Köcherfundament

Erfahrungen & Bewertungen zu Tobias Beuler

Im Bau werden Fundamente benötigt. Es gibt es diverse Möglichkeiten in der Auswahl eines Fundaments, doch welche ist die Richtige? Dieser Artikel beleuchtet das Köcherfundament umfangreich, sodass die Entscheidung, ob ein solches Köcherfundament genutzt werden soll, leichter fallen wird.

Im privaten Bau findet ein Köcherfundament nicht häufig Verwendung. Daher ist das Wissen unter Hobby-Handwerkern eher begrenzt. Um das zu ändern, zeigt dieser Artikel die Anwendungsmöglichkeiten der Köcherfundamente auf, erklärt, was es mit dieser Fundamentart auf sich hat und wie man diese eigenhändig herstellen kann.

Tipp: Wer nach dem Köcherfundament schaut, weil er einen Keller bauen möchte, sollte unbedingt auf die Seite “Kellerexperte.com” gehen. dort gibt es eine Auflistung mit den Kellerbauern, die deutschlandweit liefern und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben.

Was ist ein Köcherfundament?

Ein Köcherfundament besteht aus einer Stahlbeton Fundamentplatte und einem Köcher. Solch ein Köcher ist eine Vorrichtung mit einer großen Vertiefung zur Aufnahme der Stützen.

Das Köcherfundament ist zur Gründung von Fertigteilstützen gedacht. Diese Stützen werden in den Köchern durch eine Flachgründung eingelassen. Flachgründungen beschreiben den Prozess, bei dem Fundamente flächenförmig auf die Gründungsfläche abgetragen werden.

Detail zur Fundamentplatte

Wie groß die Stahlbeton Fundamentplatte sein muss, ist abhängig von den statischen Anforderungen. So spielen Biegemomente, horizontale Kräfte und vertikale Lasten eine zentrale Rolle.

Detail zum Köcher

Der Köcher kann entweder auf dem Fundamentblock “aufstehen” oder darin eingelassen werden. Dadurch nimmt er die Biegemomente auf und verhindert, dass die Stütze während der Montage kippt.

Die Innenseite des Köchers ist entweder profiliert, glatt oder gezahnt ausgeführt. Die Tragfähigkeit der Kombination aus Fundament und Stütze wird davon bestimmt, wie gut verzahnt Stütze und innere Köcherwand sind.

Unterschiedliche Bezeichnungen für das Köcherfundament

Ein Köcherfundament wird auch Rohrfundament bzw. Hülsenfundament genannt. Wenn der Köcher nicht aufgesetzt, sondern in den Boden eingelassen wird, dann wird als Synonym Becherfundament bzw. Blockfundament benutzt. Die Gruppe der Fundamente bzw. deren Namen ließen sich beliebig fortsetzen. Aber das waren mal die gängigsten.

Wann verwendet man ein Köcherfundament?

Köcherfundamente finden im privaten Hausbau weniger Verwendung. Dafür sind sie im industriellen Bau umso öfter gefragt. So werden große Halle oder Stadien oft mittels Köcherfundamenten gebaut. Diese dienen der Verankerung von Bauteilen wie Fertigteilstützen. Straßenlaternen können auch mit Köcherfundamenten verankert werden.

Im privaten Hausbau benutzen Heimwerker eher Pfostenträger, um jegliche Stützen zu sichern. Diese Pfostenträger werden einbetoniert, es handelt sich auch um eine Art Köcherfundament, allerdings ist es nicht die baugleiche Herstellung. Köcherfundamente kommen beim Heimwerker eher dann zum Einsatz, wenn ein Betonträger nachträglich verankert werden muss. Heimwerker machen eher Flachgründungen, also z. b. eine kleine Bodenplatte für ein Gartenhaus.

Köcherfundament herstellen

Zur Gründung von Fertigteilstützen dienen Köcherfundamente. Um solch ein Köcherfundament herzustellen, muss erstmal dessen Aufbau klar sein.

Eine Stahl-Fundamentplatte befindet sich am unteren Ende eines Köcherfundaments. Diese Platte richtet sich nach den statischen Erfordernissen und der Größe des aufstehenden Köchers. Der Köcher hat in der Mitte eine Vertiefung, in der die Fertigteilstütze eingelassen wird. Die Verzahnung zwischen der Stütze und der inneren Köcherwandung ist ausschlaggebend für die Tragfähigkeit.

Um ein ganzes Köcherfundament selber herzustellen, muss zuerst ein Blockfundament gefertigt werden. Darauf wird ein Köcher gesetzt. Der Köcher kann entweder in den Betonblock eingelassen werden oder direkt auf das Blockfundament gesetzt werden. Eine äußere Schalung entfällt bei der ersten Variante. Der Köcher ist im Fachhandel zu kaufen. Im Folgenden von diesem Artikel nochmal etwas ausführlicher:

Blockfundament fertigen

Die Größe des Fundaments muss der Statik angemessen sein. Daher ist es beim Gießen wichtig die genauen statischen Anforderungen zu kennen.

