Das Kubushaus – seine Fortsetzung findet sich im modernen Fertighaus

Erfahrungen & Bewertungen zu Tobias Beuler
Tipp vorab: Ein Kubushaus sollte im besten Fall von einem Architekten geplant werden, der mit dieser Bauweise vertraut ist. Spezialisten, die genau wisen, wie man mit diesem Baustil umgeht, finden sie auf a-better-place.de/architekten
 
Und um zu ermitteln, wie hoch die Architektenkosten für so ein Kubushaus ausfallen werden, können Sie dieses kostenlose Tool zur Wertermittlung nutzen: a-better-place.de/tool/
 

Das Kubus Haus stellt das Entwurfsmuster von Wohngebäuden dar, die würfelförmig auf einer Ecke stehen. Entwickelt wurde diese progressive Bauform einst vom Architekten Piet Blom. In den niederländischen Städten Rotterdam und Helmond hat man auf dieser Basis zwei Baukörper errichtet, beide Gebäudekomplexe wurden jeweils auf modulare Weise zusammengesetzt. Diese außerordentlich sachliche Formensprache legt es nahe, dass sie sich heute auch im Fertigbau wiederfindet.

Achtung, eines vorab: Wenn man sein Architektenhaus / Kubushaus in Fertigbauweise bauen lässt, können Sie als Bauherr sehr viel Geld sparen. Solche tollen Häuser mit zum Beispiel 300 m2 lassen sich dann auch für weniger als 800.000 Euro realisieren. Aber nicht jeder Fertighausanbieter ist wirklich dafür geeignet, auch wenn tolle Musterhäuser vermeintlich erstmal einen anderen Eindruck erwecken und die Hauverkäufer und Handelsvertreter natürlich immer für den besten Fertighausanbieter arbeiten. Glauben Sie das erstmal nicht. Musterhäuser werden in der Regel nur 10 Jahre genutzt und dann ausgetauscht. Wie gut das Flachdach gebaut ist und wie lange es hält, können Sie als Bauherr nicht herausfinden. Bei Flachdachhäusern kommt es vor allem auf die Langlebigkeit des Daches an und auf die Solvenz des Anbieters. Was nutzt einem 30 Jahre Garantie, wenn der Fertighausanbieter beim nächsten wirtschaftlichen Abschwung nicht mehr über die Runden kommt? Bestes Beispiel war Kampa Haus in 2009. Der Fertighausanbieter war neben Huf Haus und Davinci Haus mal die Premiummarke im Fertighausmarkt und ging dann pleite (heute ist die Marke wieder zurück – mit neuen Fertighäusern, neuem Konzept und neuem Eigentümer, der in 2010 die Markenrechte gekauft hat). Aber auch in jüngster Vergangenheit gab es genug Beispiele. Haacke Haus hatte es beispielsweise erwischt, obwohl der Anbieter in 2017 noch fleißig Preise eingeheimst hat. Wer hier noch Tipps braucht, kann mir gerne eine Mail schicken. Je nach Fertighausanbieter und auch Ihrer Region gibt es je 0-5 Anbieter, die in Frage kommen.

Tipp: Kaufen Sie, wenn Sie ein Haus bauen möchten, den Fertigkeller oder die Bodenplatte auf keinen Fall beim Kubushaus- bzw. Fertighausanbieter im Musterhaus, um locker 5.000 Euro bis 15.000 Euro zu sparen. Lesen Sie sich dazu mal auf „Kellerexperte“ ein, meiner zweiten Homepage.

Kubushaus und Bauhausstil: Die Renaissance beim Fertighaus

Heute interpretiert modernes Bauen auf vielfältige Weise die Ästhetik und die Funktionalität des Bauhauses, wie man es aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts kennt. Dabei entspricht die stringente Formensprache sowie die rationelle Produktionsweise, die modernes Bauen mit sich bringt, dem Gusto ehemaliger Baumeister. Die Grundformen Kreis, Dreieck und Quadrat, hinzukommt die weiße Würfelarchitektur, die Stahlrohrmöbel – das alles assoziiert in einem Augenblick den Begriff Bauhaus. Als Reaktion auf die gesellschaftlichen Umwälzungen, die sich tiefgreifend unter anderem auch durch die Industrierevolution seit den Jahren ab 1850 vollzogen haben, wurde die Bauhaus-Stilrichtung maßgeblich befördert. Damals standen die vor völlig neuen Bauaufgaben mit ungewohnten Dimensionen: Es sollten Bahnhöfe, Brücken, Fabriken und Großkaufhäuser gebaut werden.

Für die damals neuen Typologien der Gebäude gab es allerdings noch überhaupt keine angepasste Ästhetik. Dabei wollten die Baumeister nicht mehr auf die ständig fortwährenden formalen Anleihen aus früheren Stilepochen zurückgreifen – damals auch als Historismus bekannt.

