Bitumenbahn

Erfahrungen & Bewertungen zu Tobias Beuler

Sollen auf dem Carport oder auf dem Geräteschuppen Bitumenbahnen verlegt werden, müssen ein paar Punkte beachtet werden. Gleiches gilt auch beim abdichten von Kellern und Fachdächern. Im Folgenden zeigen wir, was wichtig ist und wie beim Verlegen des Materials auf Geräteschuppen und Carports, an Kellern und auf Flachdächern, vorgegangen werden muss.

Was ist eine Bitumenbahn?

Bei diesem allgegenwärtigen Baustoff handelt es sich um ein Baumaterial zur Bauwerksabdichtung. Glas- oder Kunststoffvlies wird meistens auf einer Seite als Trägermaterial verwendet. Dieses Trägermaterial kann von beiden Seiten mit Bitumen beschichtet sein. Oder eben auf einer Seite, je nach Bauwerk und Herstellerrichtlinie.

Die Bitumenschweißbahn sorgt unter anderem dafür, dass bei der Abdichtung der Dachpappe alles vollständig dicht ist. Insbesondere bei einem Flachdach ist dies sehr wichtig, denn hier können Niederschläge und Regen nur schwer ablaufen. Damit die Dachflächen dennoch dicht bleiben, müssen sie mit einer Schutzschicht versehen werden. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass auch ein Flachdach ein leichtes Gefälle hat und einen Abfluss, zu dem das Wasser geführt wird, ums abzulaufen.

Schweißbahnen aus Bitumen gibt es als Angebote im Baumarkt als Rolle, sodass sie leicht in Eigenregie verlegt werden können. Jedoch gibt es je nach Material deutliche Unterschiede beim Produkt. Es ist im Grunde wie überall. Den Artikel bzw. die Baustoffe, gibt es als wirklich billige und dünne Dachpappe, bis hin zum Edelprodukt, welches eher zum abdichten von Kellern verwendet wird. Ein Kunde sollte also auf die Qualität und die Kosten achten, damit es nicht die einfache Dachpappe wird, aber man muss, sollte man nur eine Garage abdichten, vllt auch nicht die teuerste Qualität wählen. Am Ende zählt ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, damit auf dem persönlichen Konto noch was übrig bleibt. Auch online, z.B. auf Amazon, kann man Dachpappe bestellen. Hier ist aber oft unklar, wer der Verkäufer ist und ob die versprochene Qualität wirklich gelten wird. Darum

Bitumenbahnen – Das Material

Bitumen kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Erdpech. Somit handelt es sich hier um ein natürlich vorkommendes Material, dem Naturbitumen. Jedoch kann das Bitumen für die Bahnen auch mittels der Vakuumdestillation aus Erdöl hergestellt werden. Die so entstehende teerartige Masse besteht aus verschiedenen organischen Stoffen. Sie wird sowohl zur Isolierung wie auch zur Abdichtung und Dämmung verwendet.

Die Umgebungstemperatur ist hierbei maßgeblich für das Verhalten des Materials verantwortlich. Dies erklärt auch, weshalb die Bahnen beim Verlegen erhitzt werden müssen. Durch das Erhitzen wird das Elasto-Viskose-Material klebrig und wirkt abdichtend. Selbst bei starker Hitze verflüchtigt sich das Material nicht.

Jedoch ist Bitumen in einem unpolaren Lösungsmittel wie zum Beispiel Toluol löslich.

Die wichtigsten Eigenschaften

Für Dach- und Bauwerksabdichtungen werden die Eigenschaften von Polymerbitumen- und Bitumenbahnen in den europäischen Normen DIN EN 13707 und DIN EN 13969 geregelt.

Die Mindestanforderungen der Polymerbitumen- und Bitumenbahnen in Bezug auf die Anwendung werden dabei in den Anwendungsnormen DIN SPEC 200000-201, DIN SPEC 200000-202 und DIN V 200000-203 aufgeführt. In der Musterverwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) des DIBt wurde der Anforderungsteil der Anwendungsnormen aufgenommen. Produkte mit einem Verwendbarkeits- und Anwendbarkeitsnachweis, die den genannten Mindestanforderungen nicht entsprechen, benötigen ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP) oder ein europäisch technisches Bewertungsdokument.

