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Geht es um die Meinung von SPD-Bundesbauministerin Klara Geywitz in Berlin, soll in Zukunft mehr auf das serielle Bauen gesetzt werden. So könnte innerhalb kürzester Zeit die Möglichkeit geschaffen werden, bezahlbare Wohnräume zur Verfügung zu stellen. Droht uns damit eine Renaissance der Plattenbau-Siedlungen in Deutschland? Wir sind der Sache ein wenig auf den Grund gegangen und versuchen eine Antwort zu geben.
Wichtige Info vorab: Für die Holz- und Fertighausbranche sind diese Themen ein alter Hut. Seit Jahrzehnten produziert die Branche serielle Häuser und kann teilweise eine Masse von bis zu 1000 Häusern pro Jahr umsetzen. Smarte Bauherren und Architekten können hier, wenn man denn die richtige Fertighausfirma wählt, superschnellen Wohnraum schaffen. Vom Einfamilienhaus, über Mietwohnun2gen bis hin zu großen Objektbauten, stets können die Bauherren / Auftraggeber mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, ökologischen Baustoffen und einer kurzen Bauzeit rechnen.
Supertipp: Obwohl die Baubranche gerade abdreht, was Kosten und Preise betrifft, gibt es bei wenigen Anbietern von seriellem bauen immer noch Festpreise, die auch bis zu einem Jahr garantiert werden! Investors Liebling sozusagen. Aber auch normale Bauherren kommen in den Genuss. Wer hier noch Baufirmen sucht, um von Festpreis zu profitieren, kann sich gerne über das Kontaktformular melden. In fast jeder Region in Deutschland gibt es 1-2 Firmen, die wirklich top sind.
Was ist serielles Bauen?
Serielles und modulares Bauen steht für das Bauen mit hoch standardisierten und industriell vorgefertigten Modulen in Serie. Während bei der Einzelbauweise die verschiedenen Bau- und Raumteile vor Ort auf der Baustelle individuell gefertigt werden, geschieht dies beim seriellen Bauen nach einem bestimmten Prototyp in einer Fabrik. Die fertigen Elemente werden dann auf die Baustelle gebracht und dort nach Plan zusammengefügt.
Nicht selten fällt beim Wohnungsbau der Begriff Plattenbau, der ursprünglich für die Massivbauweise mit Betonplatten verwendet wurde. Die Vorbehalte sind bekannt, aber längst überholt.
Beim Bau der Objekte ist Stahlbeton heutzutage nicht mehr rentabel. Viele der seriell gefertigten Häuser im Wohnungsbau bestehen unter anderem aus Holzbauteilen. Alles in allem spart das einige Kosten und ist zu dem ökologisch. Wobei es aber auch nicht ganz ohne Baustahl funktioniert. Aber immerhin ist die Lösung schon mal 95% als alles andere auf dem Markt.
Warum wird serielles Bauen nachgefragt?
Baukosten und Bauzeiten lassen sich deutlich senken, wenn Module oder bestimmte Teile im Vorfeld in Serie gefertigt werden. Der Kostenfaktor spielt immer mehr eine wichtige Rolle, da die Nachfrage nach Wohnraum im günstigen und mittleren Preissegment deutlich steigt und die Wohnungswirtschaft reagieren muss, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken. Außerdem kosten die Montagestunden eines Arbeiters im Werk nur 50% gegenüber der Montagestunde auf der Baustelle. Diese Vorfertigung leistet also einen großen Beitrag für jeden Bauherren.
Diese Bauweise lohnt sich sowohl für Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen und den Geschosswohnungsbau in Großstädten sowie für Wohnungsunternehmen, aber auch für größere Siedlungen mit zahlreichen Einfamilienhäusern. Der gesetzte Rahmen kann also nicht groß genug sein, weil sich gerade dann die Stärken ausspielen.
Die Bauteile können witterungsabhängig produziert werden, da serielles Bauen in Werkshallen auch im Winter stattfinden kann, während auf der Baustelle der Betrieb aufgrund von Regen oder Minusgraden ruhen muss.
