Alle wichtigen Informationen sammeln
Wird mittels Google nach dem richtigen Architekten in der Stadt oder Region gesucht, ist mit viel unnötiger Arbeit zu rechnen. Es müssen Informationen wie der Eintrag in die Architektenkammer, Auszeichnungen, Referenzen und Schwerpunkte Stück für Stück zusammengetragen werden. Die meisten Architekten haben sich auf bestimmte Projekte wie Gebäudesanierung, Hochbau, Architektenhäuser, Landschaftsarchitektur oder Energieberatung spezialisiert. Hier ist es wichtig, den Architekten für das eigene Projekt passend zu den Interessen zu finden und niemanden von der Stange zu wählen.
In den meisten Fällen werden 2 bis 3 Architekten und Ingenieure für das Traumhaus in die engere Wahl gezogen. Im nächsten Schritt sollte zu diesen Kontakt aufgenommen werden, um mehr über Referenzen und abgeschlossene Bauprojekte zu erfahren. Dazu ist es ratsam, einen individuellen Beratungstermin zu vereinbaren.
Auswahl/Auswahlkriterien
Bevor eine endgültige Auswahl getroffen, sind die nachfolgenden Kriterien eine wichtige Entscheidungshilfe.
- Preis – Einen ersten Schritt zur Orientierung, um die Architekturkosten zu kalkulieren, gibt die Honorarverordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). In der HOAI werden die Leistungen der jeweiligen Fachkräfte, wie zum Beispiel Architekten, Statiker, Bauingenieure in neun Phasen unterteilt. Je nach Aufwand werden diese unterschiedlich vergütet. Jede Kostenstelle ist so klar nachvollziehbar. Jedoch ist seit 2019 die HOAI nicht mehr verbindlich, sodass Architekturbüros ihren Lohn frei bestimmen können. Dies bedeutet, dass die Architekturbüros die Kosten und das Honorar für das Projekt bestimmen, was zu Problemen führen kann. Daher sollte die HOAI immer noch als Grundlage genutzt werden. Hier sind die einzelnen Bereiche abgegrenzt, sodass es kaum zu Missverständnissen kommt.
- Qualität – In den meisten Fällen werden Preis und Qualität gegeneinander aufgewogen. Sind die Preise sehr günstig, ist mit Abzügen bei der Qualität der Planungsausführung zu rechnen. Daher sollte das Ziel immer eine ausgewogene Balance zwischen allen Kriterien sein. Es ist davon auszugehen, dass eine entsprechende Erfahrung des Architekten für gute Qualität steht, da mit viel Bauerfahrung auch hochwertig gearbeitet werden kann.
- Nachhaltigkeit – Hier müssen sich die Bauherren die Frage stellen, wie wichtig ihnen ein Haus mit einer nachhaltigen Nutzungsweise ist. Hohe Stellenwerte haben hier Maßnahmen, die zur Reduzierung beim Einsatz von natürlichen Ressourcen führen und dass ökologische Baustoffe verwendet werden. So ist ein energieeffizientes Bauen möglich. Spielen Aspekte wie Energie und Nachhaltigkeit beim Traumhaus eine zentrale Rolle, sollten Architekturbüros gewählt werden, die sich auf eine nachhaltige Bauweise und Planung spezialisiert haben.
- Bauweise – Damit die Bauherren am Ende mit dem Ergebnis zufrieden sind, sollte der Architekt deren Geschmack treffen. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich vorherige Projekte des Architekten genau anzuschauen. Haben Bauherren besondere Vorstellungen oder gar kreative Wünsche, sollte nach einem Architekten gesucht werden, der damit bereits Erfahrung hat. Erste Gespräche geben hier Aufschluss.
- Schnelle Handlungsmöglichkeiten – Der Architekt sollte möglichst aus der Nähe kommen. So kann eine intensive Betreuung gewährleistet und bei Problemen am Traumhaus schnell und spontan reagiert werden. Ist eine Baubetreuung nicht nötig, dann verliert das Kriterium Nähe seine Relevanz.
- Reibungslose Zusammenarbeit – Bei jedem Bauprojekt kommt es zu kleineren oder auch größeren Problemen. In solchen Situationen ist es wichtig, dass zwischen dem Bauherrn und dem Architekten die Zusammenarbeit funktioniert. Bauherren müssen sich jederzeit auf ihren Berater verlassen können. Dabei sollte die Kommunikation immer klar und zielführend sein. Um dies herauszufinden, sind Vorgespräche sehr wichtig.
Warnsignale bei der Architektensuche
Architekten sind stolz auf ihre abgeschlossenen Projekte. Daher präsentieren sie gerne ihre Referenzen und ihre geplanten Häuser. Möchte er keine Referenzen oder Kontakte nennen, stimmt meist etwas nicht und sollte als erstes Warnsignal eingestuft werden.
Ein weiteres Warnsignal ist es, wenn die komplette Kommunikation über E-Mail, Fax und Telefon laufen und kein persönlicher Termin im Büro des Architekten möglich ist.
Auf keinen Fall sollte ein Architektenvertrag unterschrieben werden, ohne dass der Architekt sich mit Name persönlich vorgestellt hat.
Ebenfalls ist Vorsicht ratsam, wenn der Architekt alle Ideen und Vorstellungen dem Bauherrn rund um das Haus ausredet und stattdessen nur seine eigenen Ideen beim Bauen durchsetzen will.