Häufig verwendete Trägereinlagen:

  • Glasvlies (V)
  • Glasgewebe (G)
  • Polyestervlies (PV)
  • Kombinationsträgereinlage (KTG)
  • Kombinationsträgereinlage (KTP)
  • Metallband

Glasvlies (V)

Einzelne (monofile) Glasfasern bilden das Glasvlies. Die sind gleichmäßig verteilt, regellos orientiert und werden mit einem Binder verklebt. Verstärkungen im Glasvlies sind möglich. Glasfasern haben einen Anteil am Flächengewicht der Einlage von mehr als 70 %.

Die Vorteile hiervon sind:

  • Dimensionsstabilität
  • Brandverhalten
  • Maßhaltigkeit

Glasgewebe (G)

Glasgewebe wird ebenfalls als Textilglasgewebe bezeichnet. Dieses Gewebe besteht in erster Linie aus Glasfilamentgarn in der Kettrichtung und Glasstapelfaservorgarn in der Schussrichtung. Das Gewebe wird mit einer wasserabweisenden Ausrüstung (Hydrophobausrüstung) versehen.

Die Vorteile hiervon sind:

  • Brandverhalten
  • Dimensionsstabilität
  • Einreiß- und Weiterreißfestigkeit
  • Festigkeit
  • Maßhaltigkeit
  • Nagelausreißfestigkeit
  • Perforationsbeständigkeit (oder -festigkeit)

Polyestervlies (PV)

Das Polyestervlies besteht aus Filamenten aus Polyester (PES) und aus Spinnfasern. Durch Vernadelung oder Wärme wird es vorverfestigt. Endverfestigt wird es durch Binder (B) oder thermisch (T). Polyester hat einen Anteil am Flächengewicht der Einlage von mehr als 75 %.

Die Vorteile hiervon sind:

  • Dehnfähigkeit
  • Einreißfestigkeit
  • Festigkeit
  • Nagelausreißfestigkeit
  • Perforationsbeständigkeit (oder -festigkeit)

Kombinationsträgereinlage (KTG)

Die Kombinationsträgereinlage mit einem überwiegenden Glasanteil besteht aus Vlies (Glasvlies und/oder Polyestervlies) sowie Gelegen oder Geweben aus Kunststoff- und/oder Glasfäden. Glasvlies und -fäden haben einen Anteil am Flächengewicht der Einlage von mehr als 50 %.

Die Vorteile hiervon sind:

  • Brandverhalten
  • Dimensionsstabilität
  • Einreiß- und Weiterreißfestigkeit
  • Festigkeit
  • Nagelausreißfestigkeit
  • Perforationsbeständigkeit (oder -festigkeit)

Kombinationsträgereinlage (KTP)

Die Kombinationsträgereinlage mit einem überwiegenden Polyesteranteil besteht aus Vlies (Glasvlies und/oder Polyestervlies) sowie Gelegen oder Geweben aus Kunststoff- und/oder Glasfäden. Kunststoffvlies und -fäden haben einen Anteil am Flächengewicht der Einlage von mehr als 50 %.

Die Vorteile hiervon sind:

  • Dimensionsstabilität
  • Einreißfefstigkeit
  • Festigkeit
  • Nagelausreißfestigkeit
  • Perforationsbeständigkeit (oder -festigkeit)
  • Weiterreißfestigkeit

Metallband

Metallband besteht z. B. aus Aluminium (Al), Kupfer (Cu) oder Metall-Kunststoffverbundfolien.

Die Vorteile hiervon sind:

  • hoher Diffusionswiderstand
  • Luftdichtigkeit

Deckschichten

Aus Bitumen oder Polymerbitumen bestehen die Deckschichten. Mit ihnen wird die Wasserdichtheit, die Alterungsbeständigkeit sowie das Witterungs- und Temperaturverhalten bestimmt. Des Weiteren bestimmen sie in Verbindung mit der Trägereinlage bei den Polymerbitumen- und Bitumenschweißbahnen die Flexibilität, das Langzeitverhalten und die Verarbeitbarkeit.

