Autor: Tobias Beuler - Fertighausexperte
Kategorie: Fertighaus Anbieter
Datum: 12. Dezember 2022
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Inhaltsverzeichnis
Stützmauern kommen sowohl im Garten als auch an Hängen oder Böschungen zum Einsatz. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir Tipps und Ratschläge zum Bau einer solchen Mauer geben.
Was ist eine Stützmauer?
Mit einer Stützmauer können im Garten nicht bepflanzte Hänge oder eine Böschung abgestützt werden. Je nach Höhenunterschied muss eine Stützmauer an einem Hang im wahrsten Sinne des Wortes echte Schwerstarbeit leisten, denn sie muss den Bereich davor vor herabrutschenden Erdmassen sichern. Dies stellt sowohl an das Material als auch an den Bau der Mauern entsprechende Ansprüche.
Stützmauer-Varianten
Sowohl nach den Gegebenheiten als auch nach dem individuellen Geschmack gibt es die verschiedensten Varianten von Stützmauern.
Trockenmauer
Trockenmauern werden ohne Mörtel oder sonstigen Kleber errichtet. Für Trockenmauern werden die einzelnen Steine aufeinandergeschichtet, was ein wenig Übung erfordert. Durch das korrekte Schichten und somit Verkanten der Steine wird die Trockenmauer robust und stabil. Zur Stabilität trägt auch das Eigengewicht der fertigen Trockenmauer bei. Soll die Mauer noch stabiler werden, kann sie bepflanzt werden. Hier sorgen die Wurzeln für zusätzlichen Halt.
Wichtiger Aspekt bei einer Trockenmauer ist, dass eine solche Stützwand sich nicht für einen sehr hohen und sehr langen Hang eignet.
Stützmauer aus Schalsteinen
Als Schalsteine werden künstliche Steine (L-Steine) aus Leichtbeton oder Normalbeton bezeichnet. Im Kern weisen die Schalsteine senkrechte Luftkammern auf, die nach dem Aufbauen der Mauer mit Erde befüllt und anschließend bepflanzt werden können. Dies sorgt für ein attraktives Aussehen von Schalsteinen und bietet Insekten Lebensraum. Schalsteine sind aufgrund der einfachen Herstellung günstig zu bekommen.
Stützmauer aus Gabionen
Bei Gabionen handelt es sich um Drahtkörbe, die nach dem Aufstellen mit Steinen gefüllt werden. Daher handelt es sich bei Gabionen auch nicht um eine echte Mauer. Die einzelnen Drahtkörbe stehen auf einen Fundamentstreifen aus Beton und lasen sich individuell befüllen und dann bepflanzen. Wurden die Gabionen nach Empfehlung aufgebaut, sind sie als Stützmauer lange haltbar.
Stützmauer aus Beton
Auch wenn solche Mauern eine hohe Tragkraft mit sich bringen, sehen sie wenig ansprechend aus. Es ist ratsam, dass beim Aufbau und der Konstruktion der Mauern mehrere Personen zusammenarbeiten. Heimwerker, die sich gut mit dem Umgang mit Beton auskennen, können aus solche Mauer aus Betonsteinen in Eigenregie aufbauen. Fehlt jedoch das Fachwissen, dann sollte in jedem Fall ein Maurer mit dem Aufbau beauftragt werden.
Pflanzsteine
Im Handel sind Pflanzsteine auch unter der Bezeichnung Pflanzringe oder Böschungssteine zu bekommen. Es gibt sie sowohl in runder als auch in eckiger Form. Alle Varianten haben jedoch eines gemeinsam – sie sind unten und oben offen. Beim Setzen der Pflanzringe sollte darauf geachtet werden, dass sie eine leichte Neigung zur Böschung haben und somit auch versetzt stehen. Nach dem Setzen können die Pflanzsteine mit Kies und Erde befüllt und bepflanzt werden. Dies sorgt für eine attraktive Optik und zusätzlichen Lebensraum für Insekten. Die einzelnen Steine werden durch die Füllung so schwer, dass sie trotz der drückenden Erde des Hangs nicht verrutschen.
Vorteile und Nachteile verschiedener Mauerarten
Je nach gewählter Mauerart kommt es zu den unterschiedlichsten Vor- und Nachteilen.
