Die Europäische Zentralbank legt in bestimmten Zeiträumen den sogenannten Leitzins fest. Dies ist der Zinssatz, zu dem die Banken Geld „einkaufen“ und mit einem Aufschlag versehen und wieder an ihre Kunden weitergeben – ganz, ganz vereinfacht erklärt. Wenn es nun zu einem Darlehensvertrag zwischen Bank und Häuslebauer kommt, in dem in der Regel eine recht stattliche Finanzierungssumme zu Buche schlägt, lässt sich das Kreditinstitut zur Sicherheit ein Grundpfandrecht zu seinen Gunsten im Grundbuch eintragen. Grundbücher werden normalerweise im Grundbuchamt der Gemeinden geführt, in denen sich die zu kaufende, die neu zu bauende Immobilie oder das zu erwerbende Grundstück befindet. Somit bleibt festzuhalten, dass der von der EZB festgesetzte Leitzins in ganz Europa als feste Größe für die von den Banken angebotenen Hypothekenzinsen gilt. Für Bauherren ist eine solche Situation selbstverständlich sehr komfortabel und erfreulich – die Sparer hingegen haben das deutliche Nachsehen, denn Zinserträge beim Festgeld oder in anderen geldwerten Kapitalanlagen, befinden sich nahezu auf dem Nullpunkt.
Wer entscheidet wirklich über die Zinshöhe?
So hängt es allerdings nur zum Teil davon ab, welchen Zinssatz die Banken an Kreditnehmer real weitergeben. So sind weitere Kriterien zum Beispiel die Höhe des Eigenkapitals, welche der potenzielle Immobilienbesitzer in die Finanzierung mit einbringen kann oder über welche Einnahmen er verfügt und ob es eventuell weitere Sicherheiten gibt. Beispielweise haben Beamte, die über eine lebenslange Jobgarantie verfügen, bei Kreditgebern eine bessere Stellung und erhalten somit attraktivere Zinsen. Beim Arbeiter oder Angestellten, der sich gerade in der Probezeit befindet oder noch einen befristeten Arbeitsertrag hat, sieht die Lage deutlich unerfreulicher aus. So wird dann von einem Kreditausfallrisiko gesprochen, also der Gefahr, dass die monatlichen Kreditraten nicht mehr bezahlt werden können. Damit lässt sich sagen, dass der Kreditnehmer durch seine persönliche Bonität ein gutes Stück dazu beiträgt, wie die Zinsgestaltung seitens der Bank ausfällt.