Korkdämmung

Erfahrungen & Bewertungen zu Tobias Beuler

Hausbesitzer haben sich bestimmt schon oft die Frage gestellt, warum sich Kork zum Dämmen so gut eignet. Ebenfalls nicht uninteressant sind Fragen zu den Dämmprojekten, für die sich Korkdämmplatten eignen und was dabei beachtet werden soll. Und nicht zuletzt möchten wir in unserem Ratgeber auch auf die Vor- und Nachteile der Korkdämmung mit Korkplatten hinweisen.

Was ist eine Korkdämmung?

Es handelt sich beim Dämmen mit Korkplatten um eine ökologische Isolierung für das Hausinnere. Bevor wir jedoch näher auf die Korkdämmung eingehen, möchten wir allgemein etwas zum Naturmaterial Kork sagen. Verwendet wird hierfür die Rinde der Korkeiche, die rund um das Mittelmeer heimisch ist. Ein weiterer Lieferant für Kork ist auch die asiatische Amur-Korkeiche mit ihrer Rinde. Kork kann aber nicht nur für Flaschenkorken, Pinnwände oder Wandbeläge zum Einsatz kommen, sondern auch als Dämmplatten für Wände, Mauern, Decken und gar Dächer.

Die Korkdämmung ist als Korkplatten, Korkrollen, Korkgranulat und als gebranntes Granulat erhältlich. Das lose Granulat eignet sich sehr gut als Dämmmaterial in Zwischendecken. Für Hohlräume dagegen eignet sich das Granulat weniger, da es zu feucht ist. Hier sollte zu gebranntem (expandiertem) Korkgranulat gegriffen werden, welches sowohl eine thermische als auch eine akustische Isolation mit sich bringt.

Eigenschaften von Kork

Bei Kork handelt es sich um einen natürlich gewachsenen, rein pflanzlichen Dämmstoff, der aus luftgefüllten abgestorbenen Zellen, welche mit Lentizellen durchsetzt ist, besteht. Dank der Poren im Kork ist ein Gasaustausch möglich.

Des Weiteren verfügt Kork über eine gute Elastizität und ein besonderes Brandverhalten, denn Kork ist schlecht brennbar. Gemäß der europäischen Norm DIN EN 13501-1 fällt Kork in die Klassen B s1, d0 bis E (schwer entflammbar über normal entflammbar bis entflammbar)

Den Eigenschaften von Kork können die folgenden Attribute zugeschrieben werden:

  • atmungsaktiv (diffusionsoffen) – sorgt für ein gutes Raumklima

  • druckfest, aber ausreichend elastisch

  • beständig gegenüber Schädlinge, Fäulnis, Feuchtigkeit und Verrottung

  • geruchsneutral und somit sehr gut für Allergiker geeignet

Sowohl das Korkgranulat als auch die Korkdämmplatten können Feuchtigkeit aufnehmen, sie zwischenspeichern und bei Bedarf wieder abgeben. Dies verbessert das Raumklima.

Warum ist Kork zum Dämmen geeignet?

Die Wärmeleitfähigkeit, welche zwischen 0,040 und 0,050 Watt pro Meter und Kelvin liegt, sorgt für die wärmedämmende Wirkung der Korkdämmung. Wird entsprechend den Vorschriften der gültigen EnEV eine Fassadendämmung mit Korkdämmplatten durchgeführt, müssten die Korkdämmung bzw. die Dämmplatten eine Dicke von 18 Zentimeter haben, da der vorgeschriebene U-Wert 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin betragen muss.

Aufgrund der gespeicherten Luft eignen sich Korkdämmplatten nicht nur zur Wärmedämmung, sondern auch zur Schalldämmung. Diese Eigenschaft ist gerade bei der Inneneinrichtung gefragt, weshalb auch gerne Korkplatten als Bodendämmung zum Einsatz kommen.

Vor- und Nachteile einer Korkdämmung

Auch wenn die Innendämmung mit Korkdämmplatten umstritten ist, so stellt sie technisch gesehen kein Problem dar. Korkplatten können zur Innendämmung von Außen- und Zwischenwänden verwendet werden. Leider bringen Korkplatten einen typischen Eigengeruch mit, der sich in Innenräumen stark bemerkbar macht.  

Auch wenn Kork ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff ist, wird er aus deutscher Sicht kritisch betrachtet, da es sich um keinen heimischen Rohstoff handelt. Aufgrund der langen Transportwege rund um das Mittelmeer wird die Ökobilanz bei Kork stark belastet.

Die Preise für einen Quadratmeter Korkdämmung liegen im Schnitt bei 25 Euro. Im ersten Moment ist dies teurer als ein vergleichbarer Dämmstoff. Jedoch punktet Kork mit seinen ökologischen Vorteilen und den speziellen Dämmeigenschaften, weshalb er gerne beim nachhaltigen Bauen verwendet wird.

Nutzer sollten die Vorteile ebenso kennen, wie die Nachteile. Dazu eine kurze Zusammenfassung:

Vorteile

  • Material ist schalldicht

  • Material ist von Natur aus feuerbeständig

  • Kork als Dämmung ist für Insekten (Termiten) und Nagetiere nicht attraktiv

  • Material ist feuchtigkeits- und schimmelbeständig und hat eine Resistenz gegen Fäulnis

  • kaum sinkender Isolationswert

  • sehr lange haltbar

Nachteil

  • In der Regel im höheren Preissegment als andere Dämmstoffe angesiedelt

Verschiedene Anwendungen für Korkdämmung

Kork als Dämmstoff kann vielseitig verwendet werden. Kork ist geeignet für die Dachisolierung, als Bodendämmung, als Fassadendämmung, zur Wanddämmung, Schalldämmung, Trittschalldämmung und Wärmedämmung.

