Wasserenthärtungsanlage

Erfahrungen & Bewertungen zu Tobias Beuler

In der Regel ist unser Wasser aus der Leitung hart, also kalkhaltig. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist, bringt kalkhaltiges Wasser eine Vielzahl von Nachteilen mit sich. Aus diesem Grund wünschen sich immer mehr Nutzer, dass es Möglichkeiten gibt, das Wasser zu entkalken. Die Lösung ist hier die Wasserenthärtungsanlage. Um von einer solchen Wasserenthärtungsanlage zu profitieren, muss einiges an Hintergrundwissen vorhanden sein. Zum einen geht es um die Funktionsweise, die verschiedenen Modelle, den Einbau und worauf beim Kauf noch zu achten ist. Mit unserem Ratgeber möchten wir versuchen, die verschiedenen Fragen rund um die Wasserenthärtungsanlage zu beantworten.

Was ist eine Wasserenthärtungsanlage?

Eine Wasserenthärtungsanlage sorgt dafür, dass das harte, also kalkhaltige Wasser von Kalk befreit und somit weicher wird.

Enthärtungsanlagen gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Dies bedeutet daher, dass Wasserenthärtungsanlage nicht gleich Wasserenthärtungsanlage ist, denn die Modelle unterscheiden sich durch die verschiedenen Funktionsweisen, die wir im Folgenden näher beschreiben.

Bevor Verbraucher sich zum Kauf einer Wasserenthärtungsanlage entscheiden, ist es sinnvoll zu überprüfen, welchem Härtegrad das Wasser entspricht. Unser Leitungswasser wird in vier Härtegrade eingestuft und reicht von weich über mittel und hart bis zu sehr hart.

Die Härtegrade im Einzelnen:

  • Weiches Wasser – Härtegrad von 7,3 °dH (deutscher Härte)

  • Mittleres Wasser – Härtegrad bis 14 °dH

  • Hartes Wasser – Härtegrad bis 21,3 °dH

  • Sehr hartes Wasser – Härtegrad über 21,3 °dH

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Enthärtungsanlagen. Unterschieden wird dabei in die chemische und die physikalische Art. Erwiesenermaßen funktioniert nur die chemische Art, denn die physikalische Art erinnert ein wenig an Magie. Hier wird versucht, mit elektrischen bzw. magnetischen Feldern die Kalkkristalle zu verändern, sodass eine geringere Kalkproduktion das Ergebnis ist. Diese Methode wurde im Test nicht bestätigt.

Funktionsweise von Wasserenthärtungsanlagen

Aus hartem Wasser entsteht mittels chemischer Prozesse in einer Wasserenthärtungsanlage weiches Wasser. Je nach Modell und Hersteller der Enthärtungsanlagen funktioniert dies auf unterschiedlichen Wegen. In unserem Ratgeber werden wir später noch genauer auf die einzelnen Funktionen eingehen.

Um Wasser mithilfe einer Wasserenthärtungsanlage umzuwandeln, ist ein bestimmtes Verfahren nötig, welches auch als Kationenaustausch bezeichnet wird.

Um Wasser mithilfe einer Wasserenthärtungsanlage umzuwandeln, ist ein bestimmtes Verfahren nötig, welches auch als Kationenaustausch bezeichnet wird.

Durch die Wasserenthärtungsanlage werden die Erdalkalien (Barium, Calcium, Magnesium und Strontium) aus dem Wasser gefiltert. In der Enthärtungsanlage befinden sich Austauschharze, welche mit einer Kochsalzlösung aufgefüllt werden. Klassische Enthärtungsanlagen benötigen für die Regeneration das Salz. Im Ionenaustauschharz lagen sich die Ionen, welche für die Kalkbildung in den Rohren verantwortlich sind, ab. In erster Linie handelt es sich hierbei um Calcium- und Magnesium-Ionen. Sobald Wasser durch das Austauschharz fließt, werden die Erdalkalien gegen Natrium-Ionen aus dem Salz ausgetauscht. Es beginnt der Regenerationsprozess und das Wasser wird mit Natrium-Ionen angereichert.

