Hausbau Heizungsarten

Erfahrungen & Bewertungen zu Tobias Beuler

Welche Heizung?

Ihr Ende wurde bereits vielfach vorausgesagt – dennoch sind Öl- und Gasheizungen nach wie vor die am weitesten verbreitete Heizungsform in Deutschland. Zumeist befindet sich in den Häusern eine vorhandene Infrastruktur sowie vielfältige Anschlussmöglichkeiten. Dies ist der Grund dafür, dass sich diese Heizungsart nach wie vor sehr großer Beliebtheit erfreut. Dabei erreichen moderne Brennwerttechnik-Anlagen im direkten Vergleich zu vorangegangenen Systemen ganz beachtliche Werte, was die Bereiche Abgasbelastung und Effizienz anbelangt.

Tipp: gleich zu Beginn einer der wichtigsten Tipps (damit Sie stressfrei bauen können): egal, mit welcher Heizung Ihr Haus- oder Fertighausanbieter plant, bleiben Sie unbedingt bei diesem System. Baut also Anbieter A die Heizungsanlage A1 ein, nehmen Sie auch die A1. Es macht nämlich null Sinn, die Heizungsanlage B1 einzubauen, auch wenn diese vielleicht besser oder effizienter ist oder einen besseren Wirkungsgrad hat. Das gibt nur Probleme. Man baut ja auch kein Getriebe von einem BMW in einen Mercedes ein (zählt auch umgekehrt). Das harmoniert einfach nicht. Wenn Ihnen eine bestimmte Heizung besonders wichtig ist, müssen Sie also Ihr Hausbauunternehmen danach aussuchen. Das kann man durchaus machen, allerdings wird man recht lange suchen müssen.

Heizen mit Erdgas

Ob es sich um eine Gas- oder Ölheizung handeln soll, wird im Grunde genommen von den örtlichen Baugegebenheiten sowie der bereits vorhandenen Infrastruktur beeinflusst. Dies gilt, wie bei allen anderen Heizungsformen auch, für den Massivbau und das Fertighaus gleichermaßen. Beim Fertigbau herrscht allerdings bei allen Arten des Heizens eine ideale Raumluftstruktur. Da überwiegend aus Holz gefertigt, sind Fertighäuser nachhaltig und umweltfreundlich, was dem nachwachsenden Naturstoff zu danken ist. Zudem sind die Wände beim Fertigbau belüftet – so wird verbrauchte Luft nach draußen geführt und frische, sauerstoffreiche gelangt hinein. Dasselbe Prinzip liegt beim Heizen mit Gas vor. Sofern die Gemeinde einen Gasanschluss anbietet, stellt eine Gasbrennwerttherme, ihrer deutlich kleineren Maße wegen, eine sehr gute Alternative dar. Ebenso werden keine platzfressenden Tanks benötigt. Eine weitere Möglichkeit Gas zum Heizen zu nutzen, stellt Flüssiggas dar. Dieses wird ähnlich wie bei Öl in Tanks gelagert, welche sich durchaus auch außerhalb befinden können.

Das klassische Heizen mit Öl

Bei der Heizungsmodernisierung muss bei einer Ölheizung keineswegs zwingend auf andere Energieträger umgestellt werden. Innovative Ölheizungen verfügen über Brennwerttechnik – dabei wird die in den Abgasen gebundene Wärme genutzt. So lässt sich der Ölverbrauch deutlich um bis zu 30% senken.

Vor allem in Neubauten werden anstelle herkömmlicher, mit überwiegend fossilen Brennstoffen betriebener Heizanlagen, vermehrt auch Wärmepumpen installiert. Eine Wärmepumpe funktioniert nach dem Kühlschrank-Prinzip: unter der Zuhilfenahme eines Mediums (im Fall des Kühlschranks ist es die Luft) wird diesem Wärme entzogen und anschließend nach draußen geführt. Nichts anderes passiert beim Heizen mit einer Wärmepumpe. Hierbei wird ebenfalls einem Medium, dies kann Wasser, Erde oder Luft sein, Wärme entzogen. Danach wird es dem Heizkreislauf wieder zugeführt. Dabei ist die hierfür benötigte Energie, also Strom, erheblich geringer als dies beispielsweise bei einer Ölheizung der Fall ist. Wärmepumpen sind platzsparend, wartungsarm und emissionsfrei.

