Ausbauhäuser sind in etwa 20% billiger als ein vergleichbares schlüsselfertiges Haus, bei dem man bei schlüsselfertiger Übergabe mit 1.800 bis 2.500 Euro pro qm rechnen muss. Währenddessen liegen die Preise bei einem Ausbauhaus bei 1.600 bis 1.800 Euro pro Qm.
Inhaltsverzeichnis
Ausbauhaus bauen
Wer sich beim Hausbau für ein Ausbauhaus entscheidet, kann eine ganze Menge Geld sparen. So zumindest das vollmundige Versprechen der Hausverkäufer und Handelsvertreter, die auf Provisionsbasis die Ausbauhäuser der Fertighausanbieter verkaufen, die sich auf Ausbauhäuser spezialisiert haben. Warum das für Ausbauhaus-Bauherren ganz oft in einer Katastrophe enden kann, erfahren Sie vor allem am Ende des Artikels über Ausbauhäuser.
5 Tipps für den Hausbau:
Was ist ein Ausbauhaus
Die meisten Fertighaushersteller bieten ihre Häuser in verschiedenen Ausbaustufen an und einige Hausanbieter haben sich sogar darauf spezialisiert. Selbstverständlich ist es auch jederzeit möglich sein Haus schlüsselfertig bauen zu lassen. Wer allerdings wirklich sparen möchte und etwas handwerkliches Geschick mitbringt, wird mit einem Ausbauhaus eine sehr gute Wahl treffen. Aber auch nur, wenn sich das handwerkliche Geschick mit ganz viel Zeit paart. Doch dazu später mehr.
Gewerke wie Malern, Boden legen und Türen setzen, lassen sich problemlos aus den Angeboten der bekannten Fertighausanbieter auslagern und man erledigt sie einfach selbst. Allerdings sollten Sie bei dieser Vorgehensweise Vorsicht walten lassen, denn ganz speziell die sensiblen Gewerke wie Sanitär, Heizung, Elektro usw., sollten besser in die Hände von Profis gegeben werden, die wirklich kompetent sind und Ahnung vom Fach haben. Nichtsdestotrotz ist es sinnvoll, wenn Sie ein Fertighaus bauen, und zwar in Form eines Ausbauhauses. Die großen Vorteile, die der Fertighausbau bietet, nehmen Sie als Bauherr ohnehin mit – Festpreisgarantie, gutes Raumklima und kurze Bauzeit (hier aber nur, wenn Sie schlüsselfertig oder wenigstens fast schlüsselfertig bauen). Das ist der große Nutzen, der Ihnen beim Fertighaus immer geboten wird.
Mythos kurze Bauzeit – Nicht wirklich bei Ausbauhäusern
Gerade die vermeintlich kurze Bauzeit ist für viele Bauherren besonders wichtig, wenn Sie die Absicht hegen, ein Fertighaus-Ausbauhaus zu bauen. Die Bauherren denken dann, nachdem ihr Fertighaus aufgestellt wurde, dass sie anschließend einzelne Gewerke in Eigenregie ausführen, statt diese vom Hausanbieter machen zu lassen. Dabei vergessen sie, dass sie in der Regel wesentlich mehr Zeit zum Ausbau benötigen, als ein Profi, der das täglich macht. Alleine für den Trockenbau braucht eine Ausbaufirma, die sich darauf spezialisiert hat, mit fünf Leuten erfahrungsgemäß 10 bis 14 Tage. Möchten Sie als Bauherrenpaar alles an Ihren Wochenenden machen, können Sie sich ja ausrechnen, wie lange Sie in etwa brauchen. Und danach folgen ja noch Elektro, Heizung, Sanitär, Estrich, Fliesen oder Parkett (oder bei ganz knappen Budget Laminat oder Vinyl), Schornstein, Kamin, Türen, Maler- und Verputzarbeiten und eben noch die Endmontage mit anschließender Endreinigung. Viel Spass. Wer dann noch Kraft übrig hat, kann dann ja noch gerne im Keller oder im Garten weitermachen. Denn ob Zaun setzen, Zufahrt pflastern usw. – die Arbeit hört einfach nicht auf.