Vor- und Nachteile von Wasserenthärtungsanlagen

Verbraucher müssen sich vor dem Kauf einer Wasserenthärtungsanlage darüber im Klaren sein, dass es neben den zahlreichen Vorteilen einer solchen Enthärtungsanlage auch Nachteile gibt, die beachtet werden müssen. Wir möchten sowohl die Vor- als auch die Nachteile genauer betrachten, um uns ein besseres Bild von einer Wasserenthärtungsanlage zu machen.

Vorteile

Schauen wir uns als Erstes die Vorteile einer Enthärtungsanlage genauer an.

Reduzierung von Kalkablagerungen

Die Wasserenthärtungsanlage sorgt dafür, dass es zu deutlich weniger Kalkablagerungen an den wasserführenden Haushaltsgeräten kommt.

Zusätzlich sorgt weniger Kalk im Wasser für deutlich weniger Kalkablagerungen an Fliesen, Keramik und Chrom in Küche und Bad. In der Folge bedeutet dies, dass weniger geputzt werden muss und das Putzen insgesamt leichter von der Hand geht.

Längere Lebensdauer von Geräten

Erwiesenermaßen wird die Lebensdauer der Geräte durch kalkarmes Wasser verlängert. Gleichzeitig können so auch Heizkosten gespart und der Reinigungsaufwand verringert werden.

Verbesserte Wasserqualität

Durch die verbesserte Wasserqualität profitieren auch die Haut und die Haare, denn beide werden bei der Reinigung geschmeidiger. Durch das kalkarme Wasser schäumen Seifenprodukte wie Waschmittel, Putzmittel, Shampoo und Badezusätze besser. Gleichzeitig steigt die Reinigungsqualität und es werden bessere Reinigungsergebnisse erzielt. Weiches Wasser lässt Wäsche und Kleidung weicher werden und aufgrund der fehlenden Verkalkung halten die Fasern der Wäsche länger.

Kalkarmes Wasser wirkt sich auch positiv auf das Wachstum von Zimmerpflanzen aus. Werden die Pflanzen mit kalkhaltigem Wasser gegossen, kann dies zu Rückständen auf den Blättern führen, die sich wiederum negativ auf das Wachstum auswirken.

Im Übrigen schmecken Kaffee und Tee durch weiches Wasser deutlich besser und aromatischer.  

Einsparungen bei Reinigungsmitteln

Da weiches Wasser dafür sorgt, dass Seifenprodukte besser aufschäumen, führt dies zu einem sparsameren Verbrauch mit den jeweiligen Produkten. Dies wirkt sich auf der einen Seite positiv auf unsere Umwelt aus und auf der anderen Seite entlastet dies auch den Geldbeutel.

Nachteile

Nachdem wir jetzt ausführlich über die Vorteile der Wasserenthärtungsanlage berichtet haben, sollten Verbraucher voller Euphorie die Nachteile einer Enthärtungsanlage nicht vollkommen außen vor lassen.

Entzug der Mineralstoffe aus dem Trinkwasser

Durch eine Wasserenthärtungsanlage, welche mit einem Ionenaustauscher funktioniert, wird die Trinkwasserqualität, die von den örtlichen Trinkwasser-Versorgungsunternehmen eingespeist wird, deutlich verändert. Kalk im Wasser (Grad der Wasserhärte) besteht größtenteils aus den Mineralstoffen Calcium und Magnesium. Bei hartem Wasser sind sehr viele dieser Mineralstoffe enthalten. Die Enthärtungsanlage tauscht die Calcium- und Magnesium-Ionen gegen Natrium-Ionen aus. Das Wasser enthält danach deutlich mehr Natrium. Grund hierfür ist das Salz im Vorratsbehälter der Entkalkungsanlage.