Inspirationen für das Bauen der Zukunft

Große Fenster, kubische Formen mit Flachdach und beeindruckende einfarbige Flächen stellen eine homogene Verbindung von Außen nach Innen dar. Dies klingt zwar wie einer der großen Umrisse von Architektenentwürfen aus heutiger Zeit – allerdings gab es diese bereits vor gut 80 Jahren.

Zu dieser Zeit schufen die Lehrenden des Bauhauses mit den Meisterhäusern ihr ganz eigenes Lebensumfeld, das sich im Stil ihrer industriell-ästhetischen und funktionalen Architekturanschauung bewegte.

Zu Bewohnern dieser Häuser gehörten die künstlerisch prägendsten Kunstschaffenden des 20. Jahrhunderts, wie László Moholy-Nagy, Walter Gropius, Wassily Kandinsky oder Paul Klee, die hier beispielhaft zur Auswahl stehen. Bis zum heutigen Tage hat die Stilprägung dieser besonderen Häuser ihren Fortgang.

Gerade bei Flachdachhäusern gibt es große Qualitätsunterschiede und die Prüfung durch einen Sachverständigen ist umso wichtiger:

Techniken und neue Materialien aus der Bauhaus-Epoche

Bereits im Jahre 1908 veröffentliche Adolf Loos, einer der führenden Architekturtheoretiker, die Streitschrift „Ornament und Verbrechen“. In dieser propagierte er die nahezu völlig Abwesenheit von besonders dekorativen Stilelementen. Gleichzeitig wollte er die Bedeutung von hoher Kulturentwicklung hervorheben. In der Folge stellte sich eine Avantgarde an Architekturschaffenden, unter ihnen Mies van der Rohe und Louis Sullivan, die Aufgabe „form follows function“, immer unter dem minimalistischen Leitsatz „less is more“ zu gestalten. Damit sollte eine neue ästhetische Kultur aufgebaut werden und zwar unter der Maßgabe der industriellen Produktion. Die Architekten bedienten sich dabei allen Innovationen aus Technik und Wissenschaft, die durch neue Materialien wie gezogenes Tafelglas, Portlandzement oder Spannbeton möglich wurden. Dazu zählten auch neue Konstruktionsweisen wie das Flachdach oder der Stahlskelettbau. Auf diesen Prinzipien, die da lauteten, funktionelle Logik, konstruktive Klarheit, Sparsamkeit und Sachlichkeit, entwickelte sich dann eine völlig neue Formensprache.

Diese technische und formale Vorgehensweise lässt sich auch heute wieder sehr deutlich bei der Fertigbauweise nachvollziehen. Sei es die Konstruktion des Flachdachs, die Holzskelettbauweise oder die kubusförmige Baustruktur. Sie alle folgen dem ursprünglichen Gedanken der Bauhauszeit. Zusätzlich wird gerade mit dem Werkstoff Holz der nachhaltigen Bauweise Rechnung getragen. Es wird so auch für ein sehr gesundes Raumklima gesorgt und durch Festpreisgarantien haben die heutigen Bauherren eine immens große Planungssicherheit.

Neubau der Firma Wolf

Walter Gropius – einer der Bauhaus-Väter in Deutschland

Es war im Jahre 1919, als Walter Gropius das Bauhaus gründete. Stationen waren Berlin, Weimar und Dessau – sie alle wurden führenden Ausbildungsstätten weltweit von Kunst und Design sowie der Moderne für Architektur.

Dabei setzten sich die Meister und Studierenden die Aufhebung der Trennung von industrieller Produktion und Kunst zum erklärten Ziel. Gleichzeitig wurde das Augenmerk auf eine kostensparende Fertigung von Produkten gelegt, die einerseits gestalterisch wertvoll waren und sich andererseits einer breiten Bevölkerungsschichten erschlossen – quasi von der zweckmäßigen Teekanne bis zum geräumigen Eigenheim.

Durch Typisierung die Industrialisierung vorantreiben – dieses Bestreben dokumentierte Gropius mit dem „Haus am Horn“ in Weimar. Es wurde einst als Musterhaus errichtet und danach von den Mitgliedern der Werkstätten des Bauhauses ausgestattet. Und hier konnte man dann bereits eine Vorstellung bekommen, wie das erschwingliche Wohnhaus für jedermann einmal auszusehen hatte.

