Kann ich beim Bau Kosten sparen?
Diese Frage kann klar mit einem JA beantwortet werden. Der Keller ist heutzutage kein absolutes Muss mehr. Insbesondere wenn der Kellerraum nicht als zusätzliche Wohnfläche genutzt werden soll, kann beim Hausbau darauf verzichtet werden. In diesem Fall wird eine Bodenplatte benötigt. Damit können durchschnittlich 30.000 Euro an Baukosten eingespart werden.
Wird die Grundstücksgröße an den tatsächlichen Bedarf angepasst, kann ebenfalls sehr viel Geld beim Hausbau gespart werden. Gleiches gilt, wenn nicht zwingend Wert auf eine gute Infrastruktur, gute Anbindung an das Verkehrsnetz, geplante Projekte in der Umgebung und auf die Nachbarschaft gelegt wird.
Bis zu 10.000 Euro Ersparnis sind möglich, wenn statt der Garage ein Carport gebaut wird.
Auch wenn beim Bau Kosten eingespart werden können, so dürfen die Kosten rund um das Bauvorhaben auf keinen Fall unterschätzt werden. Ist Bauland nicht vorhanden, muss dieses erworben werden. Dazu kommen Erschließungskosten, Notargebühren, Gebühren für den Grundbucheintrag, Grunderwerbsteuer, Kosten für diverse Genehmigungen und eventuell Maklerkosten und dergleichen. Selbst wenn der Bau des Hauses rund 200.000 Euro kostet, muss im Schnitt mit rund den doppelten Kosten gerechnet werden.
Versteckte Kosten beim Fertighaus beachten
Beim Kauf eines schlüsselfertigen Fertighauses sollten Bauherren nicht nur die Baukosten, sondern auch zusätzliche Faktoren einplanen. Neben den reinen Hauskosten fallen oft erhebliche Baunebenkosten an, die je nach Hersteller variieren können. Dazu zählen unter anderem Genehmigungen, Anschlussgebühren und Notarkosten.
Auch die Außenanlage darf nicht unterschätzt werden. Wege, Terrasse und Bepflanzung können schnell mehrere tausend Euro kosten und sollten in der Finanzplanung berücksichtigt werden. Besonders bei größeren Grundstücken mit mehr als 500 qm steigen die Kosten für die Außenanlage deutlich.
Zusätzlich zu den Baunebenkosten kommen weitere Nebenkosten wie Versicherungen oder eventuelle Nachrüstungen, die sich je nach Hersteller unterscheiden können. Eine detaillierte Kalkulation aller Faktoren hilft dabei, das Budget realistisch einzuschätzen und Überraschungen zu vermeiden.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Zur Finanzierung der Häuser können Fördergelder mit Eigenkapital und einem Immobilienkredit kombiniert werden. Bekannt sind die günstigen Kreditmöglichkeiten für energieeffiziente Häuser sowie Maßnahmen im Rahmen der Energieeffizienz der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW). Wichtig hierbei ist, dass entsprechende Anträge vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden müssen.
Seit dem Jahr 2018 können Familien auch mit Baukindergeld rechnen. Das stellt eine finanzielle Hilfe beim Hausbau dar. Familien, die ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von 75.000 Euro und mehr haben, können das Baukindergeld beantragen. Zusätzlich zum Baukindergeld gibt es pro Kind, welches im Haushalt lebt, nochmals einen Freibetrag von 15.000 Euro. Dies bedeutet, dass Familien für jedes im Haushalt lebende Kind 1.200 Euro pro Jahr für den Hausbau zusätzlich erhalten.
Fazit – einzugsbereites Haus bis 200.000 Euro
Häuser für 200.000 Euro können auch in der aktuell wirtschaftlich angespannten Lage gebaut werden. Bedacht werden muss dabei, dass es sich bei den 200.000 Euro nicht um die Gesamtkosten für das Eigenheim handelt. Mit einem Preis von 200.000 Euro sind vielfach nur die Baukosten abgedeckt. Zusätzlich muss viel in Eigenleistung erbracht werden.
Wer sich für ein Fertighaus in dieser Preiskategorie entscheidet, sollte realistisch planen und wissen, dass Grundstückskosten sowie Nebenkosten schnell die Gesamtausgaben erhöhen. Insbesondere bei großen Grundstücken oder in begehrten Lagen kann der finanzielle Rahmen schnell gesprengt werden. Bauherren, die flexibel bei der Gestaltung sind, können durch den Verzicht auf teure Details wie aufwendige Architektur oder luxuriöse Materialien erheblich sparen.
Ein Fertighaus bis 200.000 Euro kann in Form eines kompakten Modulhauses, klassischer Bungalows oder eines kleinen Einfamilienhauses realisiert werden. Besonders Modulhäuser und Bungalows bieten dabei die Möglichkeit, mit klaren Grundrissen und standardisierten Bauweisen die Hauspreise stabil zu halten. Dennoch müssen Abstriche bei der Ausstattung, der Wohnfläche und dem Design des Hauses einkalkuliert werden.
Mit einer klugen Auswahl des Grundstücks, einer effizienten Planung und der Bereitschaft zur Eigenleistung ist es möglich, den Traum vom eigenen Zuhause in dieser Preiskategorie zu verwirklichen. Wer diese Schritte beherzigt, sollte nicht länger zögern und den Bau in die Wege leiten.