Laut Ernährungswissenschaftler ist das Entfernen der Mineralstoffe aus dem Trinkwasser unerwünscht. Viele Verbraucher achten beim Kauf von Mineralwasser auf die Hinweise „Reich an Kalzium und Magnesium“ oder „Natriumarm“. Mit dem Ionenaustauscher wird beim Leitungswasser genau das Gegenteil erreicht. Steigt bei Verwendung einer Entkalkungsanlage der Natriumwert des Leitungswassers an, muss gerade bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung ein Augenmerk darauf gelegt werden. Dies gilt auch bei einer salzarmen Ernährung bei Menschen, die unter Nierenproblemen leiden.

Ist der eigentliche Natriumwert des Trinkwassers schon sehr hoch, kann es durch die Wasserenthärtungsanlage schnell zu einer Grenzüberschreitung bei den Natriumwerten kommen. Gemäß der Trinkwasserverordnung sollte der Natriumwert nicht über 200 mg/l liegen.

Zudem kann Salz zu einer Verkeimung des Leitungswassers führen. Bei zu langen Verweilzeiten des Leitungswassers im Austauscherharz der Entkalkungsanlage kommt es zu einer deutlich vermehrten Keimbelastung. Kommt es bei Nutzung einer Entkalkungsanlage zu längeren Standzeiten des Trinkwassers, muss bei der Regeneration des Ionenaustauscherharzes auf eine Desinfektion des Harzes innerhalb der Enthärtungsanlage geachtet werden.

Anschaffungskosten

Eine Wasserenthärtungsanlage verursacht nicht nur bei der Anschaffung und für die Installation Kosten. Um den Betrieb der Enthärtungsanlage sicherzustellen, muss regelmäßig Salz gekauft und nachgefüllt werden. Wird das Nachfüllen des Salzes vernachlässigt, funktioniert die Regeneration nicht mehr. Des Weiteren benötigt eine Enthärtungsanlage Energie für den Betrieb. Bei den Kosten für die Wasserenthärtungsanlage dürfen auch die Kosten für die regelmäßige Wartung nicht vergessen werden. Laut DIN EN 806-5 wird eine Wartung alle sechs Monate empfohlen. Mindestens einmal pro Jahr sollte die Wartung durch einen Fachmann erfolgen. Viele Unternehmen bieten hierzu spezielle Wartungsverträge an.

Höherer Wasserverbrauch

Um eine Enthärtungsanlage mit Salz zu betreiben, wird für die Regenerationsvorgänge zusätzlich Wasser benötigt, was letztendlich den Wasserverbrauch in die Höhe treibt. Eine Wasserenthärtung von Wasser kann je nach Größe der Wasserenthärtungsanlage nur in bestimmten Mengen erfolgen. Sobald diese Menge erreicht ist, muss die Regeneration erfolgen. Dazu muss das Ionenaustauscherharz in regelmäßigen Abständen mit Wasser gespült und anschließend mit einer neuen Natriumchlorid-Lösung befüllt werden. Dieser Prozess verbraucht viele Liter wertvolles Wasser. Als anschauliches Beispiel dient hier ein Einfamilienhaus mit drei bis vier Personen. Pro Jahr kann der zusätzliche Wasserverbrauch durch die Regeneration bei sehr hartem Wasser  bei mehreren tausend Litern liegen.