Wer es bis hier hin noch nicht begriffen hat, hier die kurze Version des oben genannten, etwas anschaulicher erklärt: Fertighaus- als auch Steinhausunternehmen brauchen für ein durchschnittliches kleines Haus bis 150 m2 nach Rohbauerstellung ziemlich genau 3 Monate. Ist das Fertighaus bzw. das Massivhaus circa 175 m2 bis 200 m2 groß, brauchen die Hausbauer ungefähr 4 Monate. Also ein Unternehmen, dass sich darauf spezialisiert hat und davon lebt, etwas schnell fertig zu bekommen und sich jahrelang auf Effizienz getrimmt hat, braucht für alles ab Rohbaufertigstellung 3-4 Monate. Wie lange werden Sie wohl brauchen, wenn Sie zu zweit versuchen, so eine Herkulesaufgabe zu stemmen? Selbst wenn Sie noch Ihren kompletten Urlaub zu Verfügung haben, die 2 x30 Tage reichen in der Regel nie.
Unabhängig von der Zeit, die Sie nicht haben, zahlen Sie am Ende wesentlich mehr als jeder andere Bauherr. Denn: die Hausbaufirmen haben feste Partner für die ganzen Gewerke und zahlen ganz andere Preise als Sie. Sie sind mit Ihrem Ausbauhaus-Hausbau für jeden Handwerker / Unternehmer, der Sie unterstützen soll, nämlich nur ein Einmalgeschäft. Sehr wahrscheinlich zahlen Sie schon mal den doppelten Preis für Ihre Heizung bzw. den normalen Marktpreis. Der Hausanbieter hingegen, der 50, 100 oder sogar 1000 Heizungen einkauft, bekommt diese für viel bessere Konditionen. Und da alle Hausanbieter großem Wettbewerb ausgesetzt sind (schauen Sie sich mal an, wie viele Anbieter es gibt. Alleine in den großen Musterhausparks sitzen über 60 Firmen), kann hier keine Firma mit Mondpreisen arbeiten. Sondern der günstige Einkauf wird, wenn ein Bauherr schlüsselfertig bestellt, oft zu attraktiven Konditionen weitergegeben.
Wenn im Kaufvertrag keine exakt definierten Lieferzeiten vereinbart sind, kann es durchaus vorkommen, dass Sie ab einem bestimmten Zeitpunkt Bereitstellungszinsen an die Bank zahlen müssen. Müssen diese Zahlungen dann zumeist parallel zur Miete gezahlt werden, ist unter Umständen der gesamte Vorteil, der durch die erbrachte Eigenleistung generiert wurde, ebenfalls wieder dahin. Sollte dieser Fall also eintreten, können Sie Ihr Haus dann gleich schlüsselfertig bauen lassen. Dies ist also einer der Gründe, warum ein gute Vorbereitung so wichtig ist.
Wie kann man trotzdem Zeit sparen?
Ein weiterer Grund, der maßgeblich zur Verkürzung der Bauzeit beiträgt, ist die Entscheidung für einen Fertigkeller. Dieser kann innerhalb weniger Tage komplett stehen und trägt nicht nur dazu bei, die Bauzeit kurzzuhalten, sondern man spart vor allem aufwendiges Verputzen und Malern im Fertigkeller, denn die Wände haben in der Regel Sichtbetonqualität. Wer dazu mehr wissen möchte, gibt bei Google einfach mal „Kellerexperte“ ein. Oder schaut sich den Keller- oder Bodenplattenkonfigurator an: https://www.buerkle-fertigkeller.de/keller-oder-bodenplatte/keller-konfigurator/
Nicht übernehmen beim Selbermachen
Eines ist sicher: den Ausbau eines Fertighauses in Eigenregie zu stemmen, bringt viele tatsächlich an ihre Leistungsgrenzen. Ganz egal ob Sie ein Fertighaus mit Fertigkeller wählen oder ob es eine Ausbaustufe ist, bei der nur relativ wenige Gewerke selbst gemacht werden müssen. Daher gilt es in jeder Hinsicht ganz genau zu planen und dies beginnt selbstverständlich bereits bei der Finanzierung. Im Jahr des Hausbaus sollten Sie auch Ihren Jahresurlaub so legen, dass Ihnen so viel wie irgend möglich Zeit bleibt, um sich Ihrem Bauvorhaben in aller Konsequenz widmen zu können – wenn auch in den seltensten Fällen die Zeit eines Jahresurlaubs nicht ausreicht. Denn eine Zeitspanne von 30 Tagen genügt normalerweise nicht, um den eigenen Wohntraum bei einem Ausbauhaus fristgerecht realisieren zu können. Ganz bestimmt werden Sie zusätzlich noch viele Wochenenden opfern müssen. Und zwar nicht nur Sie, sondern Ihre ganze Familie und Ihre Freunde auch.