Schalldämmung

Gerade für Räume, in denen musiziert wird, bietet sich die Verwendung von Kork als Trittschalldämmung an. Die stark schalldämmende Wirkung des Korks dämpft Geräusche sehr gut ab. Auch von außen nach innen sind Dämmungen mit Kork sehr nützlich, denn sie können den Lärm und Schall von stark befahrenen Straßen dämpfen.

Außenwanddämmung

Für die Dämmung einer Außenwand (Fassadendämmung) bietet sich der Fassadenkork an. Für die Korkdämmplatte wurde speziell Sidings-Kork für Außenwände entwickelt, der wasser- und witterungsbeständig ist. Kork wird als spezielles Produkt für die Außenwand hergestellt und kann in der Folge eine sehr gute Isolierung bieten.  Das Material kann hinter einer Verkleidung oder unter dem Putz verwendet werden. Für die Einblasdämmung (Kerndämmung) kommt der Einblasdämmstoff loser Korkschrot zum Einsatz. Bei Gebäuden in Holzrahmenbauweise oder Holztafelbauweise kann Kork bzw. Korkschrot ebenfalls zur Dämmung genutzt werden.

Korkdämmung von Wänden und Decken

In verschiedenen Situationen bietet sich der Dämmstoff Kork für Wände und Decken an. Die isolierenden Korkplatten bzw. Kork von der Rolle lassen sich mit Korkkleber leicht befestigen und bieten nicht nur eine Trittschalldämmung, sondern auch eine Dämmung in Bezug auf Wärme.

Fußbodendämmung

Um Fußböden mit Kork zu isolieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Fällt die Entscheidung auf einen Korkboden, profitiert man zudem von einem natürlichen und ansprechenden Aussehen. Der Korkboden vereint eine Reihe von Besonderheiten in sich. Er ist nicht nur sehr gut isoliert, sondern er ist auch wasserfest (resistent gegenüber Wasserdampf) und lässt sich leicht pflegen.

Dachdämmung

Zur Dämmung von Dächern kann Kork entweder direkt unter der Dachdeckung bzw. der Abdichtung als Außendämmung eingesetzt werden. So wird das Dach optimal vor Wind und Wetter geschützt. Die Korkdämmung kann innen unter dem Dach bzw. unter den Sparren (Zwischensparren- und Untersparrendämmung aus Kork) genutzt werden.

Für die Dachdämmung werden auf die richtige Größe zugeschnittene Korkplatten direkt an der Lattung befestigt. Vorteil hierbei ist, dass die Korkplatten relativ leicht sind.

Wie viel kostet eine Korkdämmung?

Im Vergleich zu anderen Dämmstoffen, die oftmals nur eine begrenzte Lebensdauer haben, ist Kork als Dämmstoff nicht teuer. Kork ist aufgrund seiner einzigartigen Materialzusammensetzung unbegrenzt haltbar, sodass es sich hier um eine nachhaltige Dämmung handelt. Einmal angebrachte Korkdämmungen sind praktisch unbegrenzt nutzbar.  

Je nach Ausführung und Verarbeitung liegt der Preis für eine Dämmung mit Kork zwischen 5 und 40 Euro. Im Schnitt kostet Kork rund 25 Euro pro Quadratmeter.

Fazit zur Korkdämmung

Kork eignet sich sehr gut zur Innen- und Außendämmung. Der nachwachsende Rohstoff ist eine gute Alternative zu anderen Wärmedämmverbundsystemen. Laut Bauexperten hat Kork eine gute Öko-Bilanz, denn im Dämmmaterial sind keine weiteren Zusätze enthalten. Nachteilig sind allerdings die langen Transportwege.

Derzeit hat Kork auf dem deutschen Dämmstoffmarkt nur einen Anteil von 0,5 %, sodass er eine untergeordnete Rolle spielt. Auch mit einem jährlichen Korkzuwachs von 3 bis 5 % bleibt auch in Zukunft die Verfügbarkeit von Kork begrenzt. Dies bedeutet, dass Kork in größerem Umfang nicht zur Lösung von zukünftigen Dämmaufgaben beitragen kann.

FAQs zum Thema Korkdämmung

Eine Korkisolierung ist nicht nur dampfdurchlässig, sondern auch wasserabweisend und schimmelresistent. So können Kondensationsprobleme bereits im Vorfeld vermieden werden. Aufgrund der geringen Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Isolierung eindringt, eignet sich Kork sehr gut für Dachkonstruktionen und in Wänden.

Mit dem R-Wert eines Materials wird angegeben, wie gut das Dämmmaterial tatsächlich dämmt. Dies bedeutet, je höher der Wert ist, umso schwerer kann Wärme durch das Material dringen. Somit steht ein hoher R-Wert für eine sehr gute Isolierung. Verschiedene Faktoren sind für den R-Wert von Kork entscheidend. Dabei spielt nicht nur die Dicke des Korks eine Rolle, sondern auch ob der Kork expandiert (gebrannt) wurde. Der λ (Lambda)-Wert von Kork liegt bei 0,038 – 0,040 W/mk.

Für den Innenbereich bietet sich zum Befestigen der Korkplatten ein doppelseitiger Kontaktkleber an. Dieser ist sowohl für Beton, Holz, Stein und andere Materialien geeignet. Soll Kork als Dämmung im Außenbereich verwendet werden, dann raten Experten zu einem wasserfesten Montagekleber.

Autor Tobias Beuler

Aktualisiert: 05.06.2021

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Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.

Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.


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