Umweltauswirkungen

Enthärtungsanlagen haben deutlich Auswirkungen auf die Umwelt. Bei Nutzung der Ionenaustauscher gelangen hohe Mengen an Chlorid und Natrium in das Abwasser. In einigen Versorgungsgebieten kann die Belastung durch Chlorid im Wasser extrem stark ansteigen. Kommunale Kläranlagen können die Chlormengen aus dem wasserlöslichen Chlor nicht entfernen. In der Folge kommt es zu einem stetigen Anstieg von Chlor in den Gewässern. Dies kann dazu führen, dass in den Gewässern empfindliche Lebensarten aussterben und robuste sich weiter ausbreiten. Das gesamte Artengefüge einer Lebensgemeinschaft kann dadurch verändert werden. In einigen Ländern wie zum Beispiel Kalifornien gibt es mittlerweile ein Gesetz, das Behörden bei zu hohen Chlorid-Werten im Abwasser erlaubt, die Nutzung von Ionenaustauschern für private Zwecke zu verbieten.

Des Weiteren schäumen seifenhaltige Reinigungsmittel in Kombination mit kalkarmen Wasser nicht mehr so gut, sodass Verbraucher mehr dieser Produkte nutzen, die dann wieder die Umwelt belasten.

Verrostete Leitungen

Eine Wasserenthärtungsanlage führt zu einer grundlegenden Änderung beim korrosionschemischen Verhalten von Wasser. Dies bedeutet, dass das Wasser metallaggressiv wird. Grund hierfür ist, dass durch die Enthärtungsanlage das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht im Wasser gestört wird. Es entsteht so überschüssige Kohlensäure, die langfristig das Metall von Wasserleitungen und Haushaltsgeräten angreift. Es kann zu Schäden in der Trinkwasserinstallation, dem sogenannten Lochfraß, kommen. Um einer solchen Metallaggressivität vorzubeugen, wird meistens das Wasser in der Enthärtungsanlage mit „unbehandelte“ Wasser verschnitten oder es wird mit Inhibitoren (Phosphaten) nachbehandelt. Durch eine unzureichende Nachbehandlung des weichen Wassers kann es zu Korrosionsschäden an Wasserleitungen und Haushaltsgeräten kommen.

Kein kalkfreies Wasser

Vielfach werden Wasserenthärtungsanlagen auch als Weichwasseranlagen bezeichnet. Solche Anlagen sorgen im Rahmen der Wasserenthärtung für weiches Wasser, aber keinesfalls für vollkommen kalkfreies Wasser. Um der oben erwähnten Korrosion vorzubeugen, muss das enthärtete Wasser mit unbehandeltem Wasser verschnitten werden. Dies geschieht bei den meisten Wasserenthärtungsanlagen automatisch, da eine Restwasserhärte von 4 – 8 °dH im Wasser belassen wird. Auch mit einem so geringen Grad an Wasserhärte kommt es definitiv zu Kalkablagerungen. Es ist also ein Trugschluss, dass die Nutzung einer Wasserenthärtungsanlage dafür sorgt, dass es nie wieder zu Kalkflecken auf Oberflächen wie Armaturen oder der Duschwand aus Glas kommt. Ein komplette Wasserenthärtung bzw. die Entkalkung des Wassers auf 0 °dH ist in der Regel nicht üblich.

Arten von Wasserenthärtungsanlagen

Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es viele verschiedene Wasserenthärtungsanlagen. Wir haben uns drei davon näher angeschaut.

Ionenaustauscher

Am häufigsten wird eine Wasserenthärtungsanlage mit einem Ionenaustauscher verwendet. Dabei strömt das Wasser durch den Behälter mit dem Ionenaustauscher. Beim Durchfluss werden dem harten Wasser die Calcium- und Magnesium-Ionen entzogen und gegen Natrium-Ionen ausgetauscht. Die übrigen Ionen des Trinkwassers werden davon nicht berührt.

In regelmäßigen Abständen muss der Ionenaustauscher mit einer 8 bis 12 %igen Natriumchlorid-Lösung (Regeneriersalz) regeneriert werden. Dabei werden die aufgenommenen Ionen aus Calcium und Magnesium gegen Natrium-Ionen aus der Salzlösung ausgetauscht. Dabei wird die Natriumchlorid-Lösung mit Wasser gespült, welches anschließend über das Abwasser abfließt.