Spezielle Formen von Wärmepumpen

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe

Durch sie wird unter der Zuhilfenahme eines Ventilators Außenluft an einen Verdampfer geleitet und danach die Wärme an den Kreislauf des Kältemittels wieder abgegeben. Durch die Wärme wird das flüssige Kältemittel gasförmig und kann dadurch in einem sogenannten Verdichter komprimiert werden. Während dieser Vorgang stattfindet, kann das Kältemittel wieder abkühlen. Danach wird der Druck über ein Ventil weiter abgebaut – so lange bis das Kältemittel seinen ehemaligen Zustand wieder erreicht hat.

Die Luft-Luft-Wärmepumpe

Bei der Luft-Luft-Wärmepumpe wird die verbrauchte Raumluft genutzt. Die zugeführte Luft wird von außen erhitzt. Diese Form der Wärmepumpe nutzt kein Kältemittel, sondern hier wird die Luft mit Hilfe eines Plattenwärmetauschers erhitzt.

Sole-Wasser-Wärmepumpen

Diese Wärmepumpen lassen sich einerseits mit oberflächennahen Kollektoren und andererseits auch mit einer Sonde betreiben. Die Installation der oberflächennahen Kollektoren erfolgt dann etwa 20 Zentimeter unterhalb von Forst-Grenzen. Hierbei entspricht die benötigte Fläche in etwa der doppelten Wohnfläche. Die Sonden sind vergleichsweise platzsparend, denn sie beziehen Wärme aus einer Tiefe von rund 40 bis 100 Meter. Tiefenbohrungen dieser Art stellen jedoch besondere Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit, darüber hinaus müssen sie angezeigt werden. Sowohl bei Kollektoren als auch bei Sonden, wird die gewonnene Wärme unter der Zuhilfenahme von Sole, einem Gemisch aus Salzwasser und Frostschutzmittel, zum Kreislauf des Kältemittels transportiert.

Aus dem Grundwasser beziehen Wasser-Wasser-Wärmepumpen ihre Wärme. Dieses wird direkt aus dem Erdreich in die Pumpe gefördert. Grundsätzlich eignen sich Wärmepumpen für den Neubau. Auch im Fertighausbau kommen sie vermehrt zum Einsatz. Weil spezielle Anforderungen an diese Art Pumpen gestellt werden, eignen sie sich in der Regel weniger für den Altbau. Mit Ausnahme von Luft-Luft-Wärmepumpen sind alle anderen Ausführungen ansonsten förderungsfähig. Seit dem Jahr 2012 ist hierfür der COP-Wert der Wärmepumpe ausschlaggebend.

Weitere Heizsysteme beim Neubau eines Hauses können Pelletheizungen sein, für diese gibt es eigentlich keine besonderen Voraussetzungen. In den meisten Fällen können vorhandene Heizkörper genutzt werden, um die Wärmeverteilung zu bewerkstelligen. Wer zuvor bereits mit Öl geheizt hat, kann den schon vorhandenen Tankanlagenraum hervorragend nutzen und dort die Pellets lagern. Darüber hinaus können auch außerhalb Silos mit Pellets angelegt werden. Die Funktionsweise von Pelletheizungen ist der von Öl- und Gasheizungen sehr ähnlich. Der einzige Unterschied ist in der Form der Energieträger zu sehen, die aus Holzpresslingen bestehen. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist deutlich günstiger als Öl oder Gas. Darüber hinaus kann Holz mit einer ausgeglichenen neutralen CO2 Bilanz aufwarten. Nicht nur für den Neubau sind Pelletheizungen sehr gut geeignet, auch der hohen Systemtemperaturen und seiner hohen Energieeffizienz wegen. Hierbei hat sich auch die Kombination mit einer Solaranlage bewährt.

Die verschiedenen Arten von Pelletheizungen

Drei Arten gibt es: Die Zentralheizungen, Einzelöfen und Anbau-Pelletbrenner. Dieser kann beispielsweise zusätzlich an ein schon bestehendes Heizsystem, wie einer herkömmlichen Ölheizung, angeschlossen werden. Ebenso lassen sich Pelletheizungen auch zur Warmwassererzeugung einsetzen.