Köcher herstellen

Der Köcher ist entweder im Fachhandel zu erwerben oder leicht selber herzustellen. Dafür kann eine Holzschalung oder eine verlorene Schalung verwendet werden. Eine verlorene Schalung bleibt im fertigen Fundament zurück. Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Öffnung im Köcher etwas größer ist als das Bauteil, welches verankert werden soll.

Bauteil und Köcherfundament verbinden

Nachdem diese Schritte erledigt sind, müssen Fundament und Bauteil miteinander verbunden werden. Dafür wird das Bauteil in den Köcher gesetzt und der Hohlraum wird folglich mit Beton bzw. Mörtel aufgefüllt. Daraufhin wird Erde bis zur Oberkante des Köchers hinzugegeben. Es kann vorkommen, dass der obere Teil des Köchers sichtbar bleibt.

Was kostet ein Köcherfundament?

Einen pauschalen, auf alle Situationen übertragbaren Preis gibt es leider nicht. Die Kosten sind von vielen Faktoren abhängig, die individuell in der jeweiligen Situation bestimmt werden müssen. In diesem Artikel werden Beispiele für mögliche Preise gegeben.

Falls ein Fundament geliefert und hergestellt werden soll, sind 160 Euro pro Kubikmeter ein gängiger Preis. Ein Fundament mit Schalung kostet etwa 170 Euro pro Kubikmeter. Ein verfülltes Köcherfundament mit Beton liegt dahingegen preislich bereits bei etwa 236 Euro pro Kubikmeter. Zu beachten ist, dass die Schalung des Fundaments bereits 48 Euro pro Quadratmeter kostet.

Um die wichtigsten Faktoren zu beachten, muss zum Beispiel geklärt sein, ob ein externer Profi das Fundament herstellt oder ob dies ein Heimwerker übernimmt. Falls ein Profi angefragt wird, ist es wichtig zu wissen, ob dieser die ganze Arbeit übernimmt oder nur Teilarbeiten übernimmt. Die Größe des Köcherfundaments ist für die Kostenermittlung ebenso essentiell. Falls eine Bewehrung, also eine Verstärkung der Fundamente, benötigt wird, erhöht diese den Preis.

Fazit zum Thema Köcherfundament

Meistens lassen sich Köcherfundamente nur im industriellen Bau finden, denn die Möglichkeiten eines Köcherfundaments sind beim Heimwerkeln etwas begrenzt, siehe hierzu auch Fertigteilstütze. Allerdings kann es problemlos Anwendung für Pfosten oder Fahnenmaste finden. Im privaten Bau spricht der verhältnismäßig große Aufwand und die etwas hoch angesetzten Preise gegen solch ein Köcherfundament. Dafür spricht jedoch im Gegenzug, dass die Gründung der Stützen dafür sorgt, dass die Elemente verankert und somit tragfähig sind. Generell sind Köcherfundamente von hoher Relevanz, sobald Betonfertigteile verankert werden müssen.

FAQs zum Thema Amerikanische Häuser

Köcherfundamente werden häufig bei der Errichtung von Gebäuden oder Konstruktionen eingesetzt, bei denen einzelne Punkte oder Stützen hohe Lasten tragen müssen. Sie werden zum Beispiel für Carports, Zäune, Masten, Geländer oder kleinere Anbauten wie Terrassen oder Veranden verwendet.

Die Herstellung eines Köcherfundaments beinhaltet in der Regel die folgenden Schritte:

  • Vorarbeiten: Der Boden wird ausgehoben und ggf. verdichtet.
  • Schalung: Eine Schalung in Form eines Köchers oder Zylinders wird an der gewünschten Stelle platziert.
  • Bewehrung: Stahlbewehrung wird in den Köcher eingebracht, um die Stabilität und Tragfähigkeit des Fundaments zu erhöhen.
  • Betonierung: Der Beton wird in die Schalung gegossen und gleichmäßig verteilt.
  • Aushärten: Der Beton wird ausreichend Zeit zum Aushärten gegeben, um die volle Festigkeit zu erreichen.

Ein Köcherfundament bietet verschiedene Vorteile, darunter:

  • Hohe Tragfähigkeit: Durch die tiefe Verankerung im Boden kann ein Köcherfundament hohe Lasten tragen.
  • Flexibilität: Es ermöglicht eine flexible Platzierung von einzelnen Stützen oder Pfosten.
  • Einfache Installation: Die Herstellung eines Köcherfundaments erfordert weniger Material und ist in der Regel schneller und kostengünstiger als größere Fundamenttypen.
  • Geringere Bodenbelastung: Aufgrund der punktuellen Belastung des Bodens kann ein Köcherfundament in bestimmten Fällen eine geringere Bodenbelastung aufweisen.

Ja, die Wahl eines Köcherfundaments hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Bodenbeschaffenheit, der Belastung, den örtlichen Bauvorschriften und der geplanten Konstruktion. Es ist wichtig, eine Bodenuntersuchung durchzuführen, um die Tragfähigkeit des Bodens zu bestimmen, und gegebenenfalls einen Statiker oder Fachmann zu konsultieren, um die Eignung eines Köcherfundaments für Ihr spezifisches Bauprojekt zu bestätigen.

Autor Tobias Beuler

Aktualisiert: 05.06.2021

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Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.

Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.


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