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Einen barrierefreien Bungalow zu bauen, ob als Fertig- oder Massivhaus, ist bereits seit geraumer Zeit nicht mehr nur das Anliegen von älteren Bauherren. Mittlerweile ist es die Regel, dass viele Bauherren, die es sich leisten können, den Fertighaus-Bungalow als erste Wahl sehen.
Hierbei wird sich allerdings nicht nur aufs Alter bezogen, sondern es werden bei der Planung auch Aspekte wie der Wiederverkauf der eigenen 4 Wände mit herangezogen. Ist es doch so, dass eine neu erbaute Immobilie, dank innovativer Energiemindeststandards, mit Sicherheit einen relativ hohen Wiederverkaufswert hat. Für Käufer bedeutet dies, dass der Kauf eines Objekts mit heutigem hohem Standard weitaus attraktiver ist, als eines das noch nach alten Vorgaben und Möglichkeiten erbaut wurde.

Aber Achtung: für große Familien ist der Bungalow leider nicht zu empfehlen. Auch dann nicht, wenn man ihn als Fertighausbungalow baut. Denn neben dem normalen Raumbedarf müssen auch Technik, HWR, Gäste und die Kinder auf eine Ebene gebracht werden. Dafür braucht man, wenn man die Abstandsflächen berücksichtigt, mindestens ein 750 m2 großes Grundstück. Nicht nur, weil man ja noch die Abstandsflächen abziehen muss, sondern weil man ja auch noch den Garten nutzen möchte und auch noch eine Garage bzw. eine Doppelgarage aufs Grundstück bringen muss.
So kommt es ganz oft vor, dass viele Bauherren in den Musterhauszentren überrascht sind, wenn dann ein normales 1,5 geschossiges Fertighaus günstiger ist als der Bungalow.
Trotzdem bin ich persönlich ein Fan von Bungalows. Hier mal eine kleine Auflistung, damit Sie selbst beurteilen können, ob ein Bungalow etwas für Sie ist.
Die Vor- und Nachteile beim Bungalow
Flachdachbungalow – Fluch oder Segen?
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit, waren Flachdächer eher mit viel Vorsicht zu genießen. Bei der ursprünglichen Bauweise mussten Flachdächer sehr aufwendig abgedichtet werden. Das hat viele in der Vergangenheit an den Rand der Verzweiflung getrieben. Feuchtigkeit, Schimmel und Fäulnis waren demnach oft der Grund dafür, dass zahlreiche Bungalows aus dieser Ära heute unbewohnbar sind. Kein Wunder also, dass vielerorts sogar ein kategorisches Verbot des Haustyps mit Flachdach ausgesprochen wurde. Mittlerweile ist die Dachabdichtungstechnik derart weit fortgeschritten, dass diese Problematik heutzutage komplett beseitigt wurde. Allerdings hallt der Fluch des undichten Flachdachs auch heute noch nach. Dies hat dazu geführt, dass die Beliebtheit des preiswerten Pultdachs zugenommen hat. Durch dessen Neigung wird sehr zuverlässig stehendes Wasser verhindert. Zudem findet sich dort auch Platz für die Solarinstallation. Nicht weniger beliebt sind flach geneigte Sattel- und Walmdächer.

Das Haus mit L-Bogen – der Winkelbungalow
Der Winkelbungalow macht seinem Namen alle Ehre und stellt eine sehr beliebte Variante dar. Durch den winkelartigen Schnitt, der in seiner klassischen Variante L-förmig ausfällt, werden durchaus einige Möglichkeiten mehr geboten, um diverse Wohnkonzepte realisieren zu können. Dabei unterscheiden sich Grundriss und die Raumaufteilung deutlich vom rechteckigen und quadratischen Konzept. Ab und an sind auch Eckbungalows in U-Form zu finden – dies wiederum führt zur Innenhofbildung. Darüber hinaus sind auch die Z- und die T-Form denkbar. Ganz egal welche Biegung es auch immer sein soll – die Variabilität eines Winkelbungalows ist erheblich größer, als die bei der normalen Bungalowform. Wer die Nachteile sucht, stößt auf den höheren Energiedurchlass durch die größere Außenfläche. Auch in Bezug auf die Dachkonstruktion und die Statik, werden die Planer vor eine etwas größere Herausforderung gestellt, die jedoch keinesfalls übermäßig ausufert.