Auf Brennstoffzellenbasis mit Kraft-Wärme-Kopplung Wärme und Strom selbst zu erzeugen, ist mit einem Mikrokraftwerk möglich. Dabei ist das gesamte Gerät leise und sehr klein – quasi von der Größe eines Kühlschranks. Es gibt Erzeugnisse, die als Beistellgerät konzipiert sind, diese lassen sich fast an alle Heizsysteme anschließen. Hierbei beruht das Grundprinzip darauf, dass einerseits Wärme gewonnen und andererseits die Stromversorgung sichergestellt wird. Mikrokraftwerke eignen sich perfekt für alle Privathaushalte sowie für öffentliche Einrichtungen und Unternehmen mit einem Mindest-Strombedarf ab rund 7.000kWh. Das Blockheizkraftwerk wiederum eignet sich ebenfalls zur Wärme- und Stromerzeugung. Das Blockheizkraftwerk ist also ein modernes System mit welche die Wärme für Warmwasser und Heizung erzeugt wird und gleichzeitig der eigene Bedarf gedeckt werden kann. Ein BHKW beruht ist seiner Funktionsweise auf seinem Kern – hierbei handelt es sich um einen Verbrennungsmotor. Damit lässt sich das Kraftwerk genau wie beim Auto mit Gas, Öl, Heizöl und auch mit Holz betreiben – der einzige Unterschied besteht darin, dass das Blockheizkraftwerk einen Generator zur Stromerzeugung besitzt, während beim Auto die ganze Power auf die Straße gebracht wird. Abwärme, die bei der Verbrennung entsteht, wird zur Warmwasserbereitung und zum Heizen zurückgewonnen.

Diese Arten von BHKWs gibt es:

Blockheizkraftwerke lassen sich nach der jeweiligen Höhe ihrer elektrischen Leistung einteilen. Im Immobilienbereich wird in folgenden Kategorien unterschieden:

  • Mini-Blockheizkraftwerke (elektrische Leistung bis zu 50 Kilowatt)
  • Nano-Blockheizkraftwerke (elektrische Leistung bis zu 2,5 Kilowatt
  • Mikro-Blockheizkraftwerke (elektrische Leistung bis zu 15 Kilowatt)

Fazit

Es bleibt also festzuhalten, dass die Auswahl an unterschiedlichsten Heizungsformen recht groß ist. Dabei geht die Tendenz vermehrt zu innovativen Heizanlagen. Sei es die Nutzung von Sonnenenergie, von Erdwärme oder die Kombination aus beidem. Ebenso rücken zunehmend Wärmepumpen in den Fokus des Interesses bei Bauherren. Blockheizkraftwerke sind genauso attraktiv, um energetisch mit hoher Effizienz zu heizen und dennoch die Umwelt zu schonen. Nicht zuletzt wird auch der Öl- und Gasheizung noch lange nicht das Totenglöckchen geläutet. Die hochmoderne und innovative Technik sorgt dafür, dass auch die fossilen Brennmaterialien nach wie vor zum Zuge kommen, wenn es um die Heiztechnik beim Neubau geht.

FAQs zum Thema Heizung

Die regelmäßige Wartung der Heizung ist wichtig, um einen effizienten und störungsfreien Betrieb sicherzustellen. In der Regel wird empfohlen, die Heizung einmal pro Jahr warten zu lassen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Heizkosten zu senken. Dazu gehören das regelmäßige Entlüften der Heizkörper, das Isolieren von Rohrleitungen, das Einstellen der Heizungsregler auf eine moderate Temperatur und das Verbessern der Wärmedämmung in den Räumen.

Die Effizienz einer Heizungsanlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Energieträger und der Technologie. Moderne Brennwertkessel, Wärmepumpen und solarthermische Anlagen gelten als besonders effizient. Es ist ratsam, sich von einem Fachmann beraten zu lassen, um die beste Lösung für Ihre spezifischen Bedürfnisse zu finden.

Komische Geräusche wie Klappern, Gluckern oder Pfeifen können auf verschiedene Probleme hinweisen, z.B. Luft im Heizsystem, eine defekte Pumpe oder Ablagerungen in den Rohrleitungen. Es ist ratsam, einen Fachmann zu konsultieren, um die Ursache des Problems zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Wenn Sie für längere Zeit abwesend sind und Ihre Heizung nicht benötigen, sollten Sie das Heizsystem entleeren, um Frostschäden zu vermeiden. Schalten Sie die Heizung aus und lassen Sie das Wasser ab. Es ist wichtig, auch den Wasserzulauf zur Heizungsanlage abzusperren und die Heizkörper zu entlüften, um das System vollständig zu entleeren. Denken Sie daran, die Heizung rechtzeitig vor Ihrer Rückkehr wieder in Betrieb zu nehmen, um ein schnelles Aufheizen der Räume zu ermöglichen.

Autor Tobias Beuler

Aktualisiert: 05.06.2021

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Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.

Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.


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