Bei der Wahl des Herstellers auf die Rohbausubstanz achten
Speziell beim Ausbauhaus ist es zwingend notwendig, dass Sie hier auf einen Anbieter setzen, der auch wirklich eine hochwertige Bausubstanz liefert. In dieser Hinsicht sparen zu wollen, ist bestimmt nicht zielführend. Bei einem besonders billigen Hersteller, kann es Ihnen unter Umständen wie Ikea-Kunden gehen: bereits ein kleiner Fehler und es kommt zu einer Macke oder die Schrauben greifen nicht mehr. Da sich die Substanz des Hauses nachträglich nicht mehr ändern lässt, nachdem es aufgebaut wurde, sollten Bauherren lieber nicht beim Ausbauhausanbieter sparen. Wenn Sie nach Sparpotential Ausschau halten, dann ist es weitaus besser, wenn Sie dies bei der Ausstattung tun, denn nachrüsten lässt sich eine Ausstattung immer. So muss es ja nicht gleich der wunderschöne Parkettboden sein, sondern zu Beginn lässt es sich auch mit einer strapazierfähigen Teppichvariante auskommen. Und sobald dann wieder etwas Geld zusammengespart wurde, dann freut man sich über den hochwertigen Parkettboden umso mehr. Und noch besser ist es eine Mail an Fertighausexperte zu schicken und dort genau den fachmännischen Rat zu erhalten, den es braucht, um bei Ausbau eines Fertighauses auch tatsächlich sparen zu können. Ich kann den Tipp aber gleich vorwegnehmen: bauen Sie Ihr Ausbauhaus nur mit einem ganz hochwertigen Anbieter. Am besten mit einem, der es am liebsten nur schlüsselfertig macht. Und von Firmen, die ihr ganzes Geschäftsmodell danach ausrichten, würde ich unbedingt links liegen lassen. Es ist wie beim Essen. Wenn man Ihnen schnell und günstig verspricht, klappt ds zwar ganz oft, aber es ist eben Fast Food.
Fertighausexperte fragen und Geld sparen beim Ausbauhaus bauen
Hier auf Fertighausexperte.com erhalten Sie umfangreiche Informationen zum Fertighausbau im Allgemeinen. Aber auch ganz spezielle Fragen nach bestimmten Unternehmen, nach verschiedenen Bauformen oder nach technischen und praktischen Voraussetzungen, die vor dem Hauskauf erfüllt werden müssen, werden innerhalb kürzester Zeit umfassend beantwortet. So stellen sich manche Bauherren beispielsweise die Frage, was nötig ist um eine Stadtvilla zu bauen. Oder ob ein Landhaus zu bauen ausschließlich in ländlichen Regionen sinnvoll ist – oder ob es eher ein Architektenhaus sein soll, welches in die nähere Wahl kommen sollte. Über dies alles und noch viel mehr, werden Sie hier bei Fertighausexperte informiert – dies kann auch die Beantwortung der Frage sein, wie es eigentlich mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen Hausbaufirmen bestellt ist, in welcher Region diese zu finden sind und wo es zum Beispiel Musterhäuser gibt, die in der Nähe besichtigt werden können. Stöbern Sie einfach in meinen anderen Artikeln oder auch gerne auf unserem Youtube-Kanal, auf dem wir bis Ende des Jahres circa 500 Erklärvideos hochladen werden. Von den Themen Ausbauhaus über Bemusterung bis hin zum Angebotsvergleich. Für zukünftige Bauherren gibt es noch viele spannende Infos.
FAQs zum Thema Ausbauhaus
Ausbauhaus - welcher Teil kann von einem selbst ausgebaut werden?
Bei einem Ausbauhaus können die Eigentümer folgendes selbst in die Hand nehmen:
- Trennwände aus Gipskarton einbauen
- Estrich und Bodenbeläge sowie die Verlegung von Fliesen
- Lackier- und Innenputzarbeiten
- Tapezier- und Malerarbeiten
- Innentüren einbauen
- Sanitärobjekte aufbauen
- Wasser und Abwasser anschließen
Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.
Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt. Mit seinem Buch “Bau keinen Scheiss” ist er seit Juli 2024 auch Spiegel Bestseller Autor.
Auf unserer Website erhalten Sie kostenlose Tipps rund rum den Fertighausbau und können auf Wunsch eine individuelle Betreuung Ihres Bauprojekts buchen. Unsere Experten helfen Ihnen u. a. beim Prüfen von Angeboten und Baubeschreibungen oder dem Optimieren von Werkverträgen, damit Sie Baurisiken mindern können. Zudem besuchen wir Baustellen vor Ort und führen bspw. Rohbaukontrollen durch oder begleiten Hausabnahmen.
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