Je nach Größe des Haushalts kommen Einzel- oder Doppelanlagen mit einem Ionenaustauscher zum Einsatz.

Umkehrosmose-Systeme

Eine weitere Variante der Wasserenthärtung sind Umkehrosmose-Systeme. Wir haben uns gefragt, wie eine solche Umkehrosmose-Anlage funktioniert. Im Rahmen der Reinigung bei. Der Umkehrosmose wird das Wasser in Wasser- und Schmutzpartikel aufgespalten. Die Partikel werden danach getrennt und in Abwasser und Osmosewasser aufgeteilt. Dies ist durch eine Umkehrung des natürlichen osmotischen Verlangens  nach einem Konzentrationsausgleich möglich.

Der physikalische Prozess der Umkehrosmose wurde ursprünglich für die Wasseraufbereitung für Raumfahrt und Militär entwickelt. So konnte Abwasser wieder trinkbar gemacht werden. Normalerweise versuchen Moleküle in einer Flüssigkeit sich gleichmäßig zu verteilen, um die Konzentration im Wasser stabil zu halten. Durch den Einsatz von Umkehrosmose-Systemen wird der Druck des osmotischen Verlangens in die entgegengesetzte Richtung gelenkt. Die Moleküle im Wasser können sich trennen, was zu einer extrem feinen Reinigung führt. Das verunreinigte Wasser mit den Schmutzpartikeln wird über den Abfluss entsorgt.

Mit der Umkehrosmose wird hartes Wasser nicht nur weicher, sondern es werden neben dem Kalk auch alle im Wasser gelösten Stoffe entfernt. Dazu zählen Uran, Nitrat, Nitrit, Medikamentenrückstände, Viren, Bakterien, Fungizide, Asbest, Pestizide, Hormone, Keime und Herbizide. Deutsches Trinkwasser ist qualitativ so hochwertig, dass eine solche Reinigungsleistung nicht nötig ist. Zudem sind die Betriebskosten für Umkehrosmose-Systeme sehr hoch, denn sie verbrauchen sehr viel Energie.

Elektromagnetische Wasserenthärtungsanlagen

Es handelt sich hier um die physikalische Wasserenthärtung. Durch elektrische oder magnetische Felder soll die Struktur der Kalkkristalle so verändert werden, dass sie sich nicht mehr an Rohren und Wasserleitungen ablagern können. Um dies zu erreichen, werden Magnete oder stromführende Drähte von außen an die Wasserrohre angebracht.

Schon im Jahre 2000 wurden Studien und ein Test dazu veröffentlicht. Das Ergebnis war ernüchternd, denn es konnte keinerlei Wirkung festgestellt werden. Ein Test, der Ende der 1980er Jahre durchgeführt wurde, konnte mit diesem erneuten Test bestätigt werden.

Bisher gibt es noch keine plausible Hypothese zur Wirksamkeit einer solchen Wasserenthärtungsanlage. Veröffentlichte wissenschaftliche Experimente, um die Wirksamkeit zu beweisen, konnten nicht reproduziert werden.

Auswahl der richtigen Wasserenthärtungsanlage

Verbraucher stellen sich jetzt mit Recht die Frage, für welche Enthärtungsanlage sie sich entscheiden sollen. Darauf gibt es keine pauschale Antwort, denn im Vorfeld müssen einige Faktoren geklärt sein.

Berücksichtigung von Haushaltsgröße und Wasserbedarf

Bevor Nutzer sich für den Kauf und den Einbau einer Wasserenthärtungsanlage entscheiden, sollte die Größe des Haushalts bzw. die Anzahl der Nutzer geklärt werden. Die beste Wasserenthärtungsanlage bringt nichts, wenn der gewünschte positive Effekt nicht an allen Verbrauchsstellen ankommt.