Der Staat hat daher bereits 2017 begonnen, vermehrt in serielles Bauen zu investieren. Es wird davon ausgegangen, dass sich so der Bedarf an Wohnraum, aufgeteilt in rund 60.000 Wohnungen im freien Wohnungsmarkt und rund 80.000 Wohnungen im geförderten Bereich abdecken lässt. Mit seriell gefertigten Wohnbauten ist ein erster Schritt auf dem Weg in Richtung Lösung des Wohnraumproblems und der Wohnungsnot getan.
Damit der Plattenbau nicht wieder auflebt, wird zum Beispiel großer Wert auf architektonische sowie städtebauliche Qualität gelegt. Schließlich soll es den Deutschen in Ihren späteren Mietobjekten auch gefallen.
Senkung der Baukosten pro Wohnung
Die Baukosten pro Mietwohnung oder Wohngebäude sollen sinken. Wie lässt sich das ohne Abstriche in der Qualität beim Bau bewerkstelligen? Wie bekommt man sinkende Preise und eine hohe Qualität im Mittel hin? Auf diese Fragen und Inhalte wollen wir auf den nächsten Seite bzw. den nächsten Absätzen genauer eingehen.
Die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit Klara Geywitz fördert mit ihrer Wohnraumoffensive serielles Bauen. Ein wesentlicher Grund hierfür war, dass der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GdW) schon 2018 erkannte, dass durch das serielle Bauen sich schneller Mietwohnungen erstellen lassen. Es wurden daraufhin mit verschiedenen Firmen eine Rahmenvereinbarung getroffen. So konnten interessierten Wohnungsbauunternehmen nicht nur in Deutschland Vorschläge gemacht werden, die sich bis zum Ziel realisieren ließen.
Laut dem Staat sollten die Möglichkeiten des seriellen Bauens unterstützt werden, wenn klar ist, dass dies zu einer Kostensenkung pro Wohnung oder Wohngebäude führt.
Lösung des Wohnraumproblems
Die Bauindustrie (HDB), die Architektenkammer und der Bund waren sich schnell einig. Es wurden alle verfügbaren Kräfte in einer Art Wohnbauoffensive gebündelt, sodass sich ein Konzept mit Rahmenvertrag entwickeln ließ, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Sicherlich ist serielles Bauen kein Wundermittel im Kampf gegen die Wohnungsnot. Wohnraum wird unweigerlich teurer werden. Dies liegt an den Preisen für Grundstücke, den fehlenden Fachkräften sowie den steigenden Kosten für Baumaterial. Dies bedeutet, dass die angestrebte Bauweise nur einen Teil der Gesamtkosten ausmacht. Weiter darf nicht vergessen werden, dass jedes Bundesland seine eigene Bauordnung hat. Ein Gebäude, das in BW den Vorgaben entspricht, muss in SH nicht genehmigt werden. Lokale Anpassungen kosten nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
Sollen pro Jahr rund 400.000 neue und bezahlbare Wohnungen entstehen, bedeutet dies für die Bundesbauministerin Klara Geywitz noch viel Arbeit.
Vor- und Nachteile des seriellen Bauens
Vorteile des seriellen Bauens
- Verkürzung der Bauzeit – Dank der unterzeichneten Rahmenvereinbarung können Teile der Projektausschreibung, des Vergabeprozesses und der Planung entfallen. Dies sorgt für eine Verkürzung der Baustellenzeiten. Dadurch, dass viele Bauelemente industriell in Vorfertigung entstehen, lässt sich die Bauzeit von Gebäuden verkürzen.
- Geringere Baukosten – Durch die Serienanfertigung werden die einzelnen Bauteile kostengünstiger.
- Reduzierung von Lärm und Bauschmutz – Anwohner haben den Vorteil, dass Arbeiten auf der Baustelle schneller abgeschlossen werden, was damit zu weniger Lärm und Bauschmutz in den Wohngebieten der Städte führt.
