Viele Bauherren denken vermutlich bei der Planung ihres Traumhauses nicht als Erstes an den Hausanschluss für Strom. Strom ist schließlich einfach da. Leider stimmt das so nicht, denn bei einem Neubau fehlen alle Hausanschlüsse an das Versorgungsnetz rund um Strom, Wasser, Kommunikation und weiteres. Der Stromanschluss sollte in jedem Fall Teil der Budget- und Terminplanung sein. Wir möchten mit dem folgenden Ratgeber zeigen, worauf Bauherren sie beim Hausbau und beim Strom Netzanschluss achten müssen, damit alle Termine eingehalten und die Kosten für den Hausanschluss Strom in der Gesamtkalkulation für das Bauvorhaben berücksichtigt werden.
Was ist ein Stromanschluss für ein Haus?
Mittels des Stromnetzanschlusses wird das Stromversorgungsnetz (örtliches Niederspannungsnetz) mit der elektrischen Anlage (Kundenanlage) des Hauses verbunden. Der Stromanschluss für das Gebäude beginnt bereits an der Anschlussstelle des Niederspannungsnetzes, bis er im Hausanschlusskasten des Kunden endet. So wird sichergestellt, dass das Grundstück mit Strom versorgt ist. Die Bauteile, die sich hinter dem Hausanschlusskasten befinden, gehören zur Kundenanlage. Davon ausgenommen ist der Zähler.
Woraus besteht der Stromanschluss?
Diverse Komponenten gehören zum Strom Netzanschluss. Jede der Komponenten hat bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Zu den Komponenten zählen:
Netzanschluss- bzw. Netzverknüpfungspunkt
Hausanschlussleitung
Hauseinführung, welche auch als Wanddurchführung bezeichnet wird
dazugehöriges Schutzrohr
Hausanschlusskasten bzw. Außenwand Hausanschlusskasten mit Sicherungen
Dabei ist es wichtig, dass die Kundenanlage den aktuellen technischen Bestimmungen entspricht. Aus diesem Grund darf sie nur von einer Installationsfirma eingebaut und später auch gewartet werden. Diese Installationsfirma ist beim Netzbetreiber bzw. Stromanbieter in einem Installationsverzeichnis eingetragen.
Wie kann ich den Stromanschluss beantragen?
Möglichst schon bei Baubeginn des Hauses sollte der Stromanschluss beim örtlichen Netzbetreiber beantragt werden. Bauherren müssen den Stromanschluss nicht selbst beantragen. Dies kann vom Elektroinstallateur übernommen werden.
Welche Unterlagen und Informationen benötige ich für die Beantragung des Stromanschlusses?
Um den Stromanschluss für das Haus zu beantragen, wird ein amtlicher Lageplan mit Gebäudegrundriss im Maßstab 1 : 250 oder 1 : 500 benötigt. Hierin muss das bemaßte Gebäude eingezeichnet sein. Aus dem Grundrissplan muss die Lage vom Hausanschlussraum gemäß DIN 18012 erkennbar sein.
Des Weiteren müssen in den Antragsunterlagen diverse Angaben zu den Leitungen und den Hausanschlüssen gemacht werden, die beim Bauträger erfragt werden können.
Wie wird ein Hausanschluss durchgeführt?
Der Hausanschluss Strom wird von einem Techniker durchgeführt, welcher vom Netzbetreiber beauftragt wird. Im Vorfeld muss natürlich das Angebot des Netzbetreibers angenommen und unterschrieben werden.
Der Stromanschluss an das Stromnetz oder auch der Hausanschluss Strom wird entweder über den Hausanschlusskasten oder über die Hausanschlusssäule durchgeführt. In jedem Fall muss eine Kabeltrasse dahin führen. Dazu muss das Erdreich darunter verdichtet oder eventuell unterbaut werden. Dies ist wichtig, damit das Erdreich stabil ist und sich nicht setzen kann. Nötige Tiefbauarbeiten dazu können vom Bauherren selbst übernommen werden. Auch wenn solche Eigenarbeiten Geld sparen, müssen entsprechende Vorkenntnisse vorhanden sein.
Hausanschlusskasten
Beim Hausanschlusskasten handelt es sich um ein Kasten, der vom Verteilnetzbetreiber (VNB) gefordert wird, um das Haus an das öffentliche Stromnetz anzuschließen. Dieser Kasten befindet sich oftmals im Hausanschlussraum und dient als Übergabestelle vom Verteilernetz zur Kundenanlage. Eine Leitung führt vom Hausanschlusskasten zur Hauptverteilung, welche einen oder mehrere Stromzähler haben kann. Zwischen der Hauptverteilung und dem Hausanschlusskasten können spezielle Geräte eingebaut werden. Dazu zählen Leistungsschalter und Überspannungsschutzgeräte.
Der Hausanschlusskasten liegt vor dem Stromzähler und wird mit Plomben vom zuständigen VNB (Netzbetreiber) verplombt.
Hausanschlusssäule
In der Hausanschlusssäule wird der Hausanschlusskasten verbaut, über den das Haus an das öffentliche Stromnetz des Netzbetreibers angeschlossen wird.
Die Hausanschlusssäule ist für Grundstücke ohne Hausnummern wie zum Beispiel Gartenanlagen, Garagengemeinschaften oder auch technische Bauwerke geeignet. Der Bauherr kann bestimmen, wo die Hausanschlusssäule hingesetzt wird, denn er ist Eigentümer. Wichtig ist nur, dass die Hausanschlusssäule jederzeit für den Netzbetreiber zugänglich ist.