Ebenso wichtig wie die Haushaltsgröße ist der Wasserbedarf bzw. die Kapazität der Wasserenthärtungsanlage. Dabei ist klar, dass die Kapazität mit der Größe des Ionenaustausches steigt. Die Kapazität ist dabei von zwei wichtigen Faktoren abhängig.

  • Wasserverbrauch im m³

  • Wasserhärte in °dH

Um also die Kapazität zu ermitteln, muss einfach der tägliche Wasserverbrauch mit der Wasserhärte multipliziert werden. Je höher die Wasserhärte und je größer der tägliche Verbrauch ist, umso größer muss die Kapazität der Wasserenthärtungsanlage sein.

Qualität und Grad der Wasserhärte

Verbraucher müssen sich bewusst machen, welche Qualität von Wasser sie möchten bzw. welchen Grad die Wasserhärte des Leitungswassers im Endeffekt haben soll. Neben den oben erwähnten Vorteilen kommt es auch auf den Geschmack des Wassers an. Insbesondere Tee- und Kaffeetrinker legen großen Wert auf weiches Wasser, denn dann kommen die Aromen des Heißgetränks besser zur Geltung.

Hat das Wasser aus der Leitung eine Härte von 14 °dH oder gar mehr, dann lohnt es auf jeden Fall, sich für eine Wasserenthärtungsanlage zu entscheiden. Experten gehen davon aus, dass bei einer Wasserhärte von 8,3 bis 8,4 °dH die Verbraucher von den meisten Vorteilen profitieren. Wird eine Enthärtungsanlage eingebaut, dann raten Experten zu einer Resthärte des Wassers von 3,0 bis 6,0 °dH.

Kosten und Wartungsaufwand

Außer den Anschaffungskosten, auf die wir später näher eingehen, müssen Verbraucher mit laufenden Betriebskosten von 0,20 bis 0,40 Euro pro Tag rechnen. Dies bedeutet zwischen 70 und 140 Euro pro Jahr. Oftmals liegen die tatsächlichen Kosten deutlich über diesen Zahlen.

Neben den laufenden Betriebskosten muss auch mit regelmäßigen und jährlichen Wartungskosten für die Enthärtungsanlage gerechnet werden. Im Allgemeinen betragen diese zwischen 100 und 200 Euro.

Dies bedeutet, dass eine Wasserenthärtungsanlage nach der Anschaffung pro Jahr mindestens noch rund 200 Euro an Kosten verursacht.

Was kostet eine Wasserenthärtungsanlage?

Die Kosten für eine Wasserenthärtungsanlage hängen von verschiedene Faktoren ab. Dazu zählen:

  • Welche Technologie für die Enthärtung

  • Welche Geräteleistung

  • Welcher Hersteller oder ein No-Name-Produkt

  • Ausstattung des Geräts

  • Steuerung des Geräts

  • Einbaukosten

  • Betriebskosten

  • Wartungskosten

Geht es um einen Kosten-Nutzen-Relation, dann müssen sämtliche Kostenpositionen für die Gesamtkalkulation berücksichtigt werden.

Die günstigste Anlage für ein Einfamilienhaus ist schon ab rund 500 Euro zu bekommen. Jedoch gibt es hier auch Modelle, die bis zu 4.000 Euro kosten.

Für eine mittelpreisige Wasserenthärtungsanlage für einen mittelgroßen Haushalt ist mit Kosten von 1.000 bis 2.000 Euro zu rechnen.

Ab 1. Januar 2020 ist eine staatliche Förderung für den Einbau von Wasseraufbereitungsanlagen wie Enthärtungs- und Dosieranlagen sowie Heizungsbefüllstationen laut dem Merkblatt zu den förderfähigen Kosten im Rahmen Heizen mit erneuerbaren Energien, möglich.