Trockenmauer aus Naturstein – Vorteile: sieht natürlich aus, weder Mörtel noch Kleber sind nötig, bietet einen attraktiven Blickfang, durch verschiedenen Varianten ist eine individuelle Gestaltung möglich. Nachteile: Der Aufbau einer Trockenmauer erfordert Geschick, empfindlich gegen Schmutz, möglichst nur nach Anleitung zu reinigen.
Komplettsysteme – Vorteile: harmonisches Gesamtbild durch aufeinander abgestimmte Elemente, kann einfach und schnell gebaut werden, vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Nachteile: beim Bauen ist kaum Flexibilität möglich.
Mauersysteme mit Pfeilern – Vorteile: sehr ansprechend, repräsentativ und zeitlos sowie von hoher Qualität, Kombination in vielen Möglichkeiten. Nachteile: der Aufbau erfordert Können und Übung.
Schalsteinmauern – Vorteile: sehr robust und stabil durch Betonfüllung, kann vielseitig eingesetzt werden. Nachteile: einfache Optik, Aushärtezeit durch den Beton sehr lange.
Betonmauern (Schwergewichtsmauern) – Vorteile: stabil, modernes Aussehen und langlebig, verwittert kaum, vielfältig zu gestalten. Nachteile: eventuelle Flecken auf dem Beton müssen vorsichtig und nach Anleitung behandelt werden.
Gabionen – Vorteile: industrieller Charme, Aufbau ist relativ einfach, ideal zum Begrünen, Kleintiere bekommen zusätzlichen Lebensraum. Nachteile: hoher Bedarf an Pflanzen, hohes Gewicht.
Stützmauer selbst bauen
Heimwerker, die ein wenig handwerkliches Geschick haben, können eine Stützmauer auch selbst bauen. Es handelt sich dabei jedoch um einen Kraftakt und es ist von Vorteil, wenn jemand mithelfen kann. Im Übrigen sollten nur Stützmauern bis zu einer Höhe von 120 cm selbst gebaut werden. Für eine höhere Stützwand wird ein Statiker benötigt. Die Arbeit sollte im Anschluss daran von einem Garten- oder Landschaftsbauer verrichtet werden.
Wie sind Stützmauern aufgebaut?
Heimwerker, die ein wenig handwerkliches Geschick haben, können eine Stützmauer auch selbst bauen. Es handelt sich dabei jedoch um einen Kraftakt und es ist von Vorteil, wenn jemand mithelfen kann. Im Übrigen sollten nur Stützmauern bis zu einer Höhe von 120 cm selbst gebaut werden. Für höhere Mauern wird ein Statiker benötigt. Die Arbeit sollte im Anschluss daran von einem Garten- oder Landschaftsbauer verrichtet werden.
Fundament
Je nach Anforderungen an die Mauer bzw. dem verwendeten Material und der vorhandenen Bodenart kommt verdichteter Schotter oder ein betoniertes Streifenfundament zum Einsatz. Kommt das Streifenfundament zum Einsatz, ist es wichtig, dass es immer ein weniger breiter ist als die unterste Steinreihe.
Nichtsdestotrotz muss das Fundament auf einer verdichteten Schotterschicht errichtet werden. Diese Schicht dient als Drainage und besteht meistens aus Beton der mittleren Festigkeitsklasse C12/15.
Wird eine kleinere Stützmauer errichtet, dann reicht verdichteter Schotter in einem ca. 40 cm tiefen Graben. Obenauf kommt zum Ausgleich eine 10 bis 20 cm dicke Betonschicht.
Soll die Stützmauer höher als 120 cm sein, dann wird in jedem Fall ein frostsicheres Streifenfundament mit einer Tiefe von 80 cm benötigt.
Experten raten beim Bau des Fundaments eine Holzverschalung dahinter zu errichten. Sie schützt beim Bau vor der nachrutschenden Erde.
Hinterfüllung
Da eine Seite der Mauer immer Bodenkontakt hat, kommt sie auch mit Sickerwasser in Berührung. Dadurch kann die Frostsicherheit gefährdet werden. Um das Sickerwasser von den Stützmauern fernzuhalten, sollte am Mauerfuß ein Drainagerohr eingesetzt werden. Dies gilt in jedem Fall bei einer wasserundurchlässigen Mauer.