Der Grundstücksbedarf beim Bungalow
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass beim Bau eines Bungalows, welcher die Größe eines Einfamilienhauses erreichen soll, auch ein deutlich größerer Grundstücksanteil bebaut werden muss. Denn es wird in die Breite und nicht in die Höhe gebaut. Welche Größe ein Bauplatz allerdings aufweisen muss, damit das Platzangebot für einen Bungalow, zusammen mit einem kleineren Stück Gartenanteil reicht, ist im Großen und Ganzen Ermessenssache. Gesetzliche Mindestgrößen gibt es keine, dennoch wird im Bebauungsplan festgelegt, welche Abstände zwischen den Häusern mindestens eingehalten werden müssen. Beim Grundstückserwerb sollte daher unbedingt bereits im Vorfeld die Frage nach der jeweiligen Bebauung geklärt werden.
Das vermeintlich schlichte Haus – das Bungalowhaus
Einen Bungalow vorausschauend und somit barrierefrei zu bauen ohne dabei auf Komfort verzichten zu müssen, ist leicht: es lässt sich sogar eine Wertsteigerung schaffen, also wenn irgendwann nötig ein gutes Verkaufsargument. Unauffälligkeit in der Optik und eher schlicht, so sehen die Fans von Bungalows den ebenerdigen Allrounder. Klar, dass Erweiterbarkeit und Flexibilität für diesen Haustyp sprechen. In statischer Hinsicht ist der Bungalow sehr anspruchslos. Wen wundert es da also, dass er als Fertighaus Bungalow genauso preisgünstig zu bauen ist wie als Bungalow in Massivbauweise. So spielt nun die Musik ausschließlich im Erdgeschoss – exakt diese Tatsache ist es, die für viele Bauherren den ebenerdigen, eingeschossigen Hausbau so beliebt macht. Und selbstverständlich kann statt Bodenplatte durchaus auch eine Unterkellerung stattfinden – sofern der Platz auf einer Ebene noch nicht ausreicht.
Für alle, die mit dem Treppenlaufen auf Kriegsfuß stehen (sei es altersbedingt, als Rollstuhlfahrer oder aufgrund des geringeren Risikos für Kinder) eignet sich der Bungalow geradezu perfekt. Barrierefreiheit, nicht nur für Senioren, erhält in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung.
Carport oder Garage – auch das heilige Blechle will bedacht sein
So kann zum Beispiel ohne Probleme eine Garage an den Bungalow angebaut werden. Viele schätzen auch die gefühlte Naturnähe sehr. Aus nahezu jedem beliebigen Raum tritt man mit nur einem Schritt hinaus ins Grüne – je nach Grundrissplanung und Glasflächen. Jedoch soll nicht verschwiegen werden, dass es die ein oder andere Schwachstelle gibt, die an manchen Orten sogar dazu geführt haben, dass ein generelles Bauverbot bestimmter Bungalowvarianten erlassen wurde. Daher ist es unerlässlich, dass alle, die sich mit dem Gedanken beschäftigen einen Bungalow zu bauen, zunächst im Bebauungsplan nachschauen sollten, inwieweit dort auch Bungalows zugelassen sind. Manchmal ist es übrigens möglich bei der Baubehörde Ausnahmegenehmigungen zu erlangen.

Ein Bungalow für fast alle – außer große Familien
Singles, Paare und last but not least Senioren: für alle, die entweder am Wochenende die ländliche Ruhe genießen wollen oder sich von der Mietwohnung heraus, hinein in die eigenen 4 Wände bewegen wollen. Ein Bungalow, egal in welcher Ausführung, ist für jeden etwas. Nimmt man es ganz genau, dann handelt es sich bei einem Bungalow schlicht und ergreifend um ein ganz normales Einfamilienhaus – bei dem das Ende der baulichen Fahnenstange nach dem Erdgeschoss erreicht war. Für den Bauherren bedeutet dies allerdings eine ganze Menge. Vor allem, wenn man den Bezug zu den Kosten herstellt, dann lässt sich bei einem Bungalow einiges sparen. Das Hauptsparpotential ist dabei in den weniger benötigten Materialien zu sehen.
Folgende Punkte eignen sich zum Sparen beim Bungalowbau:
Die ideale Vorgehensweise ist darin zu sehen, wenn sich der Bauherr sein gesamtes Bauvorhaben in seiner bereits endgültigen Form genehmigen lässt und danach Schritt für Schritt den Bau vollzieht. So lassen sich die Kosten stets im Blick behalten und ein eventuelles finanzielles Risiko wird minimiert. Dies gilt dann, wenn es sich um ein herkömmlich Stein auf Stein gebautes Haus handelt. Bei der Fertigbauweise sieht es etwas anders aus, doch hierzu später.
