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Eine wichtige Entscheidung bei der Planung des Baus von Gebäuden betrifft die Baustoffe: Welcher Baustoff soll für die Außen- und Innenwände des Hauses verwendet werden? Eine Option ist der sogenannte Porenbeton. Wir geben in diesem Artikel einen Überblick über die wichtigsten Informationen rund um diesen beliebten Baustoff.
Was ist Porenbeton?
Porenbeton, Ytong, Gasbeton – das alles sind Bezeichnungen für ein und dasselbe Material. Die Bestandteile des Baustoffes sind Kalk, Zement, Sand und Wasser. Oftmals ist außerdem Aluminiumpulver enthalten. Bei der Herstellung des Porenbetons entstehen viele kleine Bläschen beziehungsweise Luftporen im Material. Diese sind charakteristisch für das Gemisch aus Quarzsand, Zement, Kalk und Wasser. Beim Bau wird Porenbeton überwiegend als Mauersteine für den Aufbau der Wände eingesetzt. Die Steine sind in unterschiedlichen Größen und auch als Planblöcke, Bauplatten, Stürze und U-Schalen erhältlich.Ist Porenbeton gleich Ytong?
Umgangssprachlich ist mit Porenbeton Ytong gemeint, denn die beiden Worte werden synonym verwendet. Der Genauigkeit halber muss jedoch gesagt werden, dass dies so eigentlich nicht ganz korrekt ist. Denn: Ytong ist ein Markenname für Mauersteine der Firma Xella. Während Porenbeton also alle Produkte aus diesem Baustoff beschreibt, bezeichnet Ytong eigentlich speziell die Steine aus dem Hause Xella. Dennoch wird allgemeinhin oftmals auch dann von Ytong gesprochen, wenn es um Gasbeton anderer Hersteller geht.Vorteile von Porenbeton
Die Wahl eines Baustoffs ist häufig mit einem Abwägen der Vor- und Nachteile verschiedener Optionen verbunden. In der Nutzung als Baustoff bringt Porenbeton die folgenden Vorteile mit:Hohe Belastbarkeit
Aufgrund der Lufteinschlüsse könnte man annehmen, Porenbeton sei wenig tragfähig. Das ist aber nicht der Fall. Die Luftporen sind sehr gleichmäßig verteilt, was in einer hohen Belastbarkeit des Materials resultiert. Somit kann Porenbeton, zum Beispiel als Ytong Steine, beim Hausbau für tragende vertikale Elemente sowie für Stürzen und Decken verwendet werden.Gute Isolierung/Wärmedämmung
Da Luft isolierende Eigenschaften besitzt, gehört Porenbeton zu den Baustoffen mit der besten Wärmedämmung überhaupt. Während andere Baustoffe nicht ohne Wärmebrücken auskommen, können diese bei der Nutzung von Gasbeton gänzlich vermieden werden. Steht eine gute Wärmedämmung im Fokus, ist Porenbeton also völlig zurecht die erste Wahl vieler Bauherren.Nicht brennbar
Zu den Vorteilen der Ytong Steine gehört außerdem deren fehlende Brennbarkeit. Porenbeton wird der Brandstoffklasse A1 zugeordnet, ist folglich nicht brennbar und entwickelt unter Hitzebelastung auch keine giftigen Gase oder Rauch. Wie lange Raumabschluss, Wärmedämmung und Tragfähigkeit unter Feuereinwirkung erhalten bleiben, wird von der Dicke der Porenbetonelemente bestimmt. Diese Information kann der REI-Angabe des jeweiligen Produkts entnommen werden.Einfache Handhabung
Porenbeton hat ein angenehm geringes Gewicht, was das Handling natürlich deutlich erleichtert. Im Vergleich zu Kalksandstein wiegt Porenbeton im Schnitt nur ein Drittel. So leistet Porenbeton durchaus einen Beitrag zum angenehmeren, weniger schweißtreibenden Arbeiten auf dem Bau. Zudem sind für den Transport gegebenenfalls weniger schwere Fahrzeuge vonnöten und das Auf- und Abladen geht flotter über die Bühne.Nachteile von Porenbeton
Als Bauherr sollte man selbstverständlich nicht nur die Vor-, sondern auch die Nachteile des Baustoffs Gasbeton kennen. Hier sind allem voran diese Punkte zu nennen:Anfällig für Feuchtigkeit