Installation und Wartung von Wasserenthärtungsanlagen

Allein  mit der Installation einer Wasserenthärtungsanlage ist es leider nicht getan. Damit die Anlage richtig funktionieren kann, muss sie regelmäßig gewartet und gereinigt bzw. es müssen Filter und Kartuschen erneuert werden. Wir haben uns daher nicht nur die Installation, sondern auch die regelmäßigen Folgearbeiten genauer angeschaut.

Installation und Anschluss an die Wasserleitung

Fachhandwerker können eine Wasserenthärtungsanlage innerhalb kürzester Zeit installieren. Die Anlage wird dabei direkt an die Hauptwasserleitung im Hauswassernetz installiert. Sie sollte hinter dem Wasserzähler und einem Schutzfilter montiert sein.

Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann die Entkalkungsanlage auch in Eigenleistung installiert werden. Dabei muss folgenderweise vorgegangen werden:

  • Wasser abstellen

  • Wasserleitung nach dem Wasserzähler und dem Schutzfilter auftrennen 

  • Anschlussblock an der aufgetrennten Stelle einsetzen

  • Entkalkungsanlage mit Hilfe der Flexschläuche am Anschlussblock anschließen

  • Spülwasserschlauch zum Abfluss führen

  • Stromanschluss an der Steckdose anschließen

  • gegebenenfalls Entkalkungsanlage programmieren

Wartung und Reinigung der Anlage

Gemäß der Norm DIN EN 806-5 sind die Inspektions- und Wartungsintervalle für eine Enthärtungsanlage vorgeschrieben. Bei der Wartung dürfen nur Regeneriersalztabletten nach EN 973 Typ A verwendet werden.

Die vorgeschriebene Wartung umfasst die folgenden Punkte:

  • Wasserhärte messen

  • Anlage auf Dichtheit überprüfen

  • Regenerationslauf überprüfen

  • Harzbett reinigen und desinfizieren

  • Steuerelektronik auf Funktion überprüfen, eventuelle Updates installieren

  • Einstellungen der Elektronik überprüfen

  • Sicherheitsschwimmer im Salzbehälter prüfen

  • bei Bedarf Salz nachfüllen

  • Wartungsprotokoll erstellen und Prüfplakette anbringen

Ersetzen von Filtern und Ionenaustauscherharzen

Im Rahmen der vorgeschriebenen Wartung werden eventuell auch neue Filter eingesetzt sowie die Ionenaustauschharze erneuert.

Alternativen zur Wasserenthärtungsanlage

Üblicherweise werden Wasserenthärtungsanlagen nur von Hausbesitzern für deren eigenen Haushalt gekauft und installiert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Mieter hartes Wasser in ihrer Wohnung hinnehmen müssen. Es gibt verschiedene Methoden, den Härtegrad des Wassers positiv zu ändern und weiches Wasser zu bekommen.

Verwendung von Wasserfiltern

Die Verwendung von Wasserfiltern ist nicht nur für Mieter ein Thema, sondern auch für alle, die nur hin und wieder das Wasser für ihren Tee oder Kaffee entkalken wollen. Vielfach gleichen die Wasserfilter einer Kanne, in dessen Inneren sich der Filtereinsatz befindet, der gewechselt werden kann, befindet. Mithilfe dieses Filters werden die Moleküle von Magnesium und Kalzium gegen Natrium ausgetauscht. Der Filter enthärtet das Wasser und befreit es von Keimen und anderen Belastungen.

Solche Filter bringen auch viele Nachteile mit sich. Zum einen kann es zu einer höheren Keimbelastung des Wassers kommen, wenn die Filter nicht gründlich gereinigt oder zu lange genutzt werden. Vielfach erreichen die Filter auch nicht die genannten Kapazitäten und durch das regelmäßige Wechseln der Filter erhöht sich der Preis für einen Liter Wasser deutlich.

