Planung und Vorbereitung für den Bau einer Bodenplatte
Wichtig ist für die Erstellung einer Bodenplatte eine genaue Planung sowie eine gründlichen Vorbereitung. Denn Fehler, welche beim Bodenplattenbau passieren, können nicht mehr korrigiert werden und hohe Folgekosten nach sich ziehen.
Konstruktion und Aufbau der Bodenplatte
Der Aufbau der Bodenplatte besteht in der Regel aus mehreren Schichten. Dies vor allem deshalb, da sie nicht nur das Gewicht des Hauses trägt, sondern zudem auch noch vor Feuchtigkeit schützen sowie Veränderungen im Erdreich ausgleichen muss. So ist eine Bodenplatte aufgebaut, um diese beiden Anforderungen zu erfüllen: aus
dem Erdreich
der Sauberkeitsschicht
der Isolierung
der Wärmedämmung
der Bodenplatte
der Abdichtung
der Dämmung
dem Estrich
und dem Bodenbelag
Das eingeebnete, verdichtete Erdreich, also der Baugrund, bildet die Basis. Es folgt die rund fünf Zentimeter dicke Sauberkeitsschicht aus Magerbeton oder Kies. Sie liegt direkt auf dem Baugrund auf und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit. Weiter geht es mit einem zusätzlichen Feuchtigkeitsschutz, der Isolierung. Hier kommen meist PVC- oder PE-Folien eingesetzt.
Es folgt die Wärmedämmung direkt unter der Bodenplatte. Diese ist besonders wichtig, wenn das Gebäude nicht unterkellert ist. Ob die Wärmedämmung unterhalb oder oberhalb der Bodenplatte erfolgt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Lediglich das Material unterscheidet sich dann. So werden bei der Dämmung oberhalb der Bodenplatte Mineralfasern oder Polystyrolschaum verwendet. Bei der Dämmung unterhalb der Bodenplatte hingegen PU-Schaum, Schaumglas oder eine Perimeterdämmung.
Nun folgt die Bodenplatte, welche meist aus gegossenem Beton bzw. Stahlfaserbeton hergestellt wird. Doch auch Bodenplatten aus Massivholz oder Thermobodenplatten sind möglich. Im Anschluss daran wird als zusätzliche Dampfsperre eine Abdichtung verlegt. Darauf folgt die Dämmung, zum Beispiel als Trittschalldämmung.
Jetzt geht es an den Estrich, welcher etwaige Unebenheiten ausgleicht und eine gleichmäßige Grundlage für jedwede Bodenbeläge bildet. Zu guter Letzt wird der Bodenbelag aufgebracht. Die Art ist dem persönlichen Geschmack überlassen, so zum Beispiel Parkett, Laminat, Fliesen oder Polyvinylchlorid (kurz PVC). Lediglich beim vorhanden sein einer Fußbodenheizung muss darauf geachtet werden, dass der Bodenbelag dafür auch geeignet ist.
Erstellung der Bodenplatte – Schritt für Schritt
Für die Errichtung der Fundamentplatte ist ein Statiker erforderlich, welcher einen Bewehrungsplan bzw. Fundamentplan erstellt. Ein Gießen der Bodenplatte in Eigenregie ist nicht erlaubt, schließlich sind diverse Normen einzuhalten.
Der Inhalt des Bewehrungsplans umfasst neben der Fundamentart, der Betonmischungsbeschaffenheit, der Anschlussanzahl und -lage auch die Art und Lage des Bewehrungsstahls.
Die Erstellung der Boden- bzw. Fundamentplatte erfolgt in mehreren Schritten:
Gründung
Entwässerung
Einschalung
Bewehrung
Betonage
Im ersten Schritt wird Erdreich für das Fundament entfernt, also eine Grube mit 80 Zentimetern Tiefe ausgehoben. Zudem wird der Baugrubenboden sowohl begradigt als auch verdichtet.
Der zweite Schritt umfasst die Entwässerung. Dabei erfolgt die Verlegung des gesamten Rohrsystems, sowohl für Zuwasser als auch für Abwasser. Nun wird mit Schotter oder Kies aufgefüllt, begradigt, verdichtet und letztendlich die Sauberkeitsschicht aufgebracht.
Extra-Tipp: Hebeanlage oder auch Abwasser-Rückstauklappen nicht vergessen. Diese werden aufgrund vermehrten Starkregens zunehmend wichtiger.
Schritt Drei betrifft die Einschalung. Hierbei wird ein Holzrahmen erstellt und mit Abstandhaltern versehen. Diese stellen sicher, dass die Bewehrung letztendlich vollständig von Beton bedeckt ist.
Es folgt Schritt Vier. Dabei wird die Bewehrung, also stabile Stahlmatten, verlegt. Diese sorgt für eine verbesserte Tragfähigkeit der Bodenplatte mit zudem verbesserterStabilität der Bodenplatte. Keinesfalls vergessen werden darf dabei der Fundamenterder. Dabei handelt es sich um einen Teil des elektrischen Schutzsystems, welches Blitzeinschläge in den Erdboden ableitet.
Im fünften und letzten Schritt geht es an die Betonage. Es wird also mit Beton aufgefüllt und somit das Fundament gegossen. Der anfangs noch flüssige Beton wird verdichtet und geglättet. Abschließend gilt es, den Beton einige Wochen aushärten zu lassen.
Fertigkeller oder Bodenplatten – wann macht man was?
Auch der immer knapper werdende Wohnraum macht einen Hausbau mit Fertigkeller attraktiv, da sich Grund und Boden nicht vermehren lassen und die Preisrally vermutlich weitergeht. Also für Bauherren, die nicht ganz weit draußen auf dem Land bauen, sondern immer noch in der Nähe eine Stadt wohnen wollen oder sogar am Rande eines Ballungszentrums ein Grundstück gefunden haben, sollte eigentlich der Fertigkeller die erste Wahl sein.
Aber es kann auch durchaus Sinn machen, auf Bodenplatte zu bauen. Zum Beispiel macht eine Bodenplatte Sinn, wenn man harten und felsigen Grund hat und die Grundstücksarbeiten / Erdarbeiten den Rahmen sprengen, weil für die Vorbereitungsleistungen, also den Tiefbau, 6-stellige Summen nötig sind.
Oder wenn sich Bauherren entscheiden, auf einer Ebene wohnen zu wollen, damit man später im Alter keine Treppen laufen muss. Ein Bungalow ist ein ganz toller Haustyp, auch wenn er im Vergleich zum 1,5-geschossigen Haus recht teuer werden kann.
Bodenplatte vs. Keller: Vor- und Nachteile
Keller oder Bodenplatte. Eine Frage des individuellen Geschmacks. Dennoch hat beides seine Vor- und Nachteile, welche man vor der endgültigen Entscheidung kennen sollte.
Vorteile
Kostenersparnis durch geringeren Arbeits- und Materialaufwand beim Bau eines Hauses ohne Keller
keine Grundwasser- und Feuchtigkeitsprobleme durch fachgerechte Erstellung der Bodenplatte inklusive Wärmedämmung und Sperrschicht
gleichmäßige Verteilung des Gebäudegewichts und damit einhergehende Minimierung der Boden-Eigenbewegung
Nachteile