Während Porenbeton anderen Elementen, wie zum Beispiel Feuer, überdurchschnittlich gut trotzen kann, ist der Baustoff bei Feuchtigkeit etwas sensibel. Vor allem die äußeren Wände müssen daher zwingend verputzt werden, damit ein ausreichender Schutz vor Feuchtigkeit gegeben ist.Geringer Schallschutz
Verglichen mit Ziegel oder Kalksandstein schneidet Porenbeton in Sachen Schallschutz schlechter ab. Deshalb müssen beim Bau mit Gasbeton gegebenenfalls zusätzliche Schallschutz-Maßnahmen ergriffen werden.Empfindlich bei punktuellem Gewicht
Aufgrund der Luftporen ist Porenbeton poröser als beispielsweise Ziegel oder Kalksandstein. Daraus folgt, dass das Material punktuellen Belastungen weniger gut gewachsen ist. Es empfiehlt sich also, darauf zu achten, die Belastung möglichst gleichmäßig und breit zu verteilen.Vorteile Nachteile Porenbeton in der Übersicht:
- Pro: Hohe Belastbarkeit
- Pro: Dämmende Eigenschaften
- Pro: Brandstoffklasse A1
- Pro: Einfache Handhabung
- Contra: Feuchtigkeitsanfällig
- Contra: Geringer Schallschutz
- Contra: Keine punktuelle Belastung
FAQs zum Thema Porenbeton
Wo wird Porenbeton eingesetzt?
Wie stark ist Porenbeton?
Porenbeton kann mit herkömmlichen Baumaschinen und -werkzeugen bearbeitet werden. Es lässt sich schneiden, bohren, fräsen und dübeln. Für die Montage von Porenbetonbauteilen werden spezielle Mörtel oder Klebemörtel verwendet. Die genaue Verarbeitung hängt von der spezifischen Anwendung ab, es ist jedoch wichtig, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen.
Ist Porenbeton umweltfreundlich?
Porenbeton kann als umweltfreundlicher Baustoff betrachtet werden. Er besteht aus natürlichen Materialien wie Sand, Zement und Wasser. Die Herstellung von Porenbeton erfordert weniger Energie im Vergleich zu anderen Baustoffen wie Ziegelsteinen. Zudem sorgt die gute Wärmedämmung von Porenbeton für eine Reduzierung des Energieverbrauchs im Betrieb eines Gebäudes.
Gibt es verschiedene Arten von Porenbeton?
Ja, es gibt verschiedene Arten von Porenbeton, die sich in ihrer Dichte und Festigkeit unterscheiden. Leichter Porenbeton hat eine niedrigere Dichte und wird für nicht tragende Anwendungen verwendet, während schwerer Porenbeton
Ist Porenbeton schlecht oder gut?
Das kommt darauf an, auf welche Merkmale bei der Baustoffauswahl besonders viel Wert gelegt wird. Das niedrige Gewicht, die Tragfähigkeit, die gute Wärmedämmung und der Brandschutz sprechen klar für Porenbeton. Möchte man aber ein Material, das einen hohen Schallschutz gewährleistet oder nicht feuchtigkeitsempfindlich ist, ist man mit Porenbeton eher schlecht beraten. Die Bewertung des Baustoffs richtet sich also ganz nach den individuellen Ansprüchen und Erwartungen.
Wie langlebig ist Porenbeton?
Hochwertiger Porenbeton, der sauber verarbeitet und gut gegen Feuchtigkeit geschützt ist, kann 80 Jahre und länger wunderbar halten. Eine zufriedenstellende Langlebigkeit ist bei Gasbeton also absolut gegeben.
Ist Gasbeton giftig?
Gasbeton gilt allgemeinhin nicht als giftig. Es ist jedoch ratsam, diesbezüglich genaue Informationen über den jeweils verwendeten Porenbeton beim Hersteller einzuholen. In aller Regel werden sämtliche Staubgrenzwerte unterschritten.
Wie entsorge ich Porenbeton?
Anders als oft angenommen wird, zählt Porenbeton nicht zum Bauschutt. Der Stoff kann außerdem nicht recycelt werden und landet in Deutschland daher ausnahmslos in der Deponierung, was natürlich mit gewissen Kosten verbunden ist. Um diese so gering wie möglich zu halten, sollte Gasbeton sortenrein unter “Gipsbaustoffe” erfasst werden. Anteilig kann der Baustoff alternativ über den gemischten Baustellenabfall entsorgt werden.
Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.
Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.
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