Die besonderen Leistungseigenschaften von Polymerbitumen sind:

  • erhöhte Wärmestandfestigkeit
  • hervorragende Alterungsbeständigkeit und Langzeitverhalten
  • erhöhte Kälteflexibilität sowie verbessertes Kaltbiegeverhalten – in Kombination Polyestervlies- und Kombinationsträgereinlagen. Diese Eigenschaft sorgt für sehr gute mechanische Eigenschaften (Dehnfähigkeit, Perforationssicherheit und Zugverhalten) sowohl bei den Elastomerbitumen- als auch bei den Plastomerbitumenbahnen. Es handelt sich hierbei um einen wichtigen Aspekt in Bezug auf die Verarbeitung bei Witterungsverhältnissen, die sich eventuell nachteilig auf die Leistung auswirkt.

Oberflächengestaltung von Bitumenbahnen

Je nach Anforderung bei der Herstellung der Polymerbitumen- und Bitumenbahnen sowie nach Einsatzzweck sind die nachfolgenden Oberflächenausstattungen möglich:

  • als flächiger leichter Oberflächenschutz (Metallfolienkaschierung)
  • als haftverbessernde Schichten (Sand bei der Verklebung mit Heißbitumen)
  • als haftverbessernde Schichten (Folie, Sand, Vlies)
  • als mineralischer leichter Oberflächenschutz (Granulat, Schieferplättchen)
  • als trennende Schichten (Folie auf der Unterseite der Schweißbahnen)

Bei mineralisch bestreuten Polymerbitumen- und Bitumenbahnen kann es trotz sorgfältigster Fertigungsverfahren zu Farbabweichungen kommen. Dies liegt an der Bestreuung mit einem Naturprodukt, das weder in Form noch Farbe einheitlich ist. Die Bestreuung der Bitumendeckschichten kann sich auch bei der Lagerung und durch einen Wechsel von Wärme verfärben. Erfahrungen zeigen, dass sich solche Verfärbungen innerhalb eines Jahres durch UV-Strahlung, Nass-Trocken-Zyklen, Niederschläge sowie Frost-Tau-Wechsel abbauen und die Farbe gleichmäßig wird. Technische Eigenschaften der Bahnen werden durch solche Vorgänge nicht beeinflusst. Gleiches gilt auch, wenn sich der Farbton im Laufe der Nutzung verändert.

Unterschiede bei Bitumenbahnen

Für die Dachabdichtung muss zwischen Bitumenschweißbahnen und Bitumenbahnen unterschieden werden. Günstiger im Preis sind die Bitumenbahnen. Diese werden auch „kalt“ verlegt. Dies bedeutet, dass sie auf dem Dach nur mit Nägeln befestigt werden oder gar selbstklebend sind.

Das Material bei Bitumenschweißbahnen ist zwar günstiger, jedoch dauert das Verlegen deutlich länger. Es sollte nach Möglichkeit unter Aufsicht eines Fachmannes erfolgen.

Die Bitumenschweißbahnen bekommt man in verschiedenen Qualitäten und Ausführungen. In erster Linie bekommt man jedoch Elastomerbitumenbahnen oder die Polymerbitumenbahnen. Auf den ersten Blick klingt dies kompliziert, was es aber nicht ist.

Bei den Polymerbitumen handelt es sich um Bitumenbahnen, bei denen der Baustoff Bitumen mit Kunststoff vermischt wird. Dem Material der Elastomerbitumenbahnen werden elastische Stoffe beigemischt. So sind sie elastischer.

Außer den beiden Hauptbaustoffen gibt es noch eine Reihe von weiteren Misch- und Sonderformen der Bahnen. Der Unterschied besteht nicht nur in der Zusammensetzung der Baustoffe, sondern auch in der Wahl der Trägerstoffe. Zum Einsatz kommen hier oft Glas- und Polyestervlies. Dabei hat jede Sonderform ihre eigenen technischen Eigenschaften und dienen einem anderen Einsatzbereich. Bitumen wird somit zu einem vielseitigen Baustoff in Haus und Garten.

Bahnenarten

Es wird bei den Bahnen unterschieden in:

  • Bitumenbahnen
  • Polymerbitumenbahnen
  • Kaltselbstklebende Polymerbitumenbahnen

Bitumenbahnen

Die Bahnen verfügen über Trägereinlagen und beidseitigen Deckschichten aus Bitumen.

Polymerbitumenbahnen

Die Bahnen verfügen über Trägereinlagen und beidseitigen Deckschichten aus Polymerbitumen.

