Baunebenkosten beim Fertighaus
Die Baunebenkosten sind ein wichtiger Aspekt der Planung beim Bau, werden aber oft vom Bauherren vernachlässigt. Neben unvollständigen Angeboten und intransparenten Baubeschreibungen sorgen die nämlich ebenfalls für lange Gesichter beim Hausbau. Oft müssen Bauherrn nachfinanzieren, weil diese Punkte nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Als Experte für moderne Fertighäuser gebe ich Ihnen hier projektbezogen Tipps zum Thema Baunebenkosten und unerwartete Mehrkosten beim Hausbau. Wenn Sie regelmäßig mitlesen, bekommen Sie so ein Gefühl dafür, diese Kosten einzuschätzen und bestenfalls sogar zu verhindern.
Heute habe ich ein Grundstück besichtigt. Der Bauherr, der noch zwischen Schwörer Haus, Weber Haus und Baufritz Haus schwankt, hat mich gebeten, den ersten Termin mit dem Kellerbauer zu begleiten. Zwar habe ich diesen Service noch nicht im Shop, aber rufen Sie bei Interesse doch einfach an!
Das große Grundstück mit 2000m² hat bei gutem Wetter sogar eine tolle Aussicht auf die Berge.
Darum fiel auch die Wahl auf die oben genannten Firmen, die unter anderem auch sehr offene und helle Fertighäuser mit viel Glas bauen können.
Schon dieser Aushub kann Kosten verursachen. Die drei Erdhügel kann man gut an ihren verschiedenen Farben auseinanderhalten. Von links nach rechts sehen Sie:
Einen Kiesel- bzw. Schotterhügel, der im Bauverlauf noch nützlich sein kann, um die Baugrube zu verfüllen.
Einen Haufen Bauschutt, der auf einer Deponie entsorgt werden muss. In diesem Fall übernimmt das der Verkäufer.
Einen Hügel Mutterboden, den man im Garten unterbringen oder sogar verkaufen kann.
Der Aushub stammt aus dieser Grube. Mittlerweile hat sie sich mit Wasser gefüllt, was auf Zusatzkosten beim Bauprojekt hinweist. Um diese gut einplanen zu können, sollten Sie am besten schon bevor sie ein Grundstück kaufen ein Bodengutachten anfertigen lassen. Ein Gutachten kann zwar keine Mehrkosten verhindern, aber Sie wissen, worauf Sie sich einlassen, und haben schon im Vorfeld Kostenklarheit.
Auch auf solchen Grundstücken ist Tiefbau aber nicht unmöglich: man baut einfach einen wasserundurchlässigen Keller, also mit weißer Wanne.
Stehendes oder drückendes Wasser sind kein Problem, wenn man rechtzeitig darüber informiert ist. Die überwiegende Mehrheit der Hausverkäufer in Musterhäusern bietet zunächst einen wasserdichten Keller, der etwas günstiger ist als der hier erforderliche wasserundurchlässige. Rechnet man mit dem veranschlagten Preis und verplant anschließend sein Budget für den Hausbau und die Ausstattung, muss man am Ende Abstriche machen.
Deswegen sollten Sie sich an diese Schritte halten: Bodengutachten, Angebote für den Keller, Angebote für das Haus und schlussendlich die Ausstattung. So ersparen Sie sich Enttäuschungen.
Fallen Ihnen auf dem Wunschgrundstück solche Pflanzen auf, können Sie davon ausgehen, dass es sich um ein Grundstück mit drückendem Wasser handelt. Unter diesen Bedingung ist ein Keller zwar problemlos möglich, wird aber mindestens 5000€ teurer.
Wenn Sie mehrere Grundstücke in Erwägung ziehen und nicht vor dem Kauf für jedes ein kostspieliges Bodengutachten einholen möchten, helfen Ihnen diese Tipps weiter, um selbst schon eine Ahnung von der Bodenbeschaffenheit zu bekommen:
- Schilfartige Pflanzen, wie im Bild, zeigen einen feuchten Untergrund an. Selbst wenn der Boden im Sommer trocken wird, sind solche Pflanzen ein Vorbote erhöhter Kosten für Keller und Tiefbau.
- Am besten besichtigen Sie Grundstücke im Herbst. Der Boden nimmt zu dieser Zeit fast kein Wasser mehr auf und stehendes Wasser wie unter der Hecke im Bild zeigt ebenfalls eine feuchte Bodenbeschaffenheit an.
- Nehmen Sie auch die schon bebauten Nachbargrundstücke unter die Lupe. Hier sehen sie ein leichtes Gefälle auf dem Nachbargrundstück. Man hat das Haus leicht erhöht gebaut und den Grund direkt davor angeschüttet, sodass er zur Grundstücksgrenze abfällt, um so das Wasser vom Haus wegzuleiten.
- Es reicht oft schon, wenn Sie aufmerksam mitlesen. Liegt Ihr Grundstück an einer Straße mit dem Namen „Moosweg“ wie hier auf dem Bild, können Sie die Bodenbeschaffenheit schon erahnen. Ähnlich verhält es sich bei: Talstraße, Waldweg, Weiherstraße, Teichweg, Schilfstraße und generell bei allen Straßen, die abschüssig zu einem Wald oder See führen.