Garten anlegen Neubau

Erfahrungen & Bewertungen zu Tobias Beuler

Das Anlegen des Gartens beim Neubau ist für viele Eigentümer ein ähnlich großes Abenteuer wie der Hausbau selbst. Nach den Vorstellungen der Familienmitglieder muss die Gestaltung des Außenbereichs geplant werden, um dann eine Entscheidung zu treffen. Das alles ist sehr wichtig, weshalb Hausbesitzer sich auch hier ausreichend Zeit nehmen sollten. Nur so kann herausgefunden werden, ob sich die Wünsche verwirklichen lassen und zu den Gegebenheiten auf dem Grundstück passen. Wir möchten mit unserem Ratgeber nicht nur Tipps zur Anlage des Gartens geben, sondern auch auf einige Highlights wie Beleuchtung, Wahl der Pflanzen usw. eingehen.

Gartenplanung: So starten Sie richtig

Vor jedem Anlegen des Gartens stehen eine Reihe von Träumen und Vorstellungen. Damit diese Wirklichkeit werden können, ist die gute Planung sehr wichtig. Es bringt nichts einfach wild drauflos zu gärtnern, nur um dann festzustellen, dass sich einiges nicht realisieren lässt, weil der Boden nicht optimal ist oder weil vieles nicht in das Gesamtbild des fertigen Gartens passt.

Im Folgenden zeigen wir, wie die Planung und das Anlegen richtig vonstatten geht, sodass am Ende der eigene Traumgarten steht, in dem man gerne Zeit verbringt.

Auf keinen Fall darf der Außenbereich auf dem Neubau-Grundstück überhastet angelegt werden, denn dann sind Fehler vorprogrammiert, die dann später kaum noch auszumerzen sind.

Bodenanalyse und -vorbereitung

Damit alles gut gedeiht, ist eine gute Gartenerde das A und O beim Garten anlegen. Boden ist nicht gleich Boden und gerade bei Neubauten ist rund um das Haus selten ein guter und nährstoffreicher Mutterboden zu finden. In den meisten Fällen handelt es sich um wertlosen Aushub des Eigenheims. Damit Zier- und auch Gemüsepflanzen gut gedeihen, benötigen sie den optimalen Gartenboden.

Mit einer Bodenanalyse lässt sich die Qualität des Gartenbodens schnell feststellen und zeigt, was eventuell geändert werden muss. Für die Bodenanalyse muss an verschiedenen Stellen des Gartens ein wenig feuchte Erde eingesammelt werden. Anschließend wird die Gartenerde mit den Händen zu einer Kugel geformt und ähnlich wie beim Kuchenteig ausgerollt. Je nach Ergebnis lässt sich feststellen, ob der Gartenboden aus Sand, einem Lehm-Sand-Gemisch oder aus reinem Lehm besteht.

Rieselt die Erde im wahrsten Sinne des Wortes durch die Finger und gibt Wasser sofort ab, dann handelt es sich um einen Sandboden, der zwar leicht zu bearbeiten ist, aber den Pflanzen kaum Nährstoffe und Halt bietet. Bildet die Erde Klumpen, die sich kaum zerkleinern lassen, dann handelt es sich um einen Lehmboden. Dieser bietet den Pflanzen zwar Nährstoffe und speichert sehr gut das Wasser, aber er lässt sich nur schwer bearbeiten. Bei einem sehr dichten Lehmboden profitieren die Pflanzen aufgrund der hohen Verdichtung kaum von den Nährstoffen. Krümelige Erde besteht aus Sand und Lehm. Ein solcher Gartenboden lässt sich gut bearbeiten und bietet den Pflanzen auch ausreichend Nährstoffe. Der beste Boden ist locker, aber nicht sandig und relativ dunkel. Es handelt sich hier um Humusboden, der sofort bepflanzt werden kann.

Wer es noch genauer wissen will, der kann mittels einer Nährstoffanalyse den pH-Wert des Bodens bestimmen und weiß so genau, wie sauer oder basisch das Erdreich ist. Ein pH-Bodentest sollte am besten im Frühjahr vor dem Pflanzenaustrieb gemacht werden. Der pH-Wert reicht von 0 (extrem sauer) bis 14 (extrem alkalisch). Der optimale Wert liegt bei 7. Bei einem zu hohen pH-Wert hilft Torf, während bei einem zu niedrigen Kalk zugegeben werden sollte.

Um den Neubau-Garten vorzubereiten, bieten sich der Herbst oder das Frühjahr an. Zu diesen Zeiten sind die Böden weder gefroren noch zu matschig. Als Erstes muss der verdichtete Gartenboden ca. 30 cm tief umgegraben werden. Nach dem Auflockern wird Kompost oder Sand eingearbeitet. Gleichzeitig werden Steine, Unkraut und Wurzeln entfernt. So vorbereitet, steht der Planung und der Gartengestaltung nichts mehr im Wege.

Gartenstile: Welcher passt zu Ihrem Neubau?