Zusätzlich muss eine Stützmauer mit Splitt oder einem Sand-Kies-Gemisch hinterfüllt werden. Obenauf muss diese Schicht mit einem Gartenvlies abgedeckt werden, damit keine Erde in den Kies sickern kann. Gleiches gilt auch bei Gabionen oder bei einer Mauer mit Hohlräumen.
Wie viel kostet es, eine Stützmauer zu bauen?
Der Preis hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann nicht pauschal beziffert werden.
Was beeinflusst die Kosten für die Stützmauer?
Zu den verschiedenen Faktoren für die Kosten zählen:
Höhe und Länge der Stützmauer
Mauerstärke
Örtliche Gegebenheiten und Anforderungen an die Mauer
Materialien des Fundaments
Bauweise
Ist eine zusätzliche Drainage erforderlich
Müssen statische Berechnungen durchgeführt werden
Welche Maschinen werden benötigt
Zusätzliche Maßnahmen beim Bau
Preise eines ausführenden Betriebes, wenn nicht in Eigenregie gearbeitet wird
Beispiel-Kosten
Für eine Gabionen-Stützmauer mit 6 m Länge, 1 m Höhe und 50 cm Mauerstärke fallen folgende Kosten an:
Fundament inklusive Lieferung
65 Euro
Gabionen Elemente
220 Euro
Steinfüllung inklusive Lieferung
770 Euro
Mietkosten Rüttelplatte
80 Euro
Gesamtkosten
1.135 Euro
Unser Fazit zur Stützmauer
Stützmauern sind sowohl dekorative als auch schützende Gartenelemente. Die Auswahl an Varianten ist riesig und kann so allen individuellen Bedürfnissen gerecht werden. In jedem Fall muss der Bau einer solchen Mauer sehr gut geplant werden. Bei Unsicherheiten sollte ein Fachmann zurate gezogen werden, damit es nicht zu kostenintensiven Fehlern beim Aufbau kommt.
FAQs zum Thema Stützmauer
Welche Materialien werden für Stützmauern verwendet?
Wann sollte man eine Stützmauer bauen?
Eine Stützmauer sollte in folgenden Situationen in Betracht gezogen werden:
- Wenn es Höhenunterschiede in einem Gelände gibt, die ausgeglichen werden müssen.
- Wenn es Anzeichen von Bodenerosion oder Hangrutschungen gibt.
- Wenn das Gelände für eine optimale Nutzung terrassiert werden soll.
- Wenn eine ästhetische Gestaltung des Geländes gewünscht ist.
Benötige ich eine Baugenehmigung für den Bau einer Stützmauer?
Die Anforderungen für eine Baugenehmigung können je nach Standort und örtlichen Vorschriften variieren. In einigen Fällen kann der Bau einer Stützmauer eine Baugenehmigung erfordern, insbesondere wenn es sich um größere oder höhere Strukturen handelt. Es ist ratsam, sich mit den örtlichen Bauvorschriften und Genehmigungsverfahren vertraut zu machen und gegebenenfalls eine Genehmigung einzuholen, bevor mit dem Bau begonnen wird.
Wie lange dauert es, eine Stützmauer zu bauen?
Die Bauzeit einer Stützmauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe der Mauer, dem gewählten Material, der erforderlichen Bodenvorbereitung und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Kleinere Stützmauern können in wenigen Tagen gebaut werden, während größere und komplexere Projekte Wochen oder sogar Monate dauern können.
Wie viel kostet der Bau einer Stützmauer?
Die Kosten für den Bau einer Stützmauer variieren stark und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe und Höhe der Mauer, dem gewählten Material, der Bodenbeschaffenheit, dem Arbeitsaufwand und den örtlichen Baupreisen. Es ist ratsam, mehrere Kostenvoranschläge von professionellen Bauunternehmen einzuholen, um eine genaue Schätzung zu erhalten.
Wie kann ich sicherstellen, dass meine Stützmauer stabil ist?
Die Stabilität einer Stützmauer ist von entscheidender Bedeutung, um mögliche Schäden oder Einstürze zu verhindern. Es ist wichtig, dass die Mauer von qualifizierten Fachleuten geplant und gebaut wird. Ingenieure können die spezifischen Anforderungen des Standorts berücksichtigen und die richtige Dimensionierung, Drainage und Verankerung der Mauer sicherstellen. Regelmäßige Inspektionen und Wartung sind ebenfalls wichtig, um eventuelle Schäden frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.
Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.
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