Verwendung von Alternativprodukten für die Reinigung

Als Alternative zur Wasserenthärtungsanlage gibt es schon seit einigen Jahren die Kalkschutzanlage, mit der die Mineralstoffe Magnesium und Kalzium im Wasser erhalten bleiben. Dem Wasser wird auch kein zusätzliches Natrium beigefügt. Stattdessen wird dafür gesorgt, dass sich sogenannte Impfkristalle bilden, an denen sich der Kalk aus dem Wasser festsetzen kann. In der Folge lagern sich die mikroskopisch kleinen Kalkkristalle nicht an, sondern werden bei jeder Wasserentnahme ausgeschwemmt. Verbraucher, die die Trinkwasserqualität erhalten wollen, sollten über den Kauf einer Kalkschutzanlage nachdenken. Im Übrigen wird durch eine solche Anlage auch das Risiko der Korrosion nicht erhöht.

Tipps zur effektiven Nutzung und Wartung der Anlage

Mit einer Wasserenthärtungsanlage kann deutlich an Wasch- und Spülmitteln gespart werden. Das schont die Umwelt und spart bares Geld. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, wenn nach dem Einbau einer Wasserenthärtungsanlage die Verbrauchsmengen für Wasch- und Spülmittel an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Bis zur wirklichen Umgewöhnung ist es ratsam sich die neuen Mengen zu notieren, damit nicht aus Versehen, mit den alten mengen hantiert wird. Dies spart Geld und es werden nicht unnötig Chemikalien ins Abwasser geleitet.

Im Normalfall wird die Wasserenthärtungsanlage nach der Wasseruhr installiert. Es kann durchaus lohnend sein, wenn an Abzweigungen für das Gartenwasser oder den Pool gedacht wird.

Fazit zur Wasserenthärtungsanlage

Je nach Härtegrad des Wassers gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit einer Wasserenthärtungsanlage die Qualität des Wassers deutlich zu verbessern. Für welche Methode sich der Verbraucher entscheidet, hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte dementsprechend geprüft werden.  

Wichtig bei jeder Art von Enthärtungs- oder Entkalkungsanlagen ist die regelmäßige Reinigung und Wartung. Je nach Modell der Anlage kann dies einen erheblichen Aufwand bedeuten. Des Weiteren sollten nicht nur die Vorteile zur Kaufentscheidung herangezogen werden, sondern auch die diversen Nachteile. Unter anderem ist es möglich, dass sich durch eine Filteranlage der Geschmack des Wassers negativ verändert.

Autor Tobias Beuler

Aktualisiert: 05.06.2021

social icon social icon social icon

Newsletter Anmeldung

Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.

Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.


Auf unserer Website erhalten Sie kostenlose Tipps rund rum den Fertighausbau und können auf Wunsch eine individuelle Betreuung Ihres Bauprojekts buchen. Unsere Experten helfen Ihnen u. a. beim Prüfen von Angeboten und Baubeschreibungen oder dem Optimieren von Werkverträgen, damit Sie Baurisiken mindern können. Zudem besuchen wir Baustellen vor Ort und führen bspw. Rohbaukontrollen durch oder begleiten Hausabnahmen.

Holen Sie sich professionelle Unterstützung und verhindern Sie Bauzeitverzögerungen, Mängel oder lästige Diskussionen um Schadensersatzansprüche. Wir helfen Ihnen.

Shop - Unsere 4 Bestseller

Rohbaukontrolle Haus Produktbild

1.499,40  inkl. MwSt.

Mehr Informationen zu Fertighäusern und weiteren Themen

Wenn Sie sich noch unsicher sind, ob diese Bauform, die richtige für Sie ist, empfehlen wir Ihnen sich noch weitere Artikel und Erfahrungsberichte auf unserer Homepage durchzulesen. Der Fertighausexperte hat mehrere Bauvorhaben begleitet und kann daher einen ausführlichen Einblick in Fertighaus-Welt geben. Auf der Startseite finden Sie im Menü eine Übersicht zu den weiteren Berichten.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet.

Post comment