Dabei wird grundsätzlich zwischen zwei Arten von Polymerbitumen unterschieden:

  • Elastomerbitumen (PYE)
  • Plastomerbitumen (PYP)

Das Elastomerbitumen besteht aus Destillationsbitumen, welches mit den Elastomeren Styrol-Butadien-Styrol (SBS) modifiziert wird.

Die besonderen Vorzüge sind:

  • ausgezeichnete Verschweißbarkeit bei Elastomerbitumen-Schweißbahnen
  • ausgeprägtes elastisches Verhalten
  • geringe Temperaturempfindlichkeit bei Nutzung
  • gute Wärmestandfestigkeit – auch bei Berücksichtigung von gravierenden Temperaturwechseln
  • gute Verklebbarkeit von Elastomerbitumen-Dachdichtungsbahnen mit Elastomerbitumen-Heißklebemasse oder Heißbitumen 100/25
  • lange Lebens-/Nutzungsdauer mit hoher Alterungs- und Witterungsbeständigkeit
  • sehr gute Kälteflexibilität

Das Plastomerbitumen besteht aus Destillationsbitumen, welches mit den Plastomeren ataktischem Polypropylen (APP) modifiziert wird.

Die besonderen Vorzüge sind:

  • gute Verschweißbarkeit bei Plastomerbitumen-Schweißbahnen
  • geringe Temperaturempfindlichkeit bei Nutzung
  • lange Lebens-/Nutzungsdauer mit hoher Alterungs- und Witterungsbeständigkeit
  • plastisches Verhalten, das der Bahn eine hohe Flächenstabilität verleiht
  • sehr gute Wärmestandfestigkeit und gute Kälteflexibilität

Kaltselbstklebende Polymerbitumenbahnen

Die Bahnen verfügen über Trägereinlagen und beidseitigen Deckschichten aus Polymerbitumen. Die untere Deckschicht ist dabei kaltselbstklebend ausgestattet.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Bahnen nimmt man die kaltselbstklebenden Polymerbitumenbahnen bei folgenden Anwendungen:

  • nutzungsbedingte brand- und explosionssensible Bereiche bei denen hohe Temperaturen oder offenes Feuer beim Verlegen zu vermeiden sind
  • schwierige baukonstruktive Dachformen (Sheds, stark geneigte Flächen usw.)
  • temperaturempfindliche Unterkonstruktionen und Details

Kaltselbstklebende Bahnen können im Systembau als Dampfsperre, Unter- und Oberlage zum Einsatz kommen.

Schützt Schiefer Bitumen?

Für ein absolut wasserdichtes Ergebnis werden Bitumenbahnen in der Regel in zwei Schichten und überlappend angebracht. Bei einem Flachdach sieht man sehr genau, dass es oftmals leicht grün oder grau schimmert. Dies liegt an der oberen Bahn, die oft geschiefert ist. Schiefer schützt die Bahnen vor UV-Strahlung. Bitumenbahnen sind temperaturabhängig und reagieren sehr empfindlich auf Sonnenlicht. Neben der Schieferbeschichtung kann am Besten das Auftragen von Kies helfen. Dadurch wird kein Sonnenlicht und somit auch keine UV-Strahlung durchgelassen, was sich als wirksamer Schutzschild bewährt hat.

Was kostet eine Bitumenbahn?

Aufgrund der vielen verschiedenen Eigenschaften und Einsatzbereiche variieren die Preise deutlich. Gründe hierfür sind auch die Materialzusammensetzung sowie die Größe der Fläche, die benötigt wird. Weitere Faktoren für den Preis sind Dicke der Bahn, Länge und Breite sowie die Ausführung. Im Schnitt kann man sagen, dass der Preis von Bitumenschweißbahnen zwischen 3,50 € und 6,50 € pro Quadratmeter liegt.

Was ist beim Kauf zu beachten?

Bevor man sich nach gründlicher Planung zum Kauf von Bitumenbahnen entscheidet, sollten die folgenden Tipps beachtet werden.

Wie groß ist die abzudichtende Fläche?

Diese Fläche muss in jedem Fall im Vorab berechnet werden. Nur so ist man sicher, dass man genügend Material hat und nicht während des Verlegens merkt, dass etwas fehlt. Zudem hilft die Berechnung der Fläche bei der Bestimmung der Kosten.