Eine weitere Maßnahme, um potenziell in der Zukunft bauliche Vergrößerungen vorzunehmen, ist die durchdachte Dachkonstruktion beim Bungalow: hierbei kommt ein gezimmertes Giebel- oder Pultdach zum Einsatz. So lassen sich künftige Veränderungen in der Lebensphasenplanung mit außerordentlich geringen Folgekosten realisieren. Der Clou dabei – beim Weiterbau wird das bereits aufgesetzte Dach für den nächsten Bauabschnitt wieder ab – und nach erfolgter Fertigstellung des Erweiteruungsvorhabens wieder aufgesetzt. Eine genial einfache Möglichkeit, um etappenweise ein Mehrfamilien- oder Mehrgenerationenhaus zu bauen.
Bungalow mit Fertigkeller – das geräumige Stockwerk unterm Haus
Eine schon zu Beginn geplante Unterkellerung des Bungalows schafft ganz einfach mehr Raum. Hier sollte durchaus an einen späteren Wiederverkauf gedacht werden. Um dabei dem Gedanken der Barrierefreiheit genügend Platz einzuräumen, sorgt ein Treppenlift unter Umständen dafür, dass keine Sorgen in Bezug auf das Wohnen im Alter aufkommen müssen. In puncto Baukosten schlägt der Kellerbau selbstverständlich zu Buche – gleichzeitig jedoch auch der Nutzwert maßgeblich. Um einen groben Preisansatz für den Bau eines Fertigkellers zu bekommen, sollten die Bauleute mit einem Betrag zwischen 60.000 € und 90.000 € kalkulieren. Hier mal 3 Links, um sich über Fertigkeller zu informieren:
www.kellerexperte.com
www.fertigkeller.net
www.fertigkeller24.de
Immer noch teuer, aber preislich etwas attraktiver – ein Fertigbungalow
Auch als Fertighaustyp überzeugt der Bungalow schlicht und ergreifend durch die einfache und schnelle Bauweise. Hier ist sogar der Bausatz möglich. Hierzu sollten aber handwerkliche Erfahrung sowie willige Helfer verfügbar sein. Meine erste Wahl wäre der Bausatz nicht. Die schlüsselfertige Bauweise in Form eines Fertighauses stellt für den Normalverdiener keine Überforderung dar. Aber wie schon erwähnt, kosten Bungalows etwas mehr.
Weitere Bungalow-Impressionen




FAQs zum Thema Bungalow Haus bauen
Was sollte man beim Bau von einem Bungalow beachten?
Ist ein normales Haus oder ein Bungalow billiger?
Preislich gesehen ist der Massivhaus-Bungalow ca. 10-15 Prozent billiger als ein Fertighaus-Bungalow. Der Massivhausbungalow ist sehr robust und daher wertstabil, während er zeitgleich einen guten Schallschutz und ein angenehmes Klima zum Wohnen bietet.
Wieviel kostet ein schlüsselfertiger Bungalow mit 120 qm?
Bei einem schlüsselfertigen Aufbau bewegen sich die Preise für einen Bungalow zwischen 1.800 und 2.500 Euro pro Quadratmeter, also zwischen 216.000 und 300.000 Euro. Und dies unabhängig davon, ob es sich um einen Massivhausbungalow oder Fertighausbungalow dreht.
Wieviel kostet ein schlüsselfertiger Bungalow mit 100 qm?
Bei einer Wohnfläche von 100 qm sollte man, je nach Verwendung der Materialien und etwaiger Sonderwünsche mit Kosten ab ca. 160.000 Euro aufwärts rechnen.
Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.
Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.
Auf unserer Website erhalten Sie kostenlose Tipps rund rum den Fertighausbau und können auf Wunsch eine individuelle Betreuung Ihres Bauprojekts buchen. Unsere Experten helfen Ihnen u. a. beim Prüfen von Angeboten und Baubeschreibungen oder dem Optimieren von Werkverträgen, damit Sie Baurisiken mindern können. Zudem besuchen wir Baustellen vor Ort und führen bspw. Rohbaukontrollen durch oder begleiten Hausabnahmen.
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