- Prozessoptimierung – Behördliche Abstimmungsprozesse können optimiert werden. Dies bedeutet, dass vielfach die Ausführungsplanung standardisiert werden kann. Somit lassen sich großformatige Bauteile mit deutlich weniger Planung realisieren.
- Effizienter Ressourceneinsatz – Da ganze Raumteile industriell vorgefertigt werden, können die benötigten Ressourcen deutlich effizienter eingesetzt werden.
- Emissionsreduzierung und positive Folgen für die Umwelt – Mehr als 60 % der natürlichen Ressourcen werden von der Bauindustrie verbraucht. Beim seriellen Bauen kann auf den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen gesetzt werden. Des Weiteren werden die Baustoffe auf Aspekte der Wohngesundheit überprüft. Insgesamt werden beim seriellen Bauen so wenig als möglich Ressourcen verbraucht.
Nachteile des seriellen Bauens
- Problem der Nachverdichtung und damit verbundene Zusatzkosten – So vielversprechend serielles Bauen auch klingen mag, die Knappheit von Bauland wird damit nicht aufgehoben. Muss physischer Platz für serielles Bauen geschaffen werden, bedeutet dies, dass ältere und intakte Gebäude abgerissen werden müssen. Gerade die daraus resultierende Nachverdichtung erfordert individuelle Lösungen und eine hohe Flexibilität. Die serielle Planung kann bei der Nachverdichtung nur bedingt eingesetzt werden, was oft mit hohen Zusatzkosten und diversen Anpassungen verbunden ist.
- Mangel an gestalterischer Vielfalt – Jede Serienherstellung weist einen Mangel an gestalterischer Vielfalt auf. Selbst bei qualitativen hochwertigen Standards lässt sich eine Gleichförmigkeit bei den Bauelementen nicht vermeiden. Außer, man bringt einen “Spin” mit ein, den aber nur sehr gute Fertighausunternehmen zu einem faieren Preis umsetzen können
Serielle und modulare Bauweisen – Was sollen sie bringen?
Serielles Bauen bedeutet nichts anderes wie die Abkehr von der Einzelfertigung hin zur Serienfertigung nach Prototypen. Dies muss aber nicht bedeuten, dass komplette Gebäude in Serie gebaut werden müssen. Hier überwiegt modulares Bauen. Es werden bestimmte Gebäudemodule gefertigt, die dann später auf der Baustelle zu verschiedenen Gesamtgebäuden zusammengebaut werden. Gebäude können so Unikate sein, auch wenn sie aus seriellen Modulen entstanden sind.
Das serielle Bauen erstreckt sich im Gegensatz modulares Bauen nicht nur auf das Bauverfahren und die Bauweise. Es kommen auch andere Bereiche des Bauprozesses zum Tragen. Dazu gehören die Planung, die Koordination, der Transport, die Logistik und die Produktion.
Serielles Bauen – Wieder Plattenbauten wie in der DDR?
So einfach lässt sich serielles Bauen nicht erklären. Der wohl wichtigste Begriff beim seriellen Bauen ist die Standardisierung von Bauweisen und Bauverfahren. Hierzu werden gleichbleibende Maße, Typen und Verfahrensweisen festgelegt, wie zum Beispiel bei Grundrissen oder bei Einzelelementen. Dabei geht die Standardisierung in der Planung nicht mit der Standardisierung bei der Produktion einher.
Gleiche Module und gleiche Grundrisse können dennoch zu einer Abweichung bei der Bauweise führen. Im Ergebnis wirken die Gebäude oder die Wohnungen nicht identisch. Mithilfe der neuen Technik und computergestützter Planung können zum Beispiel Fassaden variieren oder mit ähnlichen Elementen gestaltet werden. Abwechslung entsteht auch durch die Verwendung von verschiedenen Materialien und durch die Bauweise. Es kann sowohl die Stahlbauweise wie auch die Betonbauweise oder die Hybridbauweise zum Einsatz kommen.
