Ein Haus mit Balkon ist nur geringfügig günstiger als ein Haus mit Dachterrasse, wenn man die Terrasse auf dem Dach direkt beim Hausbau mit einplant. Oftmals ist eine Dachterrasse größer als ein Balkon und somit flexibler nutzbar. Zudem bietet eine solche Terrasse die Möglichkeit eines kleinen Dachgartens.
Autor: Tobias Beuler - Fertighausexperte
Kategorie: Fertighaus Anbieter
Datum: 14. März 2023
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Inhaltsverzeichnis
Mit einer Dachterrasse ist der Sonnenplatz beim Einfamilienhaus garantiert. Von der Terrasse auf dem Dachgeschoss genießen Baufamilien ein exklusives Lebensgefühl, denn Dachterrassen sind sowohl Rückzugsort als auch der Ort zum Empfangen der Gäste. Das Traumhaus bekommt durch die Dachterrasse einen besonderen Flair und die Bewohner können sich eine besondere Form der Erholung gönnen, ohne in Urlaub fahren zu müssen. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir Tipps rund um die Dachterrasse geben.
Vorteile eines Fertighauses mit Dachterrasse
Die Dachterrasse bietet ausreichend zusätzliche Fläche zum eigentlichen Wohnraum im Einfamilienhaus. Dies gilt insbesondere bei Baugrundstücken, die nur einen kleinen Garten zulassen, was in den heutigen Neubaugebieten oftmals die Regel ist. Mit wenig Aufwand und geringen Mehrkosten lässt sich zusätzlicher Freiraum in Kombination mit dem Einfamilienhaus schaffen, der ganz nach Belieben genutzt werden kann. Aufgrund der höheren Lage bietet die Dachterrasse einen guten Ausblick sowie einen besseren Blick auf die Umgebung. Gleichzeitig profitieren die Eigenheimbesitzer von mehr Privatsphäre, denn Störungen sind deutlich seltener möglich.
Die Dachterrasse auf dem Flachdach kann nach eigenen Wünschen gestaltet werden, denn es ist praktisch alles möglich, was sich realistisch umsetzen lässt. Selbst ein kleiner Swimmingpool ist auf entsprechend ausgestatteten Dachterrassen keine Seltenheit. Dabei gilt, je größer die verfügbare Fläche ist, umso mehr Nutzungsmöglichkeiten und Ideen stehen zur Verfügung.
Als sinnvoll hat sich die Planung der Dachterrasse zum Aufstellen von Solaranlagen erwiesen. Speziell wenn die Module der Anlage nach Süden ausgerichtet werden, sollte es an der Anzahl der Stunden für Sonnenschein keinen Mangel geben. So kann nicht nur der eigene Strom generiert werden, sondern die Hausbesitzer machen sich gleichzeitig unabhängig vom öffentlichen Netz und den daraus resultierenden Kosten. Entsprechende Informationen geben die zuständigen Behörden.
Auch wirtschaftlich gesehen ist die Dachterrasse ein echter Gewinn für das Haus, denn sie schützt die Dachabdichtung besonders effektiv vor Witterungseinflüssen, was sich wiederum auf die Erhaltungskosten für das Haus positiv auswirkt.
Welche Möglichkeiten bietet ein Fertighaus mit Dachterrasse?
Bei vielen Häusern ist die Dachterrasse mittlerweile gang und gäbe. Der Grund ist ganz einfach, denn Dachterrassen bieten zahlreiche Optionen der Gestaltung und Nutzung.
Dies beginnt oft schon mit dem Zugang zur Dachterrasse. In den meisten Fällen erfolgt der Zugang zur Dachterrasse über das Schlafzimmer oder gelegentlich auch über das Badezimmer. Diese Möglichkeiten sind nur sinnvoll, wenn die Dachterrasse in erster Linie eigengenutzt wird. Bei vielen Gästen sollte der Zugang zur Dachterrasse anders gewählt werden, wahlweise durch den Flur oder gar durch eine Außentreppe. Dies muss unbedingt beim Hausbau in Betracht gezogen werden.
Die Ausstattung der Dachterrasse bietet ebenfalls sehr viele Möglichkeiten. So lässt sich entweder eine Dachbegrünung bzw. ein Wintergarten/Dachgarten anlegen oder ein Whirlpool aufstellen. Selbst das Errichten eines Swimmingpools ist möglich.
Grundsätzlich kann die Aufteilung der Dachterrasse über die komplette Dachfläche reichen. Sehr oft kommt die Teilnutzung mit einem geschlossenen Wohnbereich im Penthouse-Stil und einem separaten Teil Dachterrasse zum Einsatz.
Nicht umsonst wird die Dachterrasse auch oft als Dachgarten bezeichnet, denn es ist durchaus möglich, auf Dachterrassen eine Bodenschicht wie im Garten zu nutzen, um zum Beispiel einen Rasen auszusäen, um so zusätzlichen Lebensraum für Kleinstlebewesen zu schaffen.
Worauf sollte bei einer Dachterrasse geachtet werden?
Wichtig bei Dachterrassen sind nicht nur die optimale Lage, sondern auch der Sonnenstand, die Ausrichtung, die Nachbarschaftsbebauung sowie die Straßenführung. Aus diesen Gründen sollten Bauherren schon vor dem Hausbau mit einem Architekten oder einem Bauberater die Dachterrassen bis ins kleinste Detail planen. Im Folgenden möchten wir auf einige wichtige Punkte näher eingehen.
Die Ausrichtung der Dachterrasse
Nicht nur der schönste Blick von der Dachterrasse sollte bei der Ausrichtung im Vordergrund stehen. Mindestens ebenso wichtig ist der Stand der Sonne. Üblicherweise lassen sich auf der Dachterrasse mehr Sonnenstunden genießen als auf einer ebenerdigen Terrasse. Daher sollte die Ausrichtung nach Möglichkeit das Tageslicht berücksichtigen. Gerade im Sommer kann es auf einer Dachterrasse schnell sehr heiß werden.
Süden – Garantiert die meisten Sonnenstunden und ist somit für Sonnenfanatiker ideal. Dennoch sollte ein Sonnenschutz eingeplant werden. Dies kann eine Teilüberdachung ebenso sein wie ein Sonnensegel, entsprechende Markisen oder Sonnenschirme.
Norden – Die Dachterrasse in Nordlage bietet morgens und abends ein wenig Sonne. Tagsüber ist es angenehm kühl. Die Nordausrichtung ist somit für alle optimal, die nicht gerne in der Sonne sitzen, aber dennoch das Leben draußen genießen wollen.
Westen – In dieser Lage profitieren die Hausbesitzer von Sonnenstunden ab dem Mittag bis in den Abend hinein. Im Sommer bietet eine solche Dachterrasse tagsüber kühlenden Schatten und abends die warme Abendsonne. So lässt sich nach der Arbeit die Sonne genießen, insbesondere wer gerne draußen essen möchte. Wer dagegen den Sonnenuntergang bestaunen möchte, der sollte sich für eine Südwestausrichtung entscheiden.
Osten – Diese Ausrichtung ist ideal für alle Frühaufsteher, denn hier scheint die Sonne von früh mittags bis in den Vormittag hinein. Nachmittags und abends dagegen ist es schattig.
Erstreckt sich die Dachterrasse über die komplette Dachfläche des Hauses, dann entfällt diese Überlegung, denn das Haus selbst wirft keinen Schatten auf die Terrasse und die Sonne kann rund um die Uhr scheinen.
Die Größe der Dachterrasse
Die Größe der Dachterrasse ist sowohl von der Nutzung als auch von der Größe des Hauses bzw. des Grundstückes abhängig.
Als gut nutzbare Dachterrasse wird eine Fläche von ca. 12 m² (3 x 4 m) als sinnvoll angesehen. 12 m² bieten ausreichend Platz für einen Essbereich oder andere Sitzgelegenheiten sowie einen Sonnenschirm und einen Grill. Sollen dagegen nur Tisch, Stühle und eventuell Liegestühle aufgestellt werden, dann reicht auch eine Größe von 5 m².
Ganz wichtig bei der Größe der Dachterrasse ist die Statik des Hauses. Ein Haus mit Flachdach kann bei entsprechender Statik und guter Planung komplett als Dachterrasse genutzt werden.
Die Form der Dachterrasse
Bei der Planung von Haus und Dachterrasse spielt nicht nur die Größe eine wichtige Rolle. Auch die Form der Terrasse ist wichtig. Als Faustregel gilt hier – je kleiner die Dachterrasse ist, umso wichtiger ist das Seitenverhältnis von Tiefe und Breite für die spätere Nutzbarkeit.
Im Übrigen muss die Dachterrasse nicht aus einem Stück bestehen. Sehr hübsch anzusehen sind zweiteilige Terrassen auf unterschiedlichen Ebenen, sowohl ein überdachter als auch ein offener Teil. Die Dachterrasse lässt sich so viel flexibler nutzen. Wichtig bei der Planung ist, dass die Form der Dachterrasse so geplant wird, dass der Sonnenplatz funktional genutzt werden kann und sich gut in die Gestaltung von Haus und Grundstück einfügt.
Dachterrassenüberdachung
Zu den typischen Terrassenüberdachungen zählt das Schleppdach bei entsprechenden Dachformen. Der überstehende Teil des Schleppdaches dient gleichzeitig als Überdachung für die Dachterrasse. Alternativ können gerade bei einem Pultdach, Satteldach und anderen Dachformen auch einfache Gestelle bzw. Sonnensegel für die Überdachung genutzt werden.
Fertighaus mit Terrasse oder Dachterrasse?
Bauherren stellen sich bei Planung und Bau vom Haus schon sehr früh die Frage, ob eine Terrasse oder eine Dachterrasse die bessere Lösung sei. Gerade bei einem kleinen Garten bietet sich die Dachterrasse auf dem Haus an, denn Baugrundstücke sind teuer und jeder Quadratmeter mehr lässt die Kosten förmlich explodieren. Auch wenn wie in vielen Neubaugebieten die Baugrundstücke und somit die Häuser dicht an dicht liegen/stehen, wird es schwierig ebenerdig eine Terrasse zu realisieren. Eine blickgeschützte Dachterrasse bietet in einem solchen Fall ausreichend Privatsphäre.
Jede Entscheidung hat Vor- und Nachteile.
Vorteile
Mehr Privatsphäre und mehr Schutz vor fremden Blicken
Mehr Sonnenstunden möglich
Wohnlicher, da Wärme länger abgestrahlt wird
Zusätzlich zum Garten bekommt man eine extra Außenfläche
Nachteile
Aus statischen Gründen wird für eine Dachterrasse eine extra Baugenehmigung benötigt, was bei der herkömmlichen Terrasse entfällt.
Die Größe kann nachträglich nicht mehr deutlich geändert werden
Es gibt keinen unmittelbaren Gartenzugang
Barrierefreiheit ist nicht möglich
Fertighaus mit Balkon oder Dachterrasse?
Während ein Balkon sich am Fertighaus befindet, wird für die Dachterrasse eine geeignete Dachkonstruktion sowie eine gute Statik des Hauses benötigt. Bei entsprechenden Grundstücken kann sowohl ein Vorbau (Loggia) als Rückzugsort als auch die Dachterrasse für den Ausblick auf den Sternenhimmel oder die Landschaft realisiert werden. Die Kosten für eine Terrasse auf dem Dach liegen nur unwesentlich über denen für einen Vorbau. Der Platz ist in der Regel auf der obenliegenden Terrasse größer als auf einer Loggia, weshalb die Flexibilität deutliche Unterschiede mit sich bringt. Auch hier gilt, jede Entscheidung hat seine Vor- und Nachteile, über die man sich vor dem Hausbau genau informieren sollte.
Vorteile
Terrasse bietet deutlich mehr Variationen für Pflanzen, Möbel und Gäste
Flexible Nutzungsmöglichkeiten auf der Terrasse
Vorbau kann zusätzlich zur Terrasse geplant und realisiert werden
Nachteile
Terrasse sorgt für deutlich mehr Aufwand bei der Pflege und für die Instandhaltung
Eine Terrasse ist deutlich teurer als ein Balkon
Fazit zum Fertighaus mit Dachterrasse
Eine Terrasse auf dem Dach kann prinzipiell auf jedem Haus errichtet werden. Wichtig dabei ist, auf ausreichend Platz zu achten. Damit das Dach stark genug für die Last ist, muss die Statik entsprechend geplant und angepasst werden. Ebenso wichtig sind aber auch der Bebauungsplan und/oder der Grenzabstand zum Nachbargrundstück. Die Dachterrasse auf dem Traumhaus erfordert eine umfangreiche Planung und kommt nicht für alle Haustypen und bei allen Grundstücken in Frage. Wichtig und ausschlaggebend zur Realisierung ist die Wahl des Daches. Entsprechende Informationen bekommen Kunden von der Fertighausfirma bzw. dem Fertighaushersteller.
FAQs zum Thema Fertighaus mit Dachterrasse
Wie wird eine Terrasse optimal ausgerichtet?
Die Position einer Dachterrasse sollte bereits vor der Bauplanung überdacht werden. Die Mehrheit der Bauherren wünschen diesen gen Süden. Sollte jedoch Richtung Süden eine Straße verlaufen, wäre eine Dachterrasse auf dieser Seite etwas ungünstig. Ausgang für die Ausrichtung der Dachterrasse sollte daher die Grundstücksumgebung sein.
Welche Größe sollte eine Dachterrasse haben?
Die ideale Größe hängt von der geplanten Nutzung sowie vom vorhandenen Grundstück ab. Als Mindestmaß gilt eine Fläche von etwa 3×4 Metern, die ausreichend Platz bietet für Sitzgelegenheiten und andere Dinge. Je größer die Grundstücksfläche, desto größer kann die Dachterrasse gebaut werden. Dabei steigt der Preis dessen nur etwas.
Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.
Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt. Mit seinem Buch “Bau keinen Scheiss” ist er seit Juli 2024 auch Spiegel Bestseller Autor.
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