Auch beim Garten sind die Geschmäcker verschieden. Daher ist es sinnvoll, vor der Gartengestaltung erst einmal Inspirationen zu sammeln.

  • Wie sind die anderen Gärten im Wohngebiet angelegt?

  • Wie soll der Garten in erster Linie genutzt werden?

  • Wird freie Spielfläche für Kinder benötigt?

  • Spielt der Schutz der Artenvielfalt und die Förderung der Umwelt eine Rolle?

Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, geht es an den Gartenstil für den Neubau-Garten. Hausbesitzer haben hier die Wahl:

  • Moderner und zeitgenössischer Garten – Es handelt sich weder um einen reinen Nutzgarten noch um einen romantischen Ziergarten. Der Garten wird in erster Linie stilvoll bis zum letzten Grashalm angelegt.

  • Der mediterrane Garten – Mit entsprechenden Pflanzen, Kräutern und Bäumchen kann sich jeder den sonnigen Süden in den Neubau-Garten holen. Sicherlich müssen aufgrund der kühleren Witterung Kompromisse eingegangen werden, die sich aber mit der richtigen Pflanzenauswahl und der passenden Gartendeko wieder wettmachen lassen.

  • Der klassische Bauerngarten – Bei diesem Gartenstil überwiegt die beeindruckende Fülle von Sommerblumen, Holzzäunen und einem Rosenbogen. Der Bauerngarten verfolgt einen bestimmten Zweck, nämlich die Selbstversorgung mit Obst, Gemüse und Kräutern.

Pflanzenauswahl: Kriterien und Tipps

Die Pflanzenauswahl gehört mit zu den aufwändigsten Dingen bei der Gartengestaltung nach dem Neubau. Bevor die Beete geplant werden, müssen die Lichtverhältnisse so genau wie möglich analysiert werden. Wichtig ist hierbei festzustellen, welche Bereiche im Garten den ganzen Tag im vollen Sonnenlicht liegen, welche Teile werden beschattet und wo scheint kaum die Sonne. Für jeden dieser Standorte gibt es die passenden Pflanzen. Zusätzlich sollten die Blütezeiten der Pflanzen mit den Laubfarben kombiniert werden, sodass der Garten rund um das Jahr grünt und blüht. Für den Winter eignen sich die Immergrünen sowie die Winterblüher.

Als neuer Gartenbesitzer ist die Pflanzenauswahl nicht immer leicht, denn die Auswahl in den Gärtnereien ist riesig. Werden die Pflanzen ohne Konzept zusammengestellt, dann ist das Ergebnis unbefriedigend und der Garten wirkt irgendwie unruhig.

Für Harmonie lässt es sich in einem Beet mit einer einzelnen markanten Pflanze – zum Beispiel einer Rose – sorgen. Zuerst entscheidet man, welche Farbe und welche Wuchsform im Neubau-Garten vorherrschen soll, bevor es an die Begleitpflanzen wie den Frauenmantel, Katzenminze, Rittersporn und dergleichen geht.

Beim Landhausgarten oder beim Naturgarten sind typische Pflanzenkombinationen sehr wirkungsvoll, denn diese bestimmen den Charakter des Gartens. Wer unsicher ist, sollte sich nicht scheuen, sich Inspirationen in den Gärten der Nachbarschaft zur Inspiration zu holen.

 Sehr wichtig bei der Auswahl der Pflanzen sind auch die Farben. Nicht alle Farbtöne harmonieren miteinander. Edel wirkt der Garten, wenn zwei kontrastierende Farben in verschiedenen Tönen den Stil angeben. Sehr attraktiv wirken auch Farbverläufe von Gelb über Orange bis Rot und Dunkelviolett.

Sehr wichtig bei der Pflanzenauswahl sind auch Blattschmuckpflanzen in Grün, denn das Laub tritt hier als Vermittler zwischen den Blütenfarben auf.

Gartenwege und -grenzen: Gestaltungsmöglichkeiten

Für mehr Struktur im Neubau-Garten sorgen Gartenwege und Einfriedungen. Nachdem die Rasenkantensteine gesetzt sind, geht es an die Planung der Gartenwege sowie an die Materialauswahl dafür.

Gerade in einem Neubau-Garten spielen Zäune und ein entsprechender Sichtschutz eine wichtige Rolle, denn man möchte ja nicht wie auf einem Präsentierteller sitzen. Schnellwachsende Sträucher oder auch Hecken können schnell das Budget sprengen. Wer nicht warten will, bis die Wachstumsjahre der Sträucher abgeschlossen sind, kann auf einen Sichtschutz zurückgreifen. Damit es nicht zu Ärger mit der Nachbarschaft kommt, sollte immer ein Blick in den Bebauungsplan geworfen werden.

Wasser im Garten: Teiche, Brunnen

Aus Erfahrung weiß jeder Gärtner, dass jeder Tag am Wasser ein guter Tag ist. Im eigenen Garten kann sich jeder sein eigenes kleines Paradies schaffen. Möglich wird dies durch individuelle Teiche, kreative Wasserspiele und Brunnen in verschiedenen Arten und Größen.