Beim seriellen Bauen können unter anderem auch Konstruktions- und Bauelemente unterschiedlich angeordnet werden, sodass hier ein großes Veränderungspotenzial entsteht. Zahlreiche Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass serielles Bauen nicht in gleich aussehenden Wohnblocks enden muss. Während beim klassischen Plattenbau die Individualität fehlte, sehen die Ergebnisse beim seriellen Bauen ganz anders aus.
In Studien konnte belegt werden, dass die Standardisierung beim Wohnungsbau nicht zu Einschränkungen bei der Nutzung und der Gestaltung führt. Durch verschiedene Individualisierungsmöglichkeiten und eine erforderliche Koordination zeigen, dass serielles Bauen sich deutlich vom wiederholenden Siedlungsbau und den Gebäuden der DDR abhebt.
Unser Fazit zum seriellen Bauen
Serielles Bauen umfasst drei unterschiedliche Aspekte. Die serielle Planung von Gebäuden sagt nichts über die spätere Fertigung aus, auch wenn die Grundrisse gleich sind. Es kommt beim standardisierten Bauen zu Wiederholungen von Elementen, Materialien und bei der Typisierung der Konstruktion. Man kann durchaus sagen, dass serielles Bauen für die massenhafte Herstellung von Modulen in Fabriken abseits der Baustelle vor Ort steht.
Also alles in allem sollten Bauherren und Investoren sich für die richtigen Fertighausunternehmen entscheiden, die individuell planen und einen garantierten Festpreis von über einem Jahr bieten. so schafft man bezahlbaren Wohnraum für (fast). Melden Sie sich gerne über das Kontaktformular für weitere Informationen.
FAQs zum Thema Serielles Bauen
Was ist seriell bauen?
Warum wird seriell gebaut?
Serielle Bauweise wird häufig angewendet, um Kosten zu senken, die Effizienz zu steigern und die Bauzeit zu verkürzen. Durch die Verwendung standardisierter Entwürfe und Bauteile können Fehler reduziert und der Bauablauf optimiert werden. Serielles Bauen eignet sich besonders gut für Projekte mit wiederkehrenden Strukturen wie Wohnungsbau, Hotelketten oder Bürogebäuden.
Wie funktioniert seriell Bauen?
Beim seriellen Bauen werden zuerst standardisierte Entwürfe und Baupläne entwickelt. Anschließend werden die erforderlichen Bauteile in großen Mengen hergestellt oder vorproduziert. Der eigentliche Bau erfolgt dann durch die Montage dieser Bauteile vor Ort. Oft wird dabei auch auf vorgefertigte Module zurückgegriffen, die bereits im Werk komplett oder teilweise hergestellt wurden und nur noch vor Ort zusammengefügt werden müssen.
Gibt es Beispiele für seriell gebaute Gebäude?
Ja, es gibt zahlreiche Beispiele für seriell gebaute Gebäude. Zum Beispiel wurden in einigen Ländern modulare Wohnhäuser entwickelt, bei denen vorgefertigte Module vor Ort zusammengesetzt wurden. Auch Hotelketten verwenden oft standardisierte Entwürfe und Bauteile, um den Bau von Hotels zu beschleunigen. Darüber hinaus werden in einigen Bürogebäuden und Bildungseinrichtungen ähnliche Designkonzepte und Bauteile wiederholt.
Wie entwickelt sich das serielle Bauen in der Zukunft?
Seriell Bauen wird voraussichtlich in der Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Mit dem technologischen Fortschritt und neuen Bautechniken können Serienbauprozesse noch effizienter gestaltet werden. Die Integration von digitaler Planung, BIM (Building Information Modeling) und 3D-Drucktechnologien könnten weitere Fortschritte ermöglichen und die Flexibilität und Individualität im seriellen Bauen erhöhen. Zudem kann seriell Bauen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, indem es effizientere Nutzung von Ressourcen und Energie ermöglicht.
Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.
Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt. Mit seinem Buch “Bau keinen Scheiss” ist er seit Juli 2024 auch Spiegel Bestseller Autor.
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