Das erste Musterhaus in Deutschland

Und exakt das „Haus am Horn“ in Weimar war es, das hernach von Georg Muche als Experimental- und Musterbau für die Bauhausausstellung im Jahre 1923 entworfen wurde. Es wurde wegweisend vor allem dadurch, weil der Einsatz von hochmodernen Baukonstruktionen und Materialien eine besonders große Wirtschaftlichkeit versprachen. Kein Wunder also, dass das „Haus am Horn“ als einer der Vorläufer der heutigen Fertighäuser betrachtet wird – seine Bauzeit betrug damals gerade mal vier Monate.

Für Decken und Wände wurden Schlackbeton und vorgefertigte Leichtbausteine verwendet. Die Bauweise war zweischalig, es wurde „Torfoleum“ eingebracht, das als eine dazwischenliegende Isolierung diente, die vergleichsweise zu Ziegelmauern enorme Ersparnisse in Bezug auf Transport- und Materialkosten brachte.

Weiterhin bestanden die Wandverkleidungen in Bad und Küche aus Opakspiegelglas – dabei handelte es sich um eines der Abfallprodukte, die bei der nahe gelegenen Jenaer Glasindustrie anfielen. Und der Fußbodenbelag wurde mit einem Kunststoff aus der Rüstungsindustrie belegt, weil Linoleum mit einer Luxussteuer belegt war. Der Einbau einer Zentralheizungsanlage mit Kohlekessel im Keller sorgte für angenehme Wärme im Haus, die Räume wie Bad und Küche wiederum, wurden mit Gas-Warmwasserbereitern ausgestattet.

Lux Haus Titelbild

Die Geschichte fand ihre Fortsetzung im modernen Fertigbau

Ist es da verwunderlich, dass die Unternehmen aus der Fertighausbranche auch heutzutage nicht anders agieren, als damals die Architekten der Moderne: Es werden innovative technologische und konstruktive Erkenntnisse aufgenommen und im Fertigbau umgesetzt. Und der Vorfertigung der Fertigteile im Werk ist es zu verdanken, dass die Kosten im Rahmen bleiben – nicht weniger spielen hierbei auch die eingespielten Bauabläufe eine große Rolle. Und nicht zuletzt wird bei vielen Fertighausherstellern darauf geachtet, dass Baustoffe eingesetzt werden, die gesundheitlich unbedenklich sind.

Kubus Haus als kostenneutrales Bauelement

Was die erheblich gestiegenen Anforderungen an eine nachhaltige und energieeffiziente Bauweise anbelangt, sind es gerade die geometrischen einfachen Baukörper, die dem Fertigbau sehr entgegenkommen. Der Bauhausstil /Kubus-Haus erweist sich somit als kostenneutral – der Hauspreis hängt daher zum Großteil von der Ausstattung, der Ausführung und der Größe ab. Dies alles zusammengenommen ist eine auffallende Parallele zur Moderne – so war das Thema gesundes Wohnen schon in den Zwanzigerjahren En Vogue, auch wenn es zu dieser Zeit überwiegend um Luft und Licht ging und nicht so sehr um den Baustoff als solchen.

FAQs zum Thema Kubushaus

Ein Kubushaus ist ein architektonischer Begriff, der ein Haus beschreibt, das in Form eines Würfels oder eines kubischen Gebäudes gestaltet ist. Es zeichnet sich durch seine klaren, geraden Linien und seine geometrische Form aus. Kubushäuser sind oft modern und minimalistisch gestaltet und können eine einzigartige Ästhetik haben.

Ein perfektes Kubushaus besticht durch seine klare, geometrische Form und modernes Design. Es hat eine kubische Struktur mit geraden Linien und symmetrischen Proportionen. Die Fassade besteht aus hochwertigen Materialien wie Glas, Stahl und Beton, wodurch eine zeitgemäße Ästhetik entsteht.

Das Kubushaus ist ideal für diejenigen, die ihren Wohnraum effizient nutzen möchten und Wert auf offene, lichtdurchflutete Räume legen. Es bietet eine quadratische Form, große Fensterflächen und ein Flachdach, was eine attraktive Wohlfühlatmosphäre schafft.

Autor Tobias Beuler

Aktualisiert: 05.06.2021

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Als Experte für den Fertighausbau widmet sich Tobias Beuler, der Gründer von Fertighausexperte, allen Fragen rund um Ihr Bauprojekt.

Technisch ausgebildet von der HWK, kaufmännisch ausgebildet von der IHK und weitergebildet im WBZ der Universität St. Gallen sowie vom Bundesverband deutscher Fertigbau, begleitet Tobias Beuler seit 2000 europaweit den Auf- und Ausbau von Fertighäusern. Nachdem er jahrelang selbst auf Baustellen tätig war, bietet er sein Insiderwissen über Fertighausexperte.com seit 2018 an, um Andere bei Ihren Fertigbauprojekten zu unterstützen und ist in TV und Print als Bauexperte bekannt.


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