Bei aller Kreativität darf die Bewässerung des Gartens nicht vergessen werden. Dazu kommen wir im weiteren Verlauf des Ratgebers.

Beleuchtung im Garten: Funktion und Ästhetik

Die Beleuchtung im Garten ist aus zweierlei Gründen wichtig. Zum einen lassen sich damit Wege und Auffahrten beleuchten, sodass Besuch sicher zum Haus gelangen kann und auch die Hausbesitzer sich sicher durch den Garten bewegen können, ohne einen Sturz zu riskieren. Zum anderen dienen sie der Optik und der Ästhetik, denn was gibt es Schöneres als an einem lauen Sommerabend auf der Terrasse zu sitzen und das Lichtspiel von Laternen und Co. zu genießen?

Wichtig für die Leuchten im Garten ist die Schutzart oder auch die IP-Klasse. Im Folgenden möchten wir auf die verschiedenen Schutzarten näher eingehen. Es wird unterschieden zwischen Schutz gegen Feuchtigkeit und Schutz gegen Fremdkörper. Die verschiedenen Zahlen sind so zu verstehen:

Schutz gegen Fremdkörper:

Ziffer IP…4

0 Kein Schutz
1 Schutz gegen feste Fremdkörper > 50 mm
2 Schutz gegen feste Fremdkörper > 12,5 mm
3 Schutz gegen feste Fremdkörper > 2,5 mm
4 Schutz gegen feste Fremdkörper > 1 mm
5 Staubgeschützt
6 Staubdicht

Schutz gegen Feuchtigkeit:

Ziffer IP4….

0 Kein Schutz
1 Schutz gegen senkrecht auftreffendes Tropfwasser
2 Schutz gegen schräg auftreffendes Tropfwasser
3 Schutz gegen Sprühwasser
4 Schutz gegen Spritzwasser
5 Schutz gegen Strahlwasser
6 Schutz gegen starkes Strahlwasser
7 Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
8 Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen

Bewässerung im Garten: Tipps und Tricks

Es gibt des Gartens eine Reihe von Möglichkeiten. Die wohl teuerste Variante ist der Gartenschlauch. Sicher ist dies möglich, doch gerade in Zeiten von Wasserknappheit sollte sich jeder Gartenbesitzer dies vor der Realisierung nochmals überlegen.

Je nach Größe des Gartens kann dieser mit Regenwasser aus einer Regentonne oder mittels einer Zisterne bewässert werden. Regentonnen können relativ frei an jede Dachrinne gestellt werden. Anders sieht dies bei einer Zisterne aus. Die Zisterne muss bereits bei der Gartenplanung in Betracht gezogen werden, denn sie verschwindet komplett im Erdreich, weshalb ein entsprechender Aushub nötig wird, der zusätzliche Kosten verursacht und in das Budget eingeplant werden muss.

Pflege und Wartung des Gartens

Damit das Grundstück sowie die Außenanlagen immer ordentlich aussehen, ist sowohl die Pflege als auch die Wartung ganzjährig nötig.

Zur Pflege gehören:

  • Unkraut in den Beeten jäten

  • Rasen regelmäßig mähen und entsprechend versorgen

  • Gießen

  • Düngen

  • Mulchen

  • Schneiden von Hecken und Sträuchern

  • Sonstiger Gehölzschnitt

  • Pflanzenschutz

  • Pflege für den Gartenteich

Die Wartung hingegen umfasst ganz andere Aufgaben. Dazu gehören die Wartung von Gartengeräten und Co. sowie die Kontrolle und das Ausbessern von Terrassenplatten und dergleichen.

Um die Außenanlage pflegeleicht zu halten, raten Experten zu folgenden Punkten:

  • Steingartenpflanzen benötigen kaum Wasser und extra Pflege

  • Heimische Stauden sind robust

  • Bodendecker unterdrücken in Beeten das Unkraut

  • Blumen statt des perfekten Rasens – erspart das Mähen und erfreut Insekten

Fazit zum Thema Garten anlegen beim Neubau

Sobald das Haus fertig ist, beginnen viele Hausbesitzer mit der Gartengestaltung. Diese muss jedoch im Vorfeld gründlich überlegt werden. Zum einen müssen Hausbesitzer sich darüber im Klaren sein, dass eine aufwändige Gestaltung schnell das zur Verfügung stehende Budget sprengen kann. Des Weiteren sollte auf keinen Fall wild drauflos gepflanzt werden, denn so wirkt die Außenanlage schnell unruhig und auch ungepflegt. Eine falsche Gartengestaltung verursacht nicht nur unnötige Kosten, sondern ist auch mit viel Arbeit und Mühe verbunden. Wer sich unschlüssig ist, wie die endgültige Gartengestaltung aussehen soll, der sollte den Außenbereich lieber noch ein Jahr brach liegen lassen und sich erst durch verschiedene Ideen inspirieren lassen.

Autor Tobias Beuler

Aktualisiert: 05.06.2021

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Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.

Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.


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