht ökologisch genug, Gewährleistung, Unvermögen und/oder rein wirtschaftliche Interessen. Aber ich bin mir sicher das man mit dem richtigen Partner/Spezialisten auch ein sehr langlebiges Dach erhalten kann.
    Könnten Sie mir hierzu Fertighauspartner nennen mit denen ich im Landkreis Kitzingen glücklich werden könnte?
    Übrigens ich möchte als bald ein Bodengutachten beauftragen, ist die bereits mehrfach erwähnte Firma mit den 6000 Gutachten pro Jahr auch für den Landkreis KT gut oder gibts hier erfahrungsgemäß weitere regianale Anbieter?

    • Hallo Timo, danke für deinen Kommentar. Ich bin fast nur noch auf Baustelle. Bitte nutze das Kontaktformular auf dieser Homepage, meine Kollegen melden sich diesbezüglich bei dir und haben sicher noch den ein oder anderen Tipp für dich 🙂 Tobi

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