Welche Bitumensorte brauchen Sie?

Je nach Einsatzzweck der Bitumen Dichtungsbahn, sollte man sich über spezielle Sonderformen oder Zusammensetzungen der Bahnen informieren. Bei der Beratung sollte ein Fachmann helfen, damit es nicht zu einem Fehler kommt. Wichtig ist nicht nur Zusammensetzung, sondern auch das Gewebe, auf das das Bitumen aufgetragen ist. Diese Unterschiede sind für den Preis verantwortlich.

Haben Sie das nötige Equipment?

Neben den Bitumenschweißbahnen wird zum Verlegen und zur Abdichtung weiteres Equipment benötigt. Dazu gehören Gasbrenner, Besen, Hammer und weitere Werkzeuge. Entsprechendes bekommt man im Online-Shop oder im Fachhandel- ein Vergleich lohnt in jedem Fall. Das Sortiment der verschiedenen Artikel ist groß, sodass man den Preis vor dem Kauf vergleichen sollte. Vielfach ist die Lieferung beim Kauf der Baustoffe eingeschlossen.

Welcher Untergrund liegt vor?

Handelt es sich um Estrich, Holz, Beton oder Stein? Das Material des Untergrunds sollte im Vorfeld genau angeschaut werden. Nur so lassen sich die Bahnen fachgerecht und ordentlich verlegen. Zudem gibt der Untergrund Aufschluss, ob beim Verlegen noch etwas zur Abdichtung beachtet werden muss.

Müssen Sie den Untergrund vorher bearbeiten?

Man sollte sich informieren, ob der Untergrund auf die Bahnen vorbereitet werden muss. Bitumenschweißbahnen können z. B. den Untergrund stark austrocknen. Er wird dadurch brüchig und anfällig für Schäden.

Wie verlegt man eine Bitumenbahn? – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Dach vorbereiten

Als Erstes muss das Dach gründlich gereinigt werden. Vor dem Verlegen muss es völlig sauber, trocken und fettfrei sein. Dabei müssen sämtliche scharfen und spitzen Steinchen vom Dach gefegt werden. Es muss am Besten besenrein sein, ansonsten kann es zu einem Problem kommen.

Voranstrich anbringen

Der Voranstrich muss nach Anweisung aufgetragen werden. Danach muss er trocknen. Durch ihn hält der Bitumenkleber.

Bitumenbahnen zuschneiden

Die Bahnen müssen auf die richtige Länge zugeschnitten werden. Dabei ist der nötige Überstand zu beachten. Damit die einzelnen Bahnen später dicht sind, müssen sie sich um mindestens 5 cm überlappen.

Bahnen ankleben

Auf den Voranstrich wird der Kaltkleber aufgetragen. Dabei wird Bahn für Bahn in den Kleber gelegt. Wichtig ist es dabei auf die Überlappungen zu achten. Die Bahnen werden fest in das Kleberbett gedrückt. Überlappungen müssen vollständig mit Kaltkleber verspachtelt werden.

Sobald die erste Lage fertig ist, kann auf gleiche Weise die zweite Lage aufgebracht werden. Beim Trocknen des Kaltklebers sollten die Bahnen beschwert werden.

Wenn nötig (beim Übergang zu einer Wand) müssen auch Randabdichtungen hergestellt werden. Diese Abdichtungen dürfen nicht vergessen werden. Ansonsten läuft Wasser unter die Dachpappe.

Wie gefährlich ist das Verlegen von Bitumenbahnen?

Sicher ist das Verlegen von Bitumenschweißbahnen keine einfache Angelegenheit, insbesondere weil offenes Feuer im Spiel ist. Viele Heimwerker unterschätzen die Gefahr von Feuer und die leichte Entzündbarkeit von Dämmmaterial. Zudem besteht die Gefahr eines Schwelbrandes auf dem Dach. Dies sollte in jedem Fall vermieden werden. Ist man sich nicht sicher, dann sollte man einen Fachmann zu Hilfe holen.

Es gibt aber auch gute Nachrichten. Unter Einfluss von Hitze ist Bitumen nicht flüchtig. Es gibt keine giftigen Dämpfe ab. Dennoch sollte man beim Verlegen Handschuhe und einen Mundschutz tragen.

Die Gestaltung des Flachdachs

Sind die Bitumenschweißbahnen verlegt, kann man sich um die Gestaltung des Flachdachs Gedanken machen. Auf einem mit Bitumen isoliertem Dach ist von kleinen Pflanzen bis zum Feuchtbiotop alles möglich.

Beim Bepflanzen des Daches sollten ein paar Punkte beachtet werden. Als Erstes sollte man sich informieren, ob das Dach statisch geprüft und der Dachaufbau bauphysikalisch in Ordnung ist. Bei der Begrünung muss das Dach einiges aushalten.

Des Weiteren muss man überprüfen, ob das Dach eine Dampfsperre und eine wurzelfeste Dachabdichtung hat. Durch die Bitumenbahnen ist das Dach in jedem Fall wurzeldicht. Dank der Dampfsperre wird das Dach von außen vor Feuchtigkeit geschützt.

Für einen wurzelfesten und belastbaren Untergrund sollte man in jedem Fall zwei Bitumenbahnen verlegen. Es folgt eine Schutz- und Filterschicht. Somit ist gewährleistet, dass das System funktionsfähig ist. Ein Substrat aus Lava oder Schiefer bietet sich als Vegetationsschicht an.

Das Dach ist durch die Begrünung der Bitumenbahnen zusätzlich vor Witterung geschützt. Insbesondere bei Schnee, Hagel oder starkem Regen profitieren die Dächer davon. Dadurch können aufwendige Sanierungen und weitere Materialkosten vermieden werden.

Qualitätsstandard der Bitumenbahnen

Alles wesentliche zum Qualitätsstandard der Bitumenbahnen kann in den oben erwähnten europäischen Normen sowie in den Anwendungsnormen nachgelesen werden.

Unser Fazit zum Thema Bitumenbahn

Sicherlich birgt das Verlegen einer Bitumenbahn gewisse Risiken. Doch mit ein wenig handwerklichem Geschick und der nötigen Vorsicht lässt sich das Verlegen gut bewältigen. Bei Unsicherheiten sollte in jedem Fall ein Fachmann (Mitarbeiter im Baumarkt oder aus dem Fachstoffhandel) gefragt werden.

FAQs zum Thema Bitumenbahn

Eine Bitumenbahn ist ein Baumaterial, das zur Abdichtung von Gebäuden verwendet wird. Es besteht aus einer flexiblen Trägerschicht, die mit Bitumen (einem viskosen, teerähnlichen Material) beschichtet ist. Die Bitumenbahn wird verwendet, um Dächer, Terrassen, Balkone und andere Flächen vor Feuchtigkeit zu schützen.

Die Installation einer Bitumenbahn erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird die Oberfläche, auf der die Bahn installiert werden soll, gereinigt und vorbereitet. Dann wird eine Grundierung aufgetragen, um die Haftung des Bitumens zu verbessern. Anschließend wird die Bitumenbahn auf die Oberfläche gelegt und mit einem Brenner oder einer Heißluftpistole erhitzt, um das Bitumen zu schmelzen und es mit der Oberfläche zu verbinden. Die Bahnen werden überlappend verlegt, um eine durchgehende Abdichtung zu gewährleisten.

Ja, es gibt verschiedene Arten von Bitumenbahnen, die für unterschiedliche Anwendungen entwickelt wurden. Einige gängige Arten sind SBS-Bahnen (Styrol-Butadien-Styrol), APP-Bahnen (Ataktisches Polypropylen) und Selbstklebebänder. SBS-Bahnen sind flexibel und eignen sich gut für stark beanspruchte Bereiche. APP-Bahnen sind hitzebeständig und eignen sich für Gebiete mit hohen Temperaturen. Selbstklebebänder sind einfach zu installieren und erfordern keine Hitze.

Die Lebensdauer einer Bitumenbahn hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Qualität des Materials, der Installation und den Umgebungsbedingungen. In der Regel wird eine Bitumenbahn für 20 bis 30 Jahre ausgelegt. Durch regelmäßige Wartung und Inspektionen kann ihre Lebensdauer jedoch verlängert werden. Es ist wichtig, mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen und zu reparieren, um eine optimale Abdichtung zu gewährleisten.

Autor Tobias Beuler

Aktualisiert: 05.06.2021

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Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.

Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.


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