Die Kontaktaufnahme – So funktioniert es
Bei der Kontaktaufnahme sollten ebenfalls ein paar wichtige Punkte beachtet werden.
Vorbereitung
Nach umfassenden Recherchen kommen in den meisten Fällen 2 bis 3 Architekten für den Bau des Hauses in die engere Wahl. Hier sind neben Name auch Fachrichtungen und Arbeiten schon bekannt.
Im Rahmen der ersten Kontaktaufnahme am Telefon lässt sich leicht herausfinden, ob ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch möglich ist.
Erstes Gespräch
Hierbei sollte im Vordergrund stehen, wie gut passen Architekt und Bauherr als Menschen zusammenpassen und wie sympathisch sie sich sind.
Nach Möglichkeit sollte zu diesem Gespräch eine Sammelmappe oder ein Moodboard mitgebracht werden. Mit einem solchen Schritt lassen sich mittels Bilder und Farbpaletten Vorstellungen beim Bauen visualisieren und dem Architekten vorlegen.
Bei diesem Gespräch sollte auch klar sein, dass die Zusammenarbeit viele Monate oder gar Jahre andauern kann. Aus diesem Grund sollten Wünsche und Vorstellungen zusammenpassen. Stellt sich kein gutes Bauchgefühl ein, lohnt es sich weiterzusuchen.
Nach weiteren Informationen bitten
Verläuft das Gespräch positiv, sollte der Architekt nach Informationen zu vergangenen Projekten gefragt werden. Diese sollten dem eigenen Bauvorhaben oder Haus ähneln. Auch der Name von ehemaligen Bauherren sollte genannt werden. Um sich die Entscheidungen zu erleichtern, sollte der Kontakt zu den ehemaligen Bauherren gesucht werden.
Unterzeichnung des Vertrags
Sind alle Entscheidungen getroffen, wird die Zusammenarbeit mit einem Architektenvertrag besiegelt. Hierin sind Umfang der Leistungen sowie die Rechte und Pflichten beider Parteien festgehalten.
Der Vertrag bildet die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit. Aus diesem Grund sollte er vor der Unterzeichnung immer durch einen Anwalt geprüft werden.
Was kostet ein Architekt?
Auch nach Aufhebung der verpflichtenden Höchst- und Mindestsätze, orientieren sich viele Architekten an den Sätzen der HOAI.
Sicherlich verlangt ein größeres Architekturbüro höhere Kosten als ein selbständiger Architekt. Als Faustregel gilt, dass beim Bau eines Einfamilienhauses rund 12 bis 15 % der Gesamtkosten vom Eigenheim auf den Architekten entfallen.
Es lohnt sich in jedem Fall ein kostenloses Vergleichsangebot einzuholen.
Die Vorteile eines Architekten
Es ist selbstverständlich möglich, sich auch gegen eine Zusammenarbeit mit einem Architekten zu entscheiden. Stattdessen wird die komplette Bauplanung beim Bauen einem Bauunternehmen übergeben. Das Bauunternehmen ist dann für die Planung sowie für die Umsetzung und Überwachung des Eigenheims verantwortlich. Dies bedeutet, dass die Baufirma sich selbst kontrolliert.
Bekanntlich führt die Qualität der Bausubstanz zu höheren Kosten, sodass die Baufirma beim Eigenheim vor einem Problem steht.
Des Weiteren erstellen Bauunternehmen in der Regel nur schlüsselfertige Häuser. Auf eigene Wünsche und individuelle Vorstellungen kann dann nur selten eingegangen werden. Anders sieht dies bei einem Architekten aus. Dieser kann auf die konkreten Wünsche des Bauherrn eingehen und diese in ein realisierbares Projekt beim Bauen umsetzen. Die Vorstellungen des Bauherrn beim Eigenheim können so verwirklicht werden.
Nicht zu vergessen, dass Bauunternehmen im Gegensatz zu Architekten sehr oft mit festen Vertragspartnern arbeiten. Vergleiche von Qualität und Preisen sind hier nicht möglich. Der Architekt arbeitet unabhängig und schreibt die verschiedenen Arbeiten für das Eigenheim aus. So können Preisvergleiche durchgeführt werden. Die zu erwartenden Kosten für das Eigenheim lassen sich gut einschätzen.
Unser Fazit zum Thema Guten Architekten finden
Der Bau eines Eigenheims stellt einen bedeutenden und kostenintensiven Schritt im Leben des Bauherrn dar. Damit das Bauvorhaben standsicher und tragfähig umgesetzt werden kann, ist die Hilfe von einem Architekturbüro wichtig.
Die Suche kann mittels Verzeichnisses der Architektenkammer, vor Ort oder über das Internet erfolgen. Jede Variante hat dabei seine Vor- und Nachteile. Aber am leichtesten geht es, wenn man auf dem Netzwerk der a-better-place.de vorbeischaut, oder sich eben die Grundrissshow auf YouTube anschaut.
Um einen fähigen Profi zu erkennen, helfen sowohl eine Übersicht über die Honorare als auch über die Leistungsverzeichnisse. Die eigenen Vorstellungen sollten beim Traum des Hauses jedoch